April
MoDiMiDoFrSaSo
1 2K3 4 5R6 7
8 9K1011S12S1314
1516K1718L19L2021
2223K2425S26SO2728
2930 1 2 3 4 5
b
Legende:
Knn Ritter der Knobelrunde
Snn Spieletreff - Auwiesen
Snn Spieletreff - Franckviertel
Snn Spieletreff - Keferfeld-Oed
Snn Spieletreff - Pichling
Lnn LinzCon 2024
Onn Offener Spieleabend - Vöcklabruck
Rnn Würfelschänke Ried
<- Small World^So Kleever! ->

Knobelritters Spielearchiv - Snapshot

Art des Spiels: Geschicklichkeitsspiel
Spieleautor:    Rüdiger Dorn
Verlag:         Kosmos Spiele
Jahrgang:       2010
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

Jedes Monat werden meine "Ritter der Knobelrunde" mit Informationen über die neuesten Spiele versorgt. Doch Spielen hat eine lange Kulturgeschichte, weshalb ich es für wichtig erachte, auch ab und zu über Klassiker und uralte Spiele zu berichten. Diesmal möchte ich etwas über "Carrom" erzählen. Dieses Spiel, auch als "Indisches Billard" bezeichnet, wird auf einem Brett aus furniertem Holz gespielt. Es gilt, die eigenen neun Spielscheiben - Scheiben, wie wir sie aus "Dame" kennen - mit Schnippen in die Löcher am Brettrand zu befördern, bevor der Gegner seine Spielsteine versenkt. Dabei darf man aber keinen Spielstein direkt berühren, sondern nur über den neutralen Spielstein - die "Queen" - anschnippen.

Ein Carrom-Brett ist natürlich etwas handlicher als ein Hunderte Kilo schwerer Billardtisch, aber trotzdem mit den Maßen 74 x 74 cm noch ganz schön sperrig. Und viel zu groß für ein normales Spielregal. Dies bringt uns dann schließlich doch noch zu einer echten Spieleneuheit, denn Kosmos Spiele hat heuer ein Spiel herausgebracht, welches auf dem Grundprinzip von "Carrom" beruht, aber eben in einer ganz normalen Spieleschachtel (Kosmos-übliches Format von 29,7 x 29,7 cm) daherkommt.

Damit man allerdings sinnvoll schnippen kann, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Die Kanten des Spielplans werden aufgeklappt und mit Klammern an den Ecken und an den Seiten befestigt, sodass daraus funktionierende Banden entstehen. In die Mitte des Spielplans wird ein Einlegeboden platziert, der ebenfalls mit Klammern fixiert wird. Schließlich werden noch 4 quadratische Plättchen und ein "Mauerstab" als zusätzliche Hindernisse in die so entstandene Spielarena verteilt . Obwohl das "Snapshot"-Brett nicht aus Holz, sondern "nur" aus Karton besteht, macht es trotzdem einen recht stabilen Eindruck, der sich bei ersten Schnippversuchen auch gleich bestätigte. Wie ich erfahren habe, hat TM-Redakteur Wolfgang Lüdtke sogar einen Industriedesigner beauftragt, bis er diese toll funktionierende Lösung erzielte.

Der Spielablauf ist ganz simpel: Wer an der Reihe ist, darf genau 1 x schnippen. Jeder verfügt über nur eine Schnippscheibe, der direkt gespielt werden darf, da es keine "Queen" gibt. Nachdem die Spielarena zudem keine Löcher aufweist, muss die Aufgabenstellung auch etwas anders aussehen. Und tatsächlich gilt es, die eigene Scheibe möglichst geschickt durch die Spielarena zu befördern, um einerseits bestimmte Aufgaben zu erledigen und andererseits eine gewisse Anzahl an Glitzersteinen zu sammeln. Wer beides zuerst schafft und abschließend noch den Zielbereich erreicht, gewinnt das Spiel.

Die Aufgabenkarten: Jeder Spieler hat einen eigenen Satz aus 8 Karten. Die oberste Karte des gut gemischten Stapels wird aufgedeckt, sie gibt vor, welche Aufgabe es zu erfüllen gilt. Entweder muss man während seines Zuges mit seiner Schnippscheibe die auf der Karte abgebildete Scheibe berühren, oder auf das abgedruckte Aktionsfeld ziehen. Die Aktionsfelder erlauben außerdem je nach Art eine bestimmte Zusatzaktion, zum Beispiel das Versetzen des Mauerstabes, das Aufdecken einer weiteren Aufgabenkarte oder das Nehmen eines Bonussteines, mit dessen Einsatz man erneut an der Reihe sein kann. Erst wer alle 8 Karten erfüllen konnte, kann das Spiel beenden.

Die Glitzersteine: Diese sind in drei Ecken der Spielarena erhältlich. Wer am Ende seines Zuges in einem dieser Eckbereiche landet, bekommt einen Glitzerstein der entsprechenden Farbe. Wird der kleine, noch etwas dunkler hervorgehobene Kreis in einer Ecke berührt, winken sogar 2 Glitzersteine dieser Farbe. Dies muss aber nicht immer gut sein, denn bei Spielende muss man genau 2 Edelsteine jeder Farbe besitzen. Überzählige Steine wird man nur auf einem speziellen Aktionsfeld des Spielplans los, was allerdings einen lästigen Zeitverlust bedeutet.

"Snapshot" ist ein richtiges Fun-Spiel, aber im positiven Sinne. Dem etwas steifen "Carrom" wurde neues Leben eingehaucht, sodass es wirklich Spaß macht, und dies sogar generationsübergreifend für alle Altersschichten. Sogar ansonsten eher auf taktische und strategische Spiele ausgerichtete Vielspieler kann man beim unterhaltsamen Schnippen ertappen. Das kann auch an der ansprechenden, bunten Farbgestaltung liegen. Dass das Spielmaterial äußerst praktisch und perfekt funktionierend ist, habe ich ja schon erwähnt. Rüdiger Dorn, der sonst eher für ausgeklügelte Taktikspiele (Die Baumeister von Arkadia, Die Händler von Genua, etc.) zuständig ist, hat mit "Snapshot" gezeigt, dass er auch lustige, spannende, kurzweilige Spiele drauf hat. Von dieser Sorte kann er ruhig noch mehr machen...

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde