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Knobelritters Spielearchiv - Die Goldene Stadt

Art des Spiels: Mehrheitenspiel
Spieleautor:    Michael Schacht
Verlag:         Kosmos Spiele
Jahrgang:       2009
Spielerzahl:    3 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 60 Minuten
Preis:          ca. € 30,-

Zielgruppen:    Spieleexperten ++
                Gelegenheitsspieler (+)

GOLD.

Chemische Abkürzung AU (von der lateinischen Bezeichnung "aurum"), Ordnungszahl 79 im periodische System, Dichte 19,32 g/cm³. kommt in der Natur "gediegen", also als Element vor, besteht nur aus einem stabilen Isotop und gehört daher zu den 22 Reinmetallen, korrodiert nicht und wird außer von "Königswasser" von keiner Säure angegriffen. Durch diese Eigenschaften, seine leichte Bearbeitung und sein seltenes Vorkommen ist Gold seit Urzeiten sehr beliebt und wird heutzutage besonders in Zeiten der Krise, Inflation und Hyperinflation gerne als langfristige Wertanlage verwendet. Gerade jetzt erreicht der Goldkurs wieder schwindelerregende Höhen.

Gold ist somit etwas ganz Edles und Wertvolles. Wäre ich ein Abenteurer und würde von einer "Goldenen Stadt" hören, ich stellte mir Häuser vor, deren Dächer mich im Sonnenlicht blendeten. Ihre Türen und Fenster hätten Beschläge aus 24 Karat Gold. Eine Stadt mit unermesslichem Reichtum, von dem ich armer Bursche auch ein wenig abbekommen wollte. Ich ließe sofort alles liegen und stehen und machte mich umgehend auf den Weg. Im Spiel "Die Goldene Stadt" werden wir Spieler genau in die Rolle solcher Abenteurer versetzt, die von weit her auf einer Insel landen, in deren Zentrum sich die sagenhafte Goldene Stadt befindet.

Beim Betrachten des Spielplans fällt auf, dass die kreisrunde Stadt - bedingt durch die die Stadt umgebenden Landschaften - in vier Stadtviertel unterteilt ist, welche sich wiederum in je zwei äußere und einen innerer Stadtteil gliedern. Obwohl nur die vier inneren Stadtteile tatsächlich über goldene Bauwerke verfügen, scheint ihr Erreichen dennoch lohnend zu sein, winken den erfolgreichen Abenteurern dafür doch saftige Prämien. Aber bis es soweit ist, müssen wir Abenteurer noch einen langen Weg zurücklegen, denn von der Küste ausgehend sind dafür Handelshäuser zu errichten. Dabei muss für ein neues Handelshaus stets eine durchgehende Straßenverbindung zu einem Küstenort mit einem eigenen Handelshaus bestehen.

Das Bauen von Handelshäusern geschieht mit Hilfe von Landschaftskarten, die es in jeder Runde zu ersteigern gilt. Pro Spieler werden zwei Karten offen ausgelegt, und zwar so, dass immer zwei Karten ein Paar bilden. Reihum setzen wir unsere "Biethand" ein. Das Setzen auf ein unbesetztes Paar ist kostenlos, wollen wir jedoch ein bereits besetztes Kartenpaar haben, müssen wir Münzen abgeben, um den anderen Spieler zu vertreiben. Die Kosten dafür steigen innerhalb einer Runde stetig an. Liegt schließlich auf jedem Kartenpaar eine Biethand, ist die Einsetzphase beendet und wir nehmen unser ersteigertes Paar Landschaftskarten auf die Hand.

Danach können wir ein bis zwei Handelshäuser errichten, um unser Handelsnetz auszubauen. Grundsätzlich müssen wir dafür zwei passende Landschaftskarten ausspielen, nur für die Küstenorte benötigen wir lediglich eine Landschaftskarte "Küste". 2 Landschaftskarten derselben Art können dabei als Joker für eine beliebige andere Landschaftskarte verwendet werden. Die inneren Stadtteile sind nicht so leicht zu betreten, dazu brauchen wir zusätzlich noch eine Schlüsselkarte.

Jedes Handelshaus bringt uns eine einmalige Belohnung. Dies können - je nach Symbol des bebauten Feldes - einfach nur 1 oder 2 Goldmünzen sein, eine Landschaftskarte vom Stapel, eine der für die inneren Stadtteile wichtigen Schlüsselkarten, eine der acht Warenkarten, oder eine Bonuskarte. In der Goldenen Stadt selbst erhalten wir sofort wertvolle Handelsbriefe, wenige in den äußeren, viele in den inneren Stadtteilen.

Doch was haben wir von alledem? Können wir tatsächlich am Wohlstand der Stadt teilhaben? Nun, nicht direkt, aber immerhin erhalten wir durch unsere Aktionen Handelsbriefe, die -wenn sie uns auch nicht wirklich reich machen - uns zumindest zum Sieg in diesem Spiel verhelfen. Einige Handelsbriefe gibt es immer bei der Wertung am Ende jeder Runde. Die für diese Runde gültige Wertungskarte zeigt, wofür Handelsbriefe vergeben werden. Stets wird der Besitz bestimmter Waren mit 2 Handelsbriefen belohnt, bei einem Monopol kriegen wir sogar noch 2 zusätzliche Handelsbriefe. Aber auch die Handelshäuser können bei einer Wertung Handelsbriefe einbringen: Mal werden Handelsbriefe für Handelshäuser an bestimmten Flüssen ausgeschüttet, ein ander Mal für Handelshäuser in den angegebenen Stadtvierteln. Und auch hier bringen Mehrheiten zusätzliche Belohnung. Nach der letzten Runde werden noch die gesammelten Bonuskarten abgerechnet, und wenn wir dann die meisten Handelsbriefe vorweisen können, haben wir gewonnen.

Es erscheint auf den ersten Blick wichtig, die Stadt mit ihren verlockend vielen Handelsbriefen zu erreichen. Es sind aber auch andere Taktiken möglich, so kann man viel Warenkarten sammeln und damit bei jeder Wertung punkten, oder sich auf eine bestimmte Region konzentrieren, vielleicht sogar die Mitspieler bewusst dort aussperren, um dort ungestört absahnen zu können. Auch das Sammeln von vielen Münzen kann sinnvoll sein. Entscheidend ist es auf jeden Fall, sich die passende Bonuskarte für die gewählte Taktik zu sichern, dann gibt es zum Schluss noch jede Menge Handelsbriefe.

Welche Taktik schließlich zum Erfolg führt, hängt einerseits von den Karten, andererseits auch von den Handlungen der Mitspieler ab. Diese gilt es, stets im Auge zu behalten, denn so vorteilhaft es ist, selbst über Monopole oder Mehrheiten zu verfügen, so schlecht ist es, der Konkurrenz solche ungestört zu überlassen. In der Bietphase gilt es gut abzuwägen, welche Landschaftskarten mir und meinen Mitspielern am meisten nutzen, um entscheiden zu können, ob sich ein überbieten lohnt. Ich finde, dass das Spiel, wenn es auch wenig "Abenteuer-Feeling" vermittelt, im Großen und Ganzen gut austariert ist. "Die Goldene Stadt" ist sicher kein Renner, welches man immer wieder spielen will, aber als ein gutes taktisches Spiel mal hin und wieder betrachte ich es auf jeden Fall.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde