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Knobelritters Spielearchiv - Freie Fahrt

Art des Spiels: Eisenbahnspiel
Spieleautor:    Friedemann Friese
Verlag:         2F Spiele
Jahrgang:       2021
Spielerzahl:    1 bis 5 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          50 bis 90 Minuten
Preis:          € 47,90

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Einleitung

Bahnfahren ist glücksabhängig!

Eisenbahnspiele sind quasi zeitlos und beliebt - deshalb erscheinen immer mal wieder neue. Nun hat auch Friedemann Friese ein Spiel dieses Genres veröffentlicht.

Spielbeschreibung

Ende des 19. Jahrhunderts in Europa. Wir bauen ein Streckennetz auf, verbinden die Städte miteinander, sichern uns interessante Reiserouten und lassen Züge fahren. Wie man es eben bei einem Eisenbahnspiel erwartet.

Wer an der Reihe ist, führt eine einzige Aktion durch: In den allermeisten Fällen wird der Spieler entweder ein bis zwei Schienen aus seinem Vorrat auf den Plan legen oder seinen Zug bis zu zwei Städte weit bewegen und anschließend gegebenenfalls eine neue Reiseroute wählen.

Dieser Wahl kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Zur Auswahl stehen immer sechs offen ausliegende Reiserouten aus drei Karten. Nur die beiden direkt untereinander liegenden Karten dieser Route können gemeinsam gewählt werden, wobei die jeweils obere Karte des Kartenpaars automatisch die Startstadt wird und die andere Stadt die Zielstadt. Wählen kann man ein Kartenpaar aber überhaupt nur, wenn man gerade mit seinem Zug die anvisierte Startstadt erreicht.

Wer eine Route auszulegen beginnt, markiert sie mit einem Besitzmarker seiner Farbe. Die eigenen Routen darf man kostenlos befahren, doch will man die Route eines Mitspielers nutzen, muss man ihm dafür eine Münze geben - das wird man also zu vermeiden versuchen. Durch diese Zahlung wird die Strecke „verstaatlicht" und kann ab jetzt von allen Spielern kostenfrei genutzt werden.

Münzen werden auch gebraucht, um wieder fünf neue Schienen zu erhalten. Wer kein Geld hat oder keins ausgeben will, muss eine Runde aussetzen, um sich mit neuen Schienen zu versorgen.

Hat ein Zug die Zielstadt erreicht, werden die beiden Karten der Reiseroute abgelegt und bringen am Ende Punkte. In der ersten Phase der Partie darf man sich erst dann eine neue Reiseroute aussuchen. Im späteren Spielverlauf kann man auch zwei Reiserouten gleichzeitig besitzen, was zu mehr Flexibilität führt.

Sind alle Stadtkarten aufgebraucht, darf jeder Spieler individuell aus der Partie aussteigen und erhält dann pro Runde, in der seine Mitspieler noch weiterspielen, eine Münze. Jede Münze zählt bei der Wertung drei Siegpunkte. Für jede Stadtkarte gibt es fünf Punkte, und sollte man von einer Stadt mehr als eine einzige Karte haben, bringt jedes weitere Exemplar nur noch zwei Siegpunkte ein. Wer die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt.

Fazit

Natürlich vergleicht man ein neues Eisenbahnspiel gern mit den bereits existierenden Veröffentlichungen in diesem Bereich. Und da fällt auf, dass "Freie Fahrt" in vielen Punkten an "Trans America" und "Zug um Zug" erinnert. Diese beiden Spiele werden miteinander kombiniert und durch ein interessantes Wertungssystem sowie ein taktisches Element bei der Wahl der neuen Strecken ergänzt.

Doch natürlich ist auch viel Glück dabei, ob gerade gut passende Karten ausliegen oder ein anderer Spieler sie wegschnappt. Dass man die Startstadt einer neuen Route mit seinem Zug erreichen muss, wenn man sich die entsprechenden Karten nehmen will, ist ein stark limitierender Faktor. Und auch die Tatsache, dass man die Reihenfolge der ausliegenden Karten bei der Wahl nicht ändern darf, schränkt die Möglichkeiten ein.

Natürlich versucht jeder, seine eigenen Strecken geschickt mehrfach zu nutzen, sofern die Kartenauslage das bei der Wahl neuer Reiserouten erlaubt. Wer also geografisch passende Kombinationen bekommen kann, hat einen gewaltigen Vorteil. Um diesen etwas abzumildern, bringen Karten bereits zuvor angesteuerter Städte allerdings weniger Punkte.

Die Regeln sind einfach, überschaubar und stimmig. Positiv ist außerdem, dass auf unnötigen Schnickschnack mit zahlreichen Sonderregeln verzichtet wird. Das Spiel hat mehr Tiefe als beispielsweise "Zug um Zug", ist aber nicht besser, sondern „fummeliger".

"Freie Fahrt" ist interessant und macht Spaß - aber für den hohen Glücksfaktor und für das, was es bietet, dauert es leider zu lang. Es handelt sich um ein solides Spiel, das über maximal eine Stunde Spielzeit tragen würde, doch insbesondere zu viert oder fünft dauert eine Partie wesentlich länger, vor allem wenn Grübler am Tisch sitzen. Schade, ich würde es gern mehr mögen, da es wirklich gute Ansätze hat. Und es ist ja durchaus kein schlechtes Spiel, aber eben leider auch kein uneingeschränkt gutes…

Birgit Irgang

Bewertung: 4 Schilde