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Knobelritters Spielearchiv - Wortfabrik

Art des Spiels: Würfel-Wortspiel
Spieleautoren:  Matthias Spaan
Verlag:         Piatnik Spiele
Jahrgang:       2021
Spielerzahl:    1 bis ? Spieler
Alter:          ab 12 Jahren
Dauer:          10 bis 15 Minuten
Preis:          € 7,90

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler        (+)

Einleitung

Produktion, Ersatzteile, Fabrik, Überschussvermeidung, Mangelware - das sind alles Begriffe der Arbeitswelt nach der industriellen Revolution. Nicht unbedingt ein Thema, was mich als Spieler gleich anspricht. Meine Begeisterung, in dieser Umgebung "Fachkraft der Woche" zu werden, hält sich in engen Grenzen.

Aber halt! Sind dies nicht Würfel in der kleinen, kompakten Schachtel? Und stehen da nicht Buchstaben statt Zahlen auf den Würfelseiten? Mich dünkt, ich habe da etwas vorschnell geurteilt. Ich muss mir dies wohl doch näher anschauen…

Spielbeschreibung

Tatsächlich "produzieren" wir mit Würfeln Buchstaben, aus denen wir Wörter zu bilden versuchen. 5 Buchstaben-Würfel kommen im Spiel vor: 2 Würfel erzeugen Vokale, wobei auf jedem Würfel alle 5 Selbstlaute und ein Joker ("?") verteilt sind. Die anderen 3 Würfel stellen ausschließlich Konsonanten her, nämlich jeden davon - mit Ausnahme der Mitlaute Q, X und Y - genau 1 x.

Jeder Spieler (hier: "Fachkraft") hat seinen eigenen "Lieferschein", in den er in jeder Runde mindestens 4 der 5 gewürfelten Buchstaben eintragen muss. Jeder Buchstabe füllt dabei genau 1 Feld, entweder eines der Felder der 5 unterschiedlich langen Wort-Reihen, der Bonus-Reihe, des Ersatzteillagers oder - suboptimal - der Mangelware.

Nach dem sechsten Arbeitstag ist Schluss, und es wird überprüft, wie gut wir uns in der Produktion von Wörtern bewährt haben. Jedes vollständige, passgenaue Wort gibt uns 1 Punkt pro Buchstaben, ebenso ein beliebig langes, aber vollständiges Wort der Bonusreihe. Unvollständige oder unerlaubte Wörter geben keine Punkte. Zusätzlich bringt uns jedes freie Feld im Ersatzteillager 1 Punkt, während jeder Buchstabe bei den Mangelwaren mit 1 Minuspunkt bestraft wird. Wer insgesamt auf das höchste Endergebnis kommt, gewinnt und wird befördert.

Fazit

Die thematische Eingliederung in eine Fabrik - die maschinelle Erzeugung von Teilen (die Buchstaben), um daraus Endprodukte (die Wörter) herzustellen - ist originell und zudem sehr gut umgesetzt mit der Verwendung genretypischer Begriffe, wie Lieferscheine, Ersatzteillager, etc.

Spielerisch handelt es sich um ein sogenanntes "Roll & Write", bei dem die Spieler das Ergebnis eines für alle gültigen Würfelwurfs bestmöglich auf ihrem eigenen Wertungsblatt eintragen, um schlussendlich eine möglichst hohe Punktesumme zu erzielen.

Durch die Verwendung von Würfeln ist der Glücksanteil naturgemäß recht hoch, wobei dies insofern relativiert wird, dass ein Wurf schließlich für alle Spieler gleich ist. Es kommt dann halt darauf an, was man daraus macht. Wortartisten und Sprachgenies sind hier sicher etwas im Vorteil und werden sich im Regelfall - vor allem über mehrere Partien hinweg - auch durchsetzen können.

Hier bieten sich erfahrungsgemäß zwei mögliche "Strategien" an. Man kann versuchen, mit jedem Wurf ein Wort fertigzustellen, was das lästige und absolut nicht garantierte spätere Komplettieren unnötig macht. Oder man kann gezielt Lücken lassen, aber derart, dass es mehrere Möglichkeiten zur Wortbildung offenlässt. Welche Vorgehensweise man wählt, ist dann aber doch meist situationsbedingt und vom jeweiligen Wurf abhängig.

Logischerweise erweisen sich Joker ("?") durch ihre universelle Einsetzbarkeit als sehr vorteilhaft. Am wirkungsvollsten sind sie im Ersatzteillager, wenn sich gegen Ende herausstellt, welche Buchstaben schlussendlich fehlen und nicht mehr erwürfelt werden konnten. Es gibt die Möglichkeit, zusätzliche Joker zu erschaffen, indem man im Ersatzteillager 2 identische Buchstaben in einen beliebigen umwandelt, allerdings ist diese Option eher theoretischer Natur, denn in unseren Partien konnten wir dies sehr selten nutzen.

"Wortfabrik" kommt in einer kleinen, für Kartenspiele vorgesehenen Schachtel daher. Der Verkaufspreis liegt dadurch deutlich unter 10 Euro, weshalb man von einem wirklich tollen Preis-Leistungsverhältnis sprechen kann. Allerdings ist der Block mit Lieferscheinen trotz beidseitiger Bedruckung viel zu dünn, denn so oft, wie ich das Spiel in letzter Zeit (auch solo auf der Jagd nach dem "Highscore") gespielt habe, wird er wohl kaum eine weitere Woche ausreichen. Ja, "Wortfabrik" kann richtig süchtig machen. Mir wird wohl nichts anderes übrigbleiben, als Lieferscheine selbst zu kopieren oder eventuell sogar zu laminieren…

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde