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Knobelritters Spielearchiv - Die Insel

Art des Spiels: "Touch & Play" Entdeckerspiel
Spieleautor:    Reiner Knizia