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Knobelritters Spielearchiv - Code Omega

Art des Spiels: rasantes Legespiel
Spieleautor:    Grzegorz Rejchtman
Verlag:         Schmidt Spiele
Jahrgang:       2008
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 25,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

Lieber Leser, du wirst jetzt Zeuge einer Weltpremiere. Was heißt da "Zeuge", du nimmst viel mehr direkt daran teil, bist sogar einer der Hauptakteure an dieser journalistischen Sensation! Du liest nämlich die erste interaktive Spielerezension der Welt! Was dies bedeutet? Nun, ich werde mit dir interagieren, auf all deine Fragen und Bemerkungen sofort eingehen. Da eine Zeitschrift als Druckmedium jedoch - im Gegensatz zu Chatrooms oder Internetforen - relativ langsam ist, werde ich deine Fragen und Zwischenrufe mal vorwegnehmen. Aber du wirst aufgrund der fachlich fundierten Fragen feststellen, dass du sie genauso gestellt hättest, als wärst du mit mir direkt persönlich in Kontakt. Bist du bereit? Dann fangen wir einfach mal an.

Franky: In dem Spiel von Grzegorz Rejchtman, das ich dir jetzt vorstellen möchte, erhält jeder Spieler einen gleichen Satz an Legeteilen. In jeder Runde zieht er eine Tafel vom Stapel, welche auf der einen Seite Platz für 3 Legeteile, auf der anderen für 4 Legeteile bietet. Ein Würfelwurf gibt vor, welche Legeteile verwendet werden dürfen. Eine Sanduhr wird umgedreht, und gleichzeitig versuchen alle Spieler, ihre Legeteile in die vorgeschriebene Form einzupassen.

Du (entrüstet): Stopp! Moment mal, das kenne ich doch bereits. Es handelt sich eindeutig um das Spiel "Ubongo" aus dem Kosmos Verlag!

Franky: Ha, reingelegt! Es stimmt schon, alles was ich bis jetzt geschrieben habe, trifft auch auf "Ubongo" zu. Aber ich will hier ja über ein neues Spiel berichten, und "Code Omega" von Schmidt Spiele weist halt viele Ähnlichkeiten zu "Ubongo" auf.

Du: Willst du damit sagen, dass der Autor sein eigenes Spiel nur kopiert hat, und den unwissenden Kunden jetzt als sein "neuestes Werk" erneut verkauft?

Franky: Nein, so würde ich es nicht nennen, schließlich stecken genug neue Ideen in "Code Omega". Zum einen ist alleine schon optisch ein Riesenunterschied festzustellen. Während es bei "Ubongo" gilt, an Tetris erinnernde Teile in den vorgegebenen Rahmen einzupassen, eine fast schon an Geometrie anmutende Aufgabe, geht es bei "Code Omega" um längliche "Codestreifen", welche an zwei der zwölf Abschnitte eine schwarze Markierung tragen. Die erwürfelten Streifen sind so in den Rahmen zu platzieren, dass die schwarzen Markierungen eine durchgehende Linie von oben nach unten ergeben. Die Codestreifen dürfen dabei gedreht und gewendet werden. Das Puzzle-artige Legen bei "Ubongo" ist ein wenig attraktiver als die eher nüchternen Streifen, vom Schwierigkeitsgrad her kann man beide Spiele ungefähr gleich werten.

Du: Okay, aber wie schaut das mit der Belohnung für schnelles Gelingen aus? Bei "Ubongo" gab's ja farbige Edelsteine, von denen man möglichst viele einer Sorte sammelte.

Franky: Da hat es für meinen Geschmack eine Verbesserung gegeben. Wer zuerst eine Lösung gefunden hat, darf vier Würfel werfen. Der Zweite darf drei verwenden, und alle weiteren Spieler, die es vor Ablauf der Sanduhr geschafft haben, dürfen noch mit zwei Würfeln werfen. Wer es hingegen nicht geschafft hat, muss sich mit einem einzigen Würfel begnügen.

Du: Was macht man mit den Würfeln?

Franky: Es sind Spezialwürfel, die auf 5 Seiten verschiedene Symbole - violetter Stern, blaue Wolke, gelber Pfeil, etc. - haben. Das Fragezeichen auf der sechsten Seite ist ein Joker, der für jedes beliebige Symbol verwendet werden kann. Für jedes erwürfelte Symbol darf man seinen Spielstein in der entsprechenden Spalte des Spielplans ein Feld nach oben rücken. Wer zuerst einen Spielstein das letzte Feld einer Spalte erreicht hat, gewinnt das Spiel.

Du: Ist das nicht etwas ungerecht gegenüber den besseren Spielern?

Franky: Finde ich nicht. "Code Omega" erhebt ja nicht den Anspruch auf ein Taktik- oder Strategiespiel, sondern richtet sich vielmehr an den Gelegenheitsspieler. Und da ist es ganz passend und angenehm, dass auch jemand, der nicht zu den schnellsten Aufgabenlösern gehört, mit etwas Würfelglück eine Chance hat zu gewinnen. Außerdem geht so eine Partie recht schnell, sodass gerne noch die eine oder andere Revanche gespielt wird. "Code Omega" ist daher ein richtig flotter Knobelspaß, der für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Ich bezweifle jedoch, dass "Code Omega" ein so großer kommerzieller Erfolg wie "Ubongo" gelingen wird, der Kosmos Verlag ist da doch wesentlich ausgefuchster in seiner Vermarktung.

Ich hoffe, ich habe alle deine Fragen zur vollsten Zufriedenheit beantwortet. Wenn das alles so geklappt hat, wie du es dir vorgestellt hast, können wir bald wieder so eine interaktive Spielkritik machen. Na, was sagst du dazu?!?

Franky Bayer

Wertung: 3 Schilde