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Knobelritters Spielearchiv - Ballon Cup

Art des Spiels: Kartenanlegespiel
Autor:          Stephen Glenn
Jahrgang:       2003
Spielerzahl:    2 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 19,-

Albuquerque in New Mexico, USA, Ende August.

Und Chàteau d'Oex im Kanton Waadtland, Schweiz, irgendwann im April/Mai.

Dies sind die wichtigsten Treffpunkte für begeisterte Ballonfahrer aus der ganzen Welt. Ein farbenprächtiges Spektakel, bei dem der Himmel erfüllt ist von Ballons in jeder Größe, jeder Form, in allen erdenklichen Farben. Ein großartiges Erlebnis, das man einfach gesehen haben muss.

So eine Ballon-Wettfahrt bietet auch ein herrliches Thema für ein Spiel. Dachten sich zumindest Stephen Glenn, ein Englischlehrer an einer High School im Staat Virginia und der Kosmos Verlag und brachten "Ballon Cup" heraus, ein Kartenspiel für 2 Personen. Ziel der beiden designierten Ballonfahrer ist es, als erster drei der fünf möglichen Pokale zu gewinnen.

Also auf in die Körbe, die Brenner angezündet, Ballast abgeworfen und ab in die Lüfte! Aber Moment mal, welche Strecke haben wir zurückzulegen? Und mit welchen Heißluftballons fliegen, pardon: fahren wir überhaupt? Ballonfiguren sucht man nämlich in der Spieleschachtel vergebens und ein Spielplan ist auch nicht vorhanden. Statt dessen finden wir lediglich eine Menge Karten mit Ballons in fünf Farben, in einem Beutel ebenso viele kleine Holzwürferl ("Prämiensteine" genannt) in den gleichen Farben, die fünf Siegerpokale in Kartenform sowie 4 stabile Zieltafeln. Und damit soll man eine Wettfahrt simulieren können?

Wenn man's genau nimmt, ist "Ballon Cup" ein Kartenanlegespiel. Die vier Zieltafeln sind von 1 bis 4 durchnummeriert. Die Zahl bestimmt gleich zwei Sachen: Wie viele Würfelchen - verdeckt aus dem Beutel gezogen - auf die Tafel gelegt werden, und wie viele Karten auf jeder Seite der Tafel angelegt werden müssen. Die Farbe der Würfel gibt an, welche Farben die Karten haben dürfen: Für jedes Würfelchen genau einer Karte der entsprechenden Farbe auf jeder Seite. Liegen auf der Zieltafel "3" beispielsweise 2 rote, 1 gelber und 1 grüner Würfel dürfen es eben links und rechts jeweils nur 2 rote, 1 gelbe und 1 grüne Karte sein.

Der Spielablauf ist denkbar simpel: Man nimmt eine seiner Handkarten und legt sie - den oben erklärten Regeln entsprechend - an eine Zieltafel an. Anschließend zieht man eine neue Karte vom Nachziehstapel nach. Es herrscht übrigens Legezwang, wodurch es durchaus passieren kann, dass man eine Karte zu seinen Ungunsten spielen muss. Kann man überhaupt nichts legen, legt man bis zu vier Handkarten auf den Ablagestapel und zieht die gleiche Anzahl an Karten nach. Nur wenn nun wieder keine passende Karte dabei ist, setzt man aus und der Mitspieler kommt an die Reihe.

Sobald auf beiden Seiten die maximale Anzahl an Karten anliegt, kommt es zu einer Wertung. Wer die bessere Gesamtsumme auf seiner Seite hat, gewinnt die Wertung und darf sich alle Würfel nehmen, die auf der Zieltafel liegen. So gut, so einfach. Interessanterweise sind jedoch nicht immer die höheren Zahlen besser. Bei den Zieltafeln, die eine Gebirgslandschaft zeigen, gewinnt zwar noch der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme. Bei den Ebenen hingegen sind möglichst niedrige Werte gefragt und der Spieler mit der kleinsten Gesamtsumme gewinnt die Wertung.

Nach einer Wertung wird die Zieltafel umgedreht, wobei die Rückseite genau die andere Landschaft zeigt als die Vorderseite. Aus dem Beutel werden wieder entsprechend viele Holzwürferl gezogen und auf die Tafel gelegt und der Spieler, der die Wertung verloren hat, setzt das Spiel fort.

Die Objekte der Begierde sind natürlich die Pokale, die man dann erhält, wenn man die auf den Pokalkarten angegebene Zahl an farbigen Würfeln beisammen hat. Wer es zuerst schafft, drei der fünf Pokale einzuheimsen, gewinnt das Spiel.

Eins vorweg: Das Thema ist reichlich aufgesetzt und der Spielmechanismus hat mit Ballonfahren wirklich nichts zu tun. Einzig und allein die Assoziation "Hohe Berge - hohe Karten, tiefe Täler - niedrige Karten" stellen einen recht weit her geholten Bezug her. Aber das soll uns egal sein, denn das Spiel selber weiß zu gefallen. "Ballon Cup" erinnert ein wenig an das ebenfalls bei Kosmos erschienene "How Ruck!", weil hier auch Karten auf beiden Seiten gespielt werden können, selbstverständlich nach der offensichtlichen Devise "Die guten bei mir, die schlechten bei Dir!"

Seinen besonderen Reiz erfährt "Ballon Cup" jedoch durch die unterschiedliche Anzahl an Würfeln und Karten für jede Farbe. So gibt es bei "Rot" stolze 13 Karten (Werte 1 bis 13) und ebenso viele Würferl, von "Grau" als anderes Extrem hingegen nur 5 Karten und Würferl. Daher sind auch für den roten Pokal 7 Würfel notwendig, für den grauen Pokal gerade mal 3. Diese differenzierte Ausgangslage sorgt für taktische Kniffs, wobei Wissen über die Kartenverteilung recht hilfreich ist (die fünf grauen Karten haben die Werte 1, 4, 7, 10 und 13). Als ganz besonders wichtig stellt sich gegen Spielende die Regel heraus, dass man jeweils drei gleiche Würfel in einer bereits vergebenen Farbe in einen beliebigen Würfel umtauschen kann. Auf diese Weise werden die "niedrigen" Pokale ein wenig aufgewertet. Insgesamt bietet das Spiel guten Spielspaß für 2 Personen für eine unterhaltsame halbe Stunde.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde