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Knobelritters Spielearchiv - Die Baumeister des Colosseum

Art des Spiels: taktisches Bauspiel
Spieleautor:    Klaus-Jürgen Wrede
Verlag:         Schmidt Spiele
Jahrgang:       2016
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          30 bis 45 Minuten
Preis:          ca. € 24,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Auszug aus Wikipedia: Das Kolosseum (richtiger Name: Amphitheatrum Novum oder Amphitheatrum Flavium) wurde zwischen 72 und 80 n. Chr. unter Kaiser Vespasian erbaut.

Also ich habe das ganz anders in Erinnerung. Meines Wissens nach wurde es erst vorletzten Donnerstag (also an den Iden des März Anno MMXVII) von den Baumeistern Christianus, Wolfgangus, Günthus und Franziskus nach den Plänen von Claudius Jurgus Wredius errichtet. Sie haben geschickt Ländereien erworben, um mit den Erträgen die ruhmesbringenden Abschnitte des imposanten Bauwerks zu bauen.


Jeder berühmte Baumeister fängt einmal klein an. Auch wir hatten zu Beginn nur wenig Ländereien. Neben einem Stall und einem Lager hatte jeder von uns gerade mal zwei Landschaften zum bewirtschaften. Aber das sollte sich bald ändern. Wir konnten auf die Unterstützung des Konsuls vertrauen, der uns auf seinem Weg durch Rom seine Hilfe zuteil kommen ließ. Und dies funktionierte so:

Zuerst einmal musste der Konsul durch die Straße bewegt werden. An seinem Zielort wurde er dann tätig, wobei es vier verschiedene Aktionen gab. An zwei Orten konnte er uns eine Erweiterung unseres Lagers (A) verschaffen, wofür er dafür gerade mal einen Baustoff als Gegenleistung verlangte.

An vier Orten konnte der dem aktiven Baumeister - kostenlos! - zu einer neuen Landschaft (B) verhelfen. Dieser konnte das nächste ausliegende Landschaftsplättchen seiner Startauslage zufügen. Gleichzeitig leitete der Konsul für jeden von uns die Produktion von Baustoffen in die Wege. Jeder Baumeister produzierte dabei so viele Baustoffe, wie er selbst Landschaften vom nächsten dort ausliegenden Landschaftstypen besaß.

Alternativ konnte uns der Konsul an denselben vier Orten die Errichtung eines Colosseum-Abschnitts (C) vermitteln. Dazu mussten wir bereits die dafür benötigten Baustoffe gesammelt haben. Gegen Abgabe dieser Baustoffe konnten wir einen Abschnitt des Amphitheatrums bauen, was selbstverständlich unser Ansehen als Baumeister steigerte.

Ganz im Westen auf seinem Weg durch Rom hatte der Konsul ebenfalls noch Einfluss auf die Baustoffproduktion (D). Hier allerdings entschied der Baumeister, der ihn zu diesem Ort geführt hat, welcher Baustoff von allen hergestellt werden konnte, wobei auch hier die Anzahl der entsprechenden Landschaften ausschlaggebend war.

Nachdem alle 17 Abschnitte des Bauwerks vollendet waren, war unsere Aufgabe erledigt. Es war nun aber nicht so, dass wir uns am Anblick des von uns gemeinsam errichteten Kolosseums erfreuten. Es konnte schließlich nur einer von uns zum ruhmreichsten Baumeister Roms gekürt werden. Neben dem durch die Errichtung der Bauteile errungenen Ruhm zählten dazu auch noch die erworbenen Besitztümer. In jeder Landschaftsart, aber auch bei den Ställen und Lagerhäusern, konnten wir für Mehrheiten im Vergleich zu den Konkurrenten noch zusätzliches Ansehen erhalten. Und was soll ich sagen: Am Ende stand dann tatsächlich ich, Franziskus Bavarius, am höchsten in der Gunst des Imperators und wurde somit zum größten Baumeister des Römischen Reiches.


Rohstoffe produzieren, sammeln und diese sinnvoll einsetzen: Das ist ein altbekanntes Spielprinzip, nicht erst seit dem Klassiker "Die Siedler von Catan". Dennoch finden wir bei "Die Baumeister des Colosseum" einige neue, interessante Elemente, welche dies ein wenig auffrischen.

