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Knobelritters Spielearchiv - Malstrom

Art des Spiels: Memory mit Zugzwang
Spieleautor:    Thomas Fackler
Verlag:         Fackler Spiele
Jahrgang:       1996
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          leider nicht mehr erhältlich

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Kennst du das Spiel "Malstrom"? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eher nicht. Ich kann es mir zumindest nicht vorstellen, denn es wurde vor mehr als 10 Jahren im Eigenverlag vom Aystettner Thomas Fackler herausgebracht. Thomas wurde ja bekannt durch seine beiden opulent und exklusiv ausgestatteten Spiele "Die Abtei der wandernden Bücher" und "Die Oper der schwarzen Spiegel". Um zu beweisen, dass er nicht nur solche Spiele entwickeln kann, deren Verkaufspreis sich jenseits der 1000-Mark-Grenze bewegen, brachte er als sein drittes Opus ein wesentlich billigeres Spiel auf den Markt: besagtes "Malstrom".

Wobei der Begriff "billig" ja relativ ist, ich glaube es hat immer noch fast 100 Mark gekostet. Fackler benutzte jedenfalls dafür hauptsächlich Pappe als Spielmaterial. Die 49 quadratischen Kärtchen bestehen aus stabilem, schwarzen Karton, für die Schachtel musste Verpackungsmaterial herhalten, was dem Spiel ein gewollt negligeantes Äußeres verleiht. Vier ganz normale Steine aus dem Garten komplettieren das Spielmaterial. Am Ausgefallensten ist jedoch, was Thomas für die künstlerische Gestaltung der Kärtchen verwendete, nämlich Bücher und Werke aus Antiquariaten. In meinem Fall hat er aus einer Notensammlung "Sonates pour Pianos & Violons par L. von Beethoven" 97 Spiele mit dem Titel "Der Toten Tanz" fabriziert, indem er die einzelnen Blätter zerschnipselte (!) und auf die Kärtchen klebte, einige Kärtchen hat er einfach nur mit ein paar Farbklecksen versehen. Die Kärtchen machen insgesamt einen sehr kunstvollen Eindruck, der leicht makabre Anstich durch die Knochen, Gebeine und Skelette in Verbindung mit den Musiknoten gefällt mir persönlich zudem ausgesprochen gut.

Für das Spiel ist es wichtig, dass jeweils zwei Kärtchen mit der gleichen Abbildung - sei es durch Kleckse oder durch Schnipsel - ein Paar bilden. Neben 17 Paaren gibt es auch noch 15 leere Kärtchen. Alle 49 Kärtchen werden verdeckt zu einer Spielfläche von 7 x 7 ausgelegt. Die Spieler setzen ihre Steine noch auf beliebige Felder, dann kann das Spiel losgehen.

Wer an der Reihe ist, zieht mit seiner Figur beliebig weit in eine beliebige Richtung, waagrecht, senkrecht oder auch diagonal. Aufgedeckte Kärtchen, Leerräume und andere Spielfiguren dürfen jedoch weder betreten noch übersprungen werden. Anschließend darf man ein orthogonal angrenzendes verdecktes Kärtchen aufdecken. Ist es ein leeres Kärtchen, nimmt man es und legt es vor sich ab. Auf diese Weise eingesammelte leere Kärtchen können später jederzeit eingesetzt werden, um entstandene Lücken zu schließen. Abschließend kann man unter Beachtung einiger einfachen Regeln ein benachbartes aufgedecktes Kärtchen wieder umdrehen.

Deckt man ein Kärtchen auf, dessen Pendant bereits offen in der Auslage liegt, darf man das Kartenpaar aufnehmen. Es gewinnt, wer am Ende des Spiels die meisten Paare sammeln konnte. "Malstrom" ist somit ein "Memory" für Erwachsene, bei dem neben einem guten Gedächtnis auch die Taktik durch das Ziehen mit den Figuren nicht zu kurz kommt. Ich bin stolz, es in meiner Spielesammlung zu haben, auf den Spieltisch kommt es hingegen eher selten, dafür ist es mir einerseits vom Material und der Verarbeitung zu kostbar, andererseits von den verwendeten Spielmechanismen aber zu wenig originell, um aus der Masse hervorzustechen.

Warum dann überhaupt eine Spielekritik, wo "Malstrom" zudem höchstwahr-scheinlich nirgends mehr zu kriegen ist? Ganz einfach: Das Spiel wurde nun in einer Neuveröffentlichung einer größeren Käuferschicht zugänglich gemacht, weshalb eine nähere Betrachtung nun durchaus gerechtfertigt ist.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde