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Knobelritters Spielearchiv - Last Message

Art des Spiels: Zeichen- und Suchspiel
Spieleautoren:  Jee Ju-Hwa
Verlag:         iello Games
Jahrgang:       2021
Spielerzahl:    3 bis 8 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 15 Minuten
Preis:          € 20,90

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler        ++

Einleitung

Wisch und weg

Manche Verbrechen sind sehr ungewöhnlich. Bei "Last Message" kann das Opfer zwar nicht sprechen, aber bis zu vier Zeichnungen anfertigen, um den Täter zu überführen. Teile der Zeichnungen darf der Halunke auch noch auswischen. Dieses Spieleszenario ist sehr weit hergeholt. Solange es den entsprechenden Spielspaß bietet, ist das kein Problem.

Spielbeschreibung

Zu Beginn einer Partie werden ein Täter und ein Opfer ausgewählt. Beide setzen sich auf die eine Seite des Sichtschirms. Alle anderen platzieren sich auf der anderen. Der Täter wählt eins der sechs Wimmelbilder, die Detektive erhalten das vierteilige größere Äquivalent. Ohne es den Detektiven zu zeigen, markiert der Täter eine Person auf dem Bild. Das Opfer bekommt eine Tafel, die in drei mal drei Quadranten unterteilt ist. Darauf zeichnet bzw. beschreibt es den Täter und seine Umgebung. Es darf das gleiche Objekte bzw. die gleiche Beschreibung nicht mehrfach auf der Tafel eintragen. Für die Täterbeschreibung hat das Opfer die dreißig Sekunden einer beiliegenden Sanduhr Zeit. Danach gibt das Opfer die Tafel dem Täter, der in der ersten Runde fünf der neun Felder einfach auswischen kann.

Der verbliebene Rest der Hinweise wird den Detektiven präsentiert, die daraus versuchen, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Gemeinsam einigen sie sich auf eine Person und benennen sie als Verdächtigen. Stimmt ihr Verdacht, gewinnen die Detektive gemeinsam mit dem Opfer. Falls nicht, bekommt das Opfer eine weitere Tafel. Diesmal darf der Täter lediglich vier Quadranten löschen. In einer weiteren Runde sind es nur noch drei und in der finalen Runde zwei. Gelingt es den Detektiven immer noch nicht den Richtigen zu identifizieren, ist der Täter ungeschoren davongekommen.

Fazit

"Last Message" stellt die Spieler je nach Rolle vor unterschiedliche Herausforderungen. Der Täter sollte natürlich jemand unauffälligen wählen, der am besten anderen ähnlich sieht. Die Hauptherausforderung besteht darin, die richtigen Quadranten des Opfers auszuwischen, um die vermeintlich offensichtlichen Tipps zu vernichten, damit es die Detektive möglichst schwer haben.

Das Opfer macht eine ganz besondere Grenzerfahrung, denn es muss Begriffe und Zeichnungen so geschickt platzieren, dass sie auch Informationen bieten, wenn Teile von ihnen weggewischt werden. Ein Buchstabe mehr oder weniger im richtigen Quadranten kann einen Unterschied bedeuten. Als Opfer denkt man sich, der Täter sei eindeutig beschrieben, bis man hört, auf welche Ideen die Detektive kommen. Bei seinen weiteren Zeichnungen kann das Opfer auf Bemerkungen der Mitspieler eingehen.

Die dreißig Sekunden Zeit für die Zeichnung sind besonders in den ersten Runden sehr knapp bemessen, vor allem da in möglichst vielen Quadranten sinnvolle Hinweise unterzubringen sind. Rechnerisch sind das im Schnitt pro Quadranten weniger als dreieinhalb Sekunden. Besonders bei jüngeren Mitspielern sollte zu Beginn großzügiger Zeit gegeben werden.

Die Detektive haben den Vorteil, gemeinsam beratschlagen zu können, welche Personen verdächtig sind und auf welchen Verdächtigen die Hinweise des Opfers zeigen. Dabei ist es natürlich von Vorteil, wenn die Opfer gut zeichnen können, um auch die Details der Umgebung des Täters gut und schnell darstellen zu können. Manchen Zeichnungen von weniger begabten Mitspielern sieht man die Schmerzen an, die das Opfer erleidet. Je mehr Detektive dabei sind, desto unterschiedlicher sind die Theorien über die Hinweise des Opfers, was mal zielführende, mal verwirrende, aber meistens lustige Momente bereithält.

Doch auch zu dritt funktioniert "Last Message" bereits gut. In der kleinsten Besetzung fällt die Zeit für die Einigung der Detektive weg. Je nach unterschiedlichen Theorien kann sich die Festlegung auf einen Verdächtigen zeitlich etwas ziehen, sodass eine Zeitbegrenzung sinnvoll sein kann.

Das Wimmelbild für Täter sowie Opfer ist recht klein. Das Wimmelbild für die Detektive hat zwar die vierfache Größe, jedoch will es auch von mehreren betrachtet werden. Mit mehr als drei Detektiven wird es daher etwas eng um die Bilder.

Mit ein bisschen Übung bzw. einer eingespielten Gruppe wird es für den Täter immer schwieriger zu entkommen. Als Varianten kann man dazu übergehen, dass der Täter jeweils einen Quadranten mehr auswischt oder das Opfer keine Begriffe mehr schreibt, sondern ausschließlich zeichnet.

Die vier Illustratoren haben sich viel Mühe mit den sechs Wimmelbildern gegeben. Sie zeigen Hunderte von potentiellen Tätern. Thematisch ist von Science-Fiction über Superhelden, Zombies bis zum Wilden Westen für jeden etwas dabei. Wer an Kommunikationsspielen Spaß hat, bei dem das gemeinsame Erleben und nicht das Gewinnen im Vordergrund steht, wird bei Last Message Freude haben. Die meisten wollen jede Rolle mindestens einmal gespielt haben, weswegen es selten bei einer Partie bleibt.

Damit viele Detektive nicht bei anderen über die Schulter schauen müssen, würde der Kauf eines zweiten Exemplars Abhilfe schaffen, sodass nicht alle Detektive auf dieselben Bilder schauen müssen. Gleichzeitig böte sich die Möglichkeit, zwei Detektivteams gegeneinander antreten zu lassen, um den Fall zu lösen. Wie man sieht, regt "Last Message" die Kreativität an.

Marcus Janka

Bewertung: 4 Schilde