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Knobelritters Spielearchiv - echoes - Der Cocktail

Art des Spiels:	Audio Mystery
Spieleautoren:  Dave Neale &
                Matthew Dunstan
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2021
Spielerzahl:    1 bis 6 Spieler
Alter:          ab 14 Jahren
Dauer:          ca. 60 Minuten
Preis:          € 9,90

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Einleitung

Pssst! Hörst du das? Da sind doch Stimmen, Geräusche, Musik…

Ach, du kannst nichts vernehmen?! Tja, das liegt wohl daran, dass du gerade einen Artikel in einem klassischen Spielemagazin liest, bloß mit Text und ein paar Bildern. Ich werde also versuchen müssen, dir das Spielprinzip des Spiels "echoes" auf altmodische Weise näherzubringen. Keine leichte Angelegenheit, beruht dieses doch darauf, anhand von akustischen Bruchstücken eine Geschichte zu rekonstruieren.

Spielbeschreibung

Zuallererst musst du die dazugehörige App starten und dir den Prolog der Geschichte anhören. Da erfährst du mal in etwa, um was es geht und tauchst so in die Geschichte ein. Die Story: In einer illegalen Kneipe schmiedet die New Yorker Unterwelt finstere Pläne. Das Echo der Vergangenheit birgt die Identität ihres Anführers.

In der kleinformatigen Schachtel selbst befinden sich 6 Tafeln und 18 Objekt-Karten, von denen du die Hälfte (nämlich alle nicht mit einem "Kreuz" markierten Tafeln und Karten) offen auf den Tisch ausbreitest. Deine Aufgabe ist es, jeder Tafel - sie entspricht einem Kapitel der Geschichte - die dazugehörigen Objekt-Karten in der richtigen - chronologischen - Reihenfolge zuzuordnen.

Dazu musst du zuerst einmal "lauschen". Du scannst die Objekte im "Lauschen"-Modus mit der Kamera deines Handys und hörst dir einen Audiofile mit Fragmenten, Dialogen, Musik, Hintergrundgeräuschen an. Du wirst erkennen, dass ein paar Objekte zu anderen passen, dass sich langsam eine gewisse Geschichte herauskristallisiert.

Bist du dir sicher, alle drei Objekte zu einer bestimmten Tafel herausgefunden zu haben, kannst du "lösen". Du scannst im "Lösen"-Modus nacheinander die Tafel und die 3 vermeintlich passenden Objekt-Karten. Liegst du falsch, verrät dir die App, wie viele der Karten tatsächlich zu diesem Kapitel gehören. Hast du aber alles korrekt gemacht, kannst du dir das gesamte Kapitel nochmal am Stück anhören, wodurch du neue zusätzliche Hinweise erhältst

Hast du schließlich alle sechs Kapitel gelöst, musst du nur mehr die einzelnen Tafeln - wiederum mit Hilfe der App - in die richtige Reihenfolge bringen. Als Belohnung darfst du dir den Epilog, sozusagen die endgültige Auflösung der Story anhören, in der du erfährst, wie die Geschichte endet.

Fazit

"echoes" ist mal was ganz Anderes, was Neues, was Originelles. Es ist im Prinzip eine Art "EXIT" für die Ohren, ein akustisches Puzzle, bei dem es gilt, Audioschnipsel richtig zusammenzusetzen. Die Abbildungen auf den Tafeln und Objekt-Karten sind eher unwichtig und liefern nur wenige, krude Hinweise.

Auch die qualitative Umsetzung ist perfekt gelungen. Die Audiosequenzen wurden sehr hochwertig produziert. Es wurde sichtlich viel Mühe in die Aufnahmen der Stimmen und der authentischen Geräusche (Klappern, Schritte, Klopfen, Klirren, etc.) gesteckt. Man merkt halt, dass Ravensburger nicht nur Spiele entwickelt, sondern auch viel Erfahrung mit erzählerischen (Bücher) und akustischen Elementen (Tip Toi) mitbringt.

Die kostenlose App funktioniert tadellos, vorausgesetzt man erfüllt die technischen Geräte-Anforderungen. Wir hatten zwar anfangs Schwierigkeiten mit dem Scanprozess, was ärgerlich ist, da Scannen für alles benötigt wird. Der Fehler lag aber bei uns, denn mit der richtigen Technik (Abstand, Licht, Winkel, etc.) geht das Scannen tatsächlich ruck zuck und stört überhaupt nicht mehr.

Vom Spielgefühl erinnert "echoes" an die in letzter Zeit so beliebten Escape Room-Spiele und Mystery Games, da auch hier kooperativ zu Werke gegangen wird. Miteinander versuchten die Spieler, die Zusammenhänge der einzelnen Sequenzen zu erkennen, die Hintergrundgeräusche und ihre Implikationen zuzuordnen. Gemeinsam werden Hypothesen aufgestellt, Schlüsse gezogen, diskutiert und debattiert. All dies jedoch ohne irgendeinen Zeitdruck und auch ohne abschließende Beurteilung der Teamleistung.

Der Schwierigkeitsgrad lässt sich auf zwei Arten steuern. Will man es schwieriger haben, kann man gleich zu Beginn alle Tafeln und Objekte auslegen, wodurch die richtige Zuordnung doch einigermaßen erschwert wird. Will man es allerdings - beispielsweise im Familienkreis - etwas leichter haben, braucht man bloß in der App auf "einfach" zu stellen und erhält, wenn sich beim Lösen mal der eine oder andere Fehler eingeschlichen hat, auf Wunsch eine zusätzliche Hilfestellung. Mit Farben und Symbolen erfährt man dann, welche Karten nicht ins Kapitel gehören, noch an der falschen Position liegen oder bereits korrekt sind.

Die Geschichten dieser neuen Reihe sind allesamt düster und ohne Happy End. "Der Cocktail" versetzt die Spieler in die New Yorker Unterwelt, daher ist alles eher klischeehaft, die vorkommenden Charaktere ziemlich archetypisch. In Internetforen kommt er von den drei bisher erschienenen Fällen zwar am schlechtesten weg, uns hat er aber trotzdem gut gefallen und vor allem der Twist am Spielende hat uns doch überrascht und gut unterhalten.

Die beiden anderen Fälle funktionieren auf dieselbe Weise, weshalb ich nicht glaube, dass es notwendig wäre, hierzu eigene Rezensionen zu verfassen. Die Story zu "Die Tänzerin" ist etwas tragischer, wirkt aber auch authentischer und atmosphärischer, dafür vermisse ich den Überraschungsmoment. "Der Mikrochip" handelt in einer fernen Zukunft, in der die Welt in Trümmern liegt, ich konnte diesen Fall allerdings noch nicht spielen.

Die neue Serie der "Audio Mystery Games" ist eine tolle, originelle Idee, perfekt und professionell umgesetzt. Dass anders als bei den EXIT-Spielen von Kosmos kein Spielmaterial zerstört werden muss, und sie daher wiederverwendbar sind, ist ein weiterer Vorteil der Reihe. Ich hätte gerne noch mehr davon, vielleicht auch Fälle, bei denen den Spielern nicht nur die Rolle des passiven Zuhörers zufällt, sondern in denen sie eventuell auch aktiv ins Geschehen eingreifen und die Geschichte beeinflussen können.

Franky Bayer Bewertung: 4 Schilde