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Knobelritters Spielearchiv - Just 4 Fun

Art des Spiels: Abstraktes Kartenspiel
Spieleautor:    Jurgen P. K. Grunau
Verlag:         Kosmos Spiele
Jahrgang:       2006
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          20 bis 30 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Nun, was haben wir denn da? Hmmm, ein komischer Titel: "Just 4 Fun". Soll wohl modern und originell klingen, dieses Englisch mit dem "Vierer", welches für "for" steht. Sicher kein Spiel für die ältere Generation, die kann mit solch neumodischem Zeugs sicher nichts anfangen. Das Schachtel-Design ist eher nüchtern ausgefallen, also ich könnte auf den ersten Blick nicht sagen, um welches Thema es sich handelt. Ich öffne die Schachtel. Aha, es gibt überhaupt kein Thema, wie mir der Spielplan, die stapelbaren Setzsteine und die Spielkarten verraten. Muss wohl ein abstraktes Spiel sein.

Aber lesen wir mal in der Spielanleitung durch, um was es bei diesem Spiel eigentlich geht. Da steht: "Die Spieler ... belegen Felder auf dem Spielplan. Sobald ein Spieler vier in einer Reihe direkt nebeneinander liegende Felder (waagrecht, senkrecht oder diagonal) besitzt, hat er gewonnen." Kommt mir verdächtig bekannt vor, wo hab' ich das schon mal gesehen? Ich hab's! Kopie! Fälschung! Plagiat! Diebstahl! Das ist ja nichts anderes als das gute, alte "4 gewinnt!"

Bevor nun aber jemand auf die Idee kommt, den Rechtsanwalt einzuschalten, sollte ich fairerweise die oben angeführte Spielidee ergänzen. Es gibt nämlich ein paar nicht unwesentliche Unterschiede. Zuerst einmal tragen die 36 Felder des quadratischen Spielplans aufgedruckte Zahlen, wobei die Reihenfolge der Zahlen von 1 bis 36 keiner offensichtlichen Ordnung unterliegt. Vielmehr sind die Zahlen bunt gemischt verteilt, zur besseren Übersicht sind die Felder der niedrigeren Zahlen in einem helleren Blauton, je höher die Zahl, desto dunkler dann das Feld.

Diese Zahlenfelder werden nicht einfach so belegt, sondern vielmehr durch das Ausspielen von Karten. Diese Zahlenkarten gibt es von 1 bis 19, wobei die Werte von 1 bis 12 je viermal vorkommen, die restlichen Zahlen jeweils nur einmal. Wer an der Reihe ist, spielt eine oder mehrere seiner vier Handkarten aus und platziert auf das Feld, das aus der Summe seiner ausgespielten Karten gebildet wird, einen seiner Setzsteine. Anschließend füllt man seine Kartenhand wieder auf 4 Karten auf.

Beim Setzen der Steine ist es durchaus erlaubt, ja meist sogar sinnvoll bzw. unabkömmlich, auf Felder zu setzen, auf denen sich bereits andere Setzsteine befinden. Ist dort bereits ein eigener Stein, wird der neue einfach darauf gestapelt. Im Falle von einem oder mehreren Steinen der Mitspieler wird hingegen daneben gesetzt, denn jeder Spieler hat seinen eigenen Platz, dargestellt durch einen kleinen Kreis. Doch nur wer momentan den höchsten Turm hat, dem "gehört" sozusagen das Feld, eine wichtige Voraussetzung zum Bilden von Reihen.

Eine Sonderregel besagt, dass es nicht erlaubt ist, auf ein Feld zu setzen, auf dem ein anderer Spieler bereits mindestens 2 Steine mehr hat als man selbst. Daraus ergibt sich, dass jemand, der auf einem Feld 2 Steine mehr hat als jeder andere Mitspieler, darauf nicht mehr angreifbar ist. Als Zeichen dafür schiebt er seinen Turm in die Mitte des Feldes, alle anderen Steine werden entfernt.

In den meisten Fällen gelingt es einem Spieler - ob aus Unaufmerksamkeit seiner Gegner, oder weil diese nicht die passenden Karten hatten - auf vier in einer Reihe nebeneinander liegenden Feldern die Mehrheit an Setzsteinen zu haben. Dieser Spieler hat dann gewonnen. Manchmal jedoch passiert es, dass nach 20 Runden alle Spieler all ihre Steine eingesetzt haben, ohne dass jemand diese Siegbedingung erfüllt hat. In diesem Fall zählen die Spieler die Punkte der Felder zusammen, auf denen sie die alleinige Mehrheit haben. Wer dann auf die höchste Summe kommt, gewinnt. Besonders bei vier Spielern ist es empfehlenswert, sich bereits während des Spiels auf diese Möglichkeit vorzubereiten, da die Wahrscheinlichkeit dazu bei höherer Spielerzahl steigt.

Sicher: Das Spiel verwendet einige bekannte Mechanismen, Plagiatsvorwürfe sind dennoch nicht angebracht, denn Jürgen P. K. Grunau hat eine eigenständige Mischung daraus zusammengestellt. Der Glücksanteil ist natürlich recht hoch. Obwohl man aus 4 Karten relativ viele verschiedene Zahlen bilden kann, geschieht es doch öfter als man will, dass gerade die gewünschte Zahl einfach nicht gelingen will. Besonders die ganz niedrigen und die ganz hohen Zahlen sind schwieriger zu erhalten. Kurios ist, dass der Glücksfaktor bei steigender Spielerzahl sinkt, da mehr Spieler auf eine Bedrohung reagieren können. Da wird der Konkurrenzkampf um die einzelnen Felder am heftigsten, und meist hat der Spieler einen Vorteil, der sich am wenigsten in solchen Positionskämpfen aufreibt.

"Kurz ist die Regel - lang ist der Spaß". Der zweite Teil des Untertitel scheint auf den ersten Eindruck ob der nüchternen Gestaltung stark übertrieben. Doch in unseren Runden wurde "Just 4 Fun", wenn es einmal auf den Tisch kam, gleich mehrere Male hintereinander gespielt, und das spricht eindeutig für die Richtigkeit der Behauptung...

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde