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Knobelritters Spielearchiv - Super Mega Lucky Box

Art des Spiels: Flip & Write
Klassifizierung: Familienspiel
Spieleautor:    Phil Walker-Harding
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2022
Spielerzahl:    1 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          € 22,90

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler        (+)

Einleitung

Was werden wir wohl mal machen, wenn wir in Rente gehen? Was wird unsere Lieblingsbeschäftigung sein? Ich für meinen Teil bin mir sicher, dass ich - neben ein paar anderen Hobbys - weiterhin fleißig und mit Begeisterung Brettspiele spielen werde, wahrscheinlich sogar mehr als bisher. Aber vielleicht bin ich dann schon etwas senil, dement oder einfach ein bisschen Gaga. Dann schlapfe ich - gestützt auf meinen verlässlichen Begleiter, den Rollator - durch die Gänge des Altersheims, geplagt von so manchem Zimperlein, und freue mich auf den wöchentlichen, nervenzerfetzenden, ultraspannenden Bingo-Abend.

Um mich ein wenig darauf einstimmen zu können, hat Ravensburger zusammen mit Spieleautor Phil Walker-Harding ein Spiel veröffentlicht, bei dem ich das Ankreuzen von Zahlen und Vervollständigen von Karten schon ein bisschen üben kann…

Spielbeschreibung

"Super Mega Lucky Box" - so lautet der etwas seltsame Titel des Spiels. Ich erhalte vorab fünf Bingo, ähh... sorry "Lucky Box"-Karten, von denen ich mir drei als Startkarten aussuchen und behalten darf. Auf jeder Karte stehen in einem 3 x 3 Felder großen Raster 9 Zahlen. Die Zahlen reichen von 1 bis 9, wobei auf jeder Karte stets nur sechs verschiedene Zahlen zu finden sind. Am rechten und am unteren Rand jeder Karte befinden sich noch Felder, welche die Boni für das Komplettieren der entsprechenden Reihe oder Spalte anzeigen.

Anders als im echten Bingo werden keine Kugeln gezogen, sondern Karten aufgedeckt. Die 18 Zahlenkarten (je 2 x die Werte von 1 bis 9) werden zu Beginn jeder Runde gemischt und dann 9 Karten unbesehen beiseitegelegt. Von den restlichen neun Karten wird eine nach der anderen aufgedeckt. Die entsprechende Zahl kreuze ich auf einer meiner "Lucky Box"-Karten mit einem abwischbaren Stift ab.

Vervollständige ich damit eine Reihe oder Spalte, erhalte ich augenblicklich den angegebenen Bonus. Eine Zahl (bei einem "?" eine beliebige Zahl) darf ich sofort auf einer meiner Karten ankreuzen. Bei einem "Blitz" oder einem "Mond" erhalte ich das entsprechende Plättchen aus dem allgemeinen Vorrat. Einen "Stern" trage ich auf meiner "Super-Mega-Wertungstafel" für die aktuelle Runde ein.

Nach der 9. und letzten Karte endet eine Runde. Ich notiere für meine vervollständigten "Lucky Box"-Karten, sowie für diese Runde angekreuzte Sterne Punkte in meine Wertungstafel ein. Anschließend bekomme ich eine neue "Lucky Box"-Karte, indem ich 3 Karten ziehe und eine davon auswähle.

Am Ende der 4. Runde findet die Schlusswertung statt. Ich addiere meine Punkte aus allen vier Runden und bekomme noch Restpunkte für Kreuze auf unvollständigen "Lucky Box"-Karten (1 Punkt je 2 Kreuze) und verbliebene Blitze (pro 3 Blitzen 1 Punkt). Die Anzahl meiner gesammelten Monde vergleiche ich mit jener meiner Mitspieler. Weise ich die meisten Monde vor, gibt es für mich 6 Pluspunkte. Habe ich hingegen die wenigsten Monde, muss ich 6 Punkte von meinem Ergebnis abziehen. Ich gewinne, wenn ich insgesamt die höchste Punktezahl erziele.