Eine zentrale Rolle spielt der Konsul, dessen Figur von allen Spielern gemeinsam über eine Art Rundkurs über den Spielplan bewegt und anschließend genutzt wird. Seine Zugweite ist gewissen Regeln unterworfen. Wer an der Reihe ist, muss die Figur mindestens 1 Feld im Uhrzeigersinn ziehen, stehenbleiben ist also nicht erlaubt. Dieses eine Feld ist auch kostenlos, für jedes weitere Feld muss der Spieler einen Bewegungspunkt abgeben, indem er den Bewegungsmarker um 1 Rad nach rechts schiebt. Ist der Marker bereits ganz rechts angelangt, kann der Konsul nur noch gegen Abgabe von Siegpunkten zusätzliche Felder bewegt werden.

Mit dem Konsul versucht man natürlich, Felder anzusteuern, die momentan gerade vorteilhaft sind. Also zum Beispiel Baufelder zu erreichen, für deren Bauabschnitte man die passenden Baustoffe besitzt. Oder aber Felder, um gewünschte Landschaftsfelder zu erhalten bzw. benötigte Baustoffe herzustellen. Hierbei fällt die originelle Verknüpfung von Landschaftserweiterung und Produktion auf. Der Spieler legt das vorderste Landschaftsplättchen an seine Startauslage an. Anschließend rückt das nächste Landschaftsplättchen nach vorne und löst eine "Wertung" aus, wobei jeder Spieler für jede entsprechende Landschaft in seiner Auslage 1 passenden Baustoff erhält (bzw. bei Stallplättchen den Bewegungsmarker wieder auf das erste Feld zurückstellt).

Es gilt somit für die Spieler, die Bewegung des Konsul optimal auszunutzen, um einerseits seine Auslage geschickt zu erweitern und andererseits selbst am meisten von der Produktion zu profitieren. Beim Bau von Bauabschnitten wiederum müssen sowohl die benötigten Baustoffe als auch die Optionen der Mitspieler berücksichtigt werden. Nachdem fast alle Informationen, außer die Handkarten der Spieler, offen ausliegen, kommt es hier stark auf Planung und Timing seiner Aktionen an.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die beschränkte Lagerkapazität, welche das Handkartenlimit definiert. Zu Beginn beträgt diese lediglich 4 Karten. Weitere Lagerplätze, welche das Handkartenlimit um je 2 Karten erhöhen, kann es auf zwei zentralen Orten gegen Abgabe von 1 beliebigen Baustoff erwerben. Nachdem die lukrativeren Bauabschnitte sechs oder sieben Baustoffe benötigen, ist ein Kauf von mindestens 2 zusätzlichen Lagern empfehlenswert.

Schließlich sind noch die Siegpunkte erwähnenswert. Es wird ja nicht nur der Bau des Kolosseums mit Siegpunkten (je nach Größe 4 bis 7 Punkte) belohnt. Am Ende gibt es auch Punkte für Mehrheiten in den sechs verschiedenen Landschaften. Hierfür gibt es 4 Siegpunkte für jede alleinige Mehrheit und 2 Punkte für jede geteilte Mehrheit. Diese Punkte sind nicht zu unterschätzen, denn sie machen fast ein Viertel der Gesamtpunkte aus. Deshalb sollte man dies bereits gegen Mitte des Spiels in seine Überlegungen mit einbeziehen.

Ich würde "Die Baumeister des Colosseum" in die Kategorie des gehobenen Familienspiel einordnen, denn die Regeln sind nicht schwer zu erlernen, aber es steckt doch etwas mehr dahinter als anfangs vermutet. Besonders gut gefällt mir das Spielmaterial, denn die einzelnen Bauabschnitte werden in Schlitze des Spielplans gesteckt, wodurch im Laufe des Spiels tatsächlich ein beeindruckendes dreidimensionales Kolosseum entsteht. Echt eine tolle Idee, die Lust auf das Spiel macht.

Und wohin zeigt wohl der Daumen des Rezensenten? Eindeutig nach oben!

Franky Bayer

Wertung: 4 Schilde