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Knobelritters Spielearchiv - Virus & Co

Art des Spiels: lustiges Kartenspiel
Autor:          Frank Stark
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2002
Spielerzahl:    3 bis 6 Spieler
Alter:          ab 11 Jahren
Dauer:          10 bis 20 Minuten
Preis:          ca. € 10,-

Haaaaaaatschiiii!!!

Nein ehrlich Herr Doktor, ich weiß nicht, wo ich mir die Verkühlung geholt hab'. Ich hab' mich immer warm angezogen, so wie sie's gesagt haben. Und kalt getrunken hab' ich auch nicht, Ehrenwort. Ich geh' sogar regelmäßig in die Sauna, jeden Donnerstag Abend, das stärkt die Abwehrkräfte.

Aber da fällt mir ein, nach der Sauna, da wir haben da so ein Spiel gespielt. "Virus & Co." heißt es. Nie gehört? Und Sie wollen Mediziner sein.... Aber gut, ich erklär's Ihnen. Jeder Spieler strotzt vor Beginn so vor Gesundheit. Trotzdem ist jeder anfangs mit einem gewissen Bestand an Tabletten ausgestattet, und das ist auch wichtig, denn im Laufe des Spiels bringen die Spieler die unterschiedlichsten Viren in Umlauf.

Die Viren kommen auf Karten vor. Neben einer graphischen Darstellung, wie wir uns diese Krankheitserreger ungefähr vorzustellen haben (grimmige Monsterbällchen mit spitzen Zähnen und Klauen) sind noch eine Zahl (ein "Krankheitswert" zwischen 1 und 6), sowie eine bis drei Tabletten abgebildet. Aber auch einige "Spritze"-Karten befinden sich unter den Virenkarten, welche gemischt und in zwei Stapel aufgeteilt werden. Die jeweils oberste Karte wird aufgedeckt, die Spieler erhalten - als kleinen Vorrat gegen die nächsten Epidemien - ein paar Tabletten, und los geht's!

Wer an der Reihe ist, hat grundsätzlich drei Möglichkeiten: 1. Eine Viruskarte nehmen und behalten, 2. Eine Viruskarte in Umlauf bringen, oder 3. Eine Risikokarte ausspielen. Nehmen wir diese drei Möglichkeiten einmal genauer unter die Lupe (oder unter das Mikroskop?).

Die einfachste Aktion ist das Nehmen einer der beiden aufgedeckten Virenkarten. Ist es ein Virus, infiziert man sich halt damit und legt die Karte vor sich ab. Als Entschädigung darf man sich die darauf abgebildeten Tabletten vom allgemeinen Vorrat ("Apotheke") nehmen, um spätere Virenattacken abzuwehren. Allzu oft sollte man sich jedoch nicht infizieren, denn wer in seiner Kartenauslage einen Krankheitswert von 13 oder mehr aufweist, landet in der Intensivstation und verliert. Eine "Spritze" kann dazu dienen, die Viren abzuschwächen (der Krankheitswert der Virenkarte, auf der Spritze liegt, wird halbiert), eine zweite Spritze töten den entsprechenden Virus sogar ganz ab. Aber auch hier ist Vorsicht angesagt, denn wer die 3. Injektion bekommt, ist ebenfalls reif für die Intensivstation.

Manchmal will man da lieber keine der beiden angebotenen Karten selbst nehmen und bringt lieber eine Virenkarte in Umlauf. Man schiebt dabei die Karte einfach einem Mitspieler rüber. Wer nun die Virenkarte bekommt, erhält auf keinen Fall die darauf abgebildeten Tabletten, weshalb sich nun alle Mitspieler mit allen Mitteln dagegen sträuben. Um den "Virus" erfolgreich abwehren zu können , müssen nun Tabletten abgegeben werden. Der erste Spieler gibt eine Tablette ab, der zweite bereits Tabletten im Wert von "2", etc. Das Gebot muss immer um 1 erhöht werden. Da Tablettenwechseln nicht gestattet ist, muss man ab und zu schon mal "überzahlen". Wer - freiwillig oder gezwungenermaßen - den Virus doch einfängt, darf seine gebotenen Tabletten wieder zurücknehmen, alle anderen Spieler geben ihre Gebote ab.

Die dritte Aktionsmöglichkeit - eine der anfangs verdeckt ausgeteilten "Risiko"-Karten spielen - kann erst ein Spieler machen, der bereits einen Krankheitswert von mindestens "4" aufweist. Risiko-Karten werden auf jeden Fall weitergegeben, und dies sogar verdeckt. Mit gutem Grund, denn es gibt welche mit positiven und andere mit negativen Auswirkungen. Wer es nicht riskieren will, sie an sich zu nehmen, zahlt dem "Herausgeber" 1 Tablette und gibt sie einem beliebigen Spieler weiter. Unter diesen Risiko-Karten befinden sich neben normalen Viren (die man bei sich oder bei anderen Spielern ablegen muss) und Spritzen einige Karten, die Tabletten bringen oder kosten. Aber auch einige lustige Sachen sind darunter, beispielsweise die Karte "Herr Doktor", die es den Mitspieler gebietet, einen ab sofort nur mehr mit "Sie" anzureden.

Überhaupt ist "Virus & Co." eher in die Kategorie der "Fun Games" einzuordnen. Als ernstzunehmend oder gar taktisch anspruchsvoll kann man es wahrlich nicht bezeichnen. Vor allem die Risiko-Karten sind zu unberechenbar, das ist mehr was für Bluffer. Es sogar passieren, dass ein Spiel nach gerade mal ein paar Minutchen schon zu Ende ist, wenn ein Spieler mit einer Risiko-Karte seine 3. Spritze oder einen hochwertigen Virus einfängt. Man sollte sich daher von vornherein auf eine bestimmte Anzahl Runden einigen und die Punktezahlen notieren: Der Verlierer immer 13 Minuspunkte, die anderen berechnen ihre Krankheitswerte als Minuspunkte, ihre Tabletten als Pluspunkte.

Für lockere Runden, die gerne spaßige Spielchen bevorzugen, kann ich "Virus & Co." sicher empfehlen, das Thema ist witzig und ist auch lustig umgesetzt, das alles in einer kleinen Schachtel zu einem moderaten Preis. Bei der Spielregel wurde allerdings die Originalität übertrieben, leider auf Kosten der Verständlichkeit.

So, Herr Doktor, jetzt wissen Sie alles von diesen neuen Viren. Glauben Sie, dass ich mich da angesteckt haben könnte? Dass das ständige "Viren-in-Umlauf-bringen" schuld ist an meinem angeschlagenen Gesundheitszustand? Ich hoffe nicht, dass Sie mir das Spiel verbieten, denn ab und zu möchte ich "Virus & Co." schon noch auf den Spieltisch bringen, wenn uns der Sinn nach leichter Unterhaltung ist.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde