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Knobelritters Spielearchiv - Codenames

Art des Spiels: Wort-Deduktionsspiel
Spieleautor:    Vlaada Chvátil
Verlag:         Czech Games Edition
Vertrieb:       Heidelberger Spiele
Jahrgang:       2015
Spielerzahl:    2 bis 8 Spieler
Alter:          ab 14 Jahren
Dauer:          15 bis 20 Minuten
Preis:          € 18,90

Zielgruppen:    Spielexperten ++
                Gelegenheitsspieler (+)

Manche suchen Schlüssel, andere suchen diesen einen blöden Zettel für die Steuererklärung oder ihr Handy. Aber das alles ist Kinderkram im Vergleich zu dem, was bei "Codenames" gesucht wird. Nämlich ein ganzes Team von Agenten. Welche der 25 ausliegenden Karten zur eigenen Mannschaft gehören, wissen nur zwei Spieler. Und diese müssen ihren Mitspielern gute Hinweise geben, um die eigenen Spione zu finden. Wobei man häufig um die Ecke denken muss und sollte, bevor man vom Attentäter vielleicht um selbige gebracht wird.

5 x 5 Wortkarten bilden die Grundlage für "Codenames", und jede Karte verbirgt etwas. Entweder einen Agenten der Farbe Blau oder Rot ... oder einen unbeteiligten Zivilisten ... oder den Attentäter. Welche Karte was ist, das wissen nur zwei Spieler (die Teamleiter), denn vor ihnen steht die Karte mit den Lösungen. Aufgabe der Teamleiter ist es jetzt, ihren Mitspielern durch geschickte Hinweise zu vermitteln, welche Karte zu ihrem Team (blau oder rot) gehört.

Damit das Ganze nicht zu einfach wird, darf man als Hinweis nur ein Wort sagen. Und dazu noch eine Zahl, nämlich wie viele Karten sich auf dieses Wort beziehen können. Sooft dürfen die Mitspieler dann auch tippen und sollten sie alles richtig getippt haben, haben sie sogar noch einen Zusatztipp.

Sollten sie allerdings einen Zivilisten oder einen Agenten des gegnerischen Teams erwischen, ist ihr Zug beendet. Und erwischt man den Attentäter (das schwarze X), ist sogar das ganze Spiel vorbei und das bedauernswerte Team hat verloren.

Andernfalls gewinnt das Team, das zuerst alle seine Agenten finden konnte.

Treffender als Christoph Schlewinski - mein Kollege bei "H@ll 9000" - es hier getan hat, könnte ich es auch nicht formulieren, weshalb ich mir die Freiheit genommen habe, seine Zeilen 1:1 zu übernehmen. Ganz untätig möchte ich dann allerdings doch nicht sein, und so werde ich nun anschließend meine persönliche Meinung zu "Codenames" kundtun.

In seiner Art erinnert "Codenames" ein wenig an das Spiel "Linq", denn auch hier müssen sich Teams durch das Nennen von möglichst passenden Begriffen zusammenfinden. Vlaada Chvátil ist es hier meiner Meinung nach aber besser gelungen, denn hier wurde alles in eine spannende Agenten-Story verpackt. Außerdem werden weder Stift noch Zettel benötigt, wodurch das lästige Notieren der Begriffe wegfällt. Und da jenes Team gewinnt, welches zuerst alle seine Agenten auffindet, werden Chips für Siegpunkte o. ä. ebenfalls nicht gebraucht.

Der Hauptreiz besteht darin, Assoziationen zu den Wörtern zu finden. Wer es schafft, mehr Wörter des eigenen Agententeams in einem einigen Begriff zusammenzufassen, wird sein Team schneller finden. Hier muss man die geschickte Auswahl der Wortkarten hervorheben, welche fast immer mehrere Bedeutungen aufweisen, oder unterschiedliche Deutungen zulassen. Es kommt also für den Teamleiter darauf an, Gemeinsamkeiten zu finden, und für die Teammitglieder diese auch richtig zu deuten.

Es gilt jedoch nicht nur, die eigenen Begriffe clever zu kombinieren. Es sollte tunlichst auch darauf geachtet werden, nicht irrtümlich auf Begriffe des gegnerischen Teams, der neutralen Karten, und schon gar nicht jenen des Attentäters hinzuweisen. Aufmerksame Teammitglieder ziehen aber auch die Hinweise des gegnerischen Teamleiters für die eigenen Überlegungen in Betracht.

Vor allem in der Anfangsphase, wenn noch alle 25 Karten ausliegen, kann dies zu Grübeleien führen. Wenn dies öfter passiert, und sich bei den Mitspielern schon Langeweile breitmacht, sollte man von der dem Spiel beiliegenden Sanduhr Gebrauch machen. Für absolut feste Zeitvorgaben gibt es sogar eine eigene Timer-App zum Downloaden. In unseren Partien hielt sich die Downtime jedoch in Grenzen, sodass wir auf beides verzichten konnten.

Bei aller Überlegung kann das Glück aber doch auch eine wichtige Rolle spielen. Die zufällige Verteilung der ausliegenden Begriffe kann die Aufgabe für die beiden Teams nämlich unterschiedlich schwierig gestalten. Bei einem Spieler ergeben sich die Assoziationen fast von selbst (wie beispielsweise in einer unserer Partien der Hinweis "Asien", der sich ganz logisch auf die Wörter China, Tokio und Ninja bezog), während sich für den Kontrahenten bei bestem Willen keine guten Verbindungen herstellen lassen. Hinweise, die sich lediglich auf 1 Karte beziehen, bedeuten hingegen einen Zeitverlust, der kaum wettzumachen ist. Dieser Glücksanteil ist aber aufgrund der kurzen Spieldauer durchaus akzeptabel, zumal ohnehin meist mehrere Partien gespielt werden.

"Codenames" funktioniert übrigens in jeder Besetzung ausgezeichnet. Sogar für Partien zu zweit und zu dritt hat Vlaada Chvátil Regelungen gefunden, die ein spannendes Spielerlebnis garantieren. Trotzdem gefällt mir das Spiel in einer Viererrunde am besten, da es hier zu einem packenden Zweikampf ohne Sonderregeln kommt.

Somit bleibt mir nur mehr, eine unbedingte Empfehlung auszusprechen. "Codenames" ist einfach ein tolles, intelligentes Assoziationsspiel. 200 Karten mit 400 Codenamen klingt zwar nicht wirklich nach viel, aber in immer wieder wechselnder Kombination, zusammen mit 40 Codekarten, welche 160 verschiedene Konstellationen der Teams ermöglichen, ergibt dies eine schier unerschöpfliche Vielfalt. Die ist aber auch notwendig, denn ich bin mir sicher, dass "Codenames" noch sehr häufig auf unseren Spieltischen landen wird...

Das letzte Wort lasse ich wieder Christoph: "Sofortkauf!"

Christoph Schlewinski & Franky Bayer

Bewertung: 5 Schilde