Fazit

"Bingo" ist ja bekanntlich ein reines Glücksspiel, bei dem ich null Chancen habe, irgendetwas beeinflussen zu können. Eine Zahl wird gezogen, und ob es eine passende Zahl oder eine Niete ist, dagegen oder dafür kann ich absolut nichts unternehmen. Dies passt vielleicht für Senioren, die sich schon geistig darauf einstellen müssen, dass das Schicksal einmal gnadenlos und unabwendbar zuschlagen wird, und sie sich auf ihren letzten Weg machen müssen.

Soweit bin ich - auch wenn meine Geburtstagtorte schon mehr Kerzen bräuchte als überhaupt drauf Platz haben - gottlob noch lange nicht. Ich will bei Spielen noch selbst ein wenig entscheiden können, will meines Glückes Schmied sein. "Super Mega Lucky Box" bietet trotz des hohen Glücksfaktors ein paar Möglichkeiten zur Einflussnahme.

So kann ich mir meine drei Startkarten immerhin aus fünf Karten aussuchen. Am Ende jeder Runde wähle ich noch mal eine Karte aus 3 "Lucky Box"-Karten aus. Diese Auswahlmöglichkeiten erhöhen die Chancen auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Zahlen und auf gewünschte Bonus-Effekte. Eine Garantie stellt dies allerdings nicht dar, denn ich weiß aus eigener (schmerzlicher) Erfahrung zu berichten, dass man dennoch nur unpassende Karten vorfinden kann.

Außerdem stehen mir meist mehrere Optionen zur Wahl, wo ich eine Zahl ankreuzen soll. So kann ich selbst bestimmen, welche Reihen, welche Spalten ich vollenden will. So kann ich auch entscheiden, wann ich welchen Bonus nutzen will. Das Timing ist vor allem für das Komplettieren von Karten und für die "Sterne" von Bedeutung, da es lohnenswerter ist, in einer Runde mehrere (höchstens 3) Sterne zu erhalten, als bloß einen einzigen Stern.

Die wichtigste Einflussmöglichkeit bieten jedoch die "Blitze". Jeder Blitz erlaubt mir, die Zahl einer gezogenen Karte (niemals die Zahl eines Bonus!) um 1 nach oben oder nach unten zu verändern. Dabei ist sogar eine Korrektur von "9" auf "1" (oder umgekehrt) gestattet. Auch kann ich mehrere Blitze auf einmal einsetzen, um eine größere Änderung vorzunehmen. Da verbliebene Blitze bei der Schlusswertung nicht ins Gewicht fallen (lediglich 1 Punkt für je 3 Blitze), sollte ich dies immer optimal nutzen, um möglichst wenige "Nieten" (also Runden, in denen ich kein Kreuzerl setzen kann) zu haben.

Die Interaktion ist indes beschränkt. Sie kommt höchstens bei der Wertung der gesammelten "Monde" zur Geltung, wenn ich eine Belohnung für die höchste Anzahl an Monden bzw. eine Strafe für die wenigsten erhalte. So betrachtet interessiert es mich also herzlich wenig, was die anderen auf ihren "Lucky Box"-Karten ankreuzen.

Das Spielmaterial besteht aus abwischbaren Karten und abwischbaren Stiften, was ich prinzipiell besser finde als Blöcke mit nur einmal verwendbaren Blättern. Die Grafik hingegen ist gewöhnungsbedürftig. Ich hoffe sehr, der 70er-Jahre-Stil ist beabsichtigt, sonst müsste ich annehmen, der Grafiker wäre aus dem Altersheim geholt worden.

Die Spielerzahl ist mit bis zu sechs Spielern angegeben. Mit mehreren Exemplaren von "Super Mega Lucky Box" oder mit kopierten Wertungstafeln könnten ohne weiteres noch mehr Spieler auf einmal mitmachen. Dies hätte nicht einmal Auswirkungen auf die (angenehm kurze) Spieldauer, da ohnehin alle nahezu gleichzeitig agieren.

Insgesamt also eine lockere Beschäftigung für kurzweilige 20 Minuten, welche nicht nur angehende Rentner und bereits im Ruhestand befindliche Personen bestens unterhalten kann.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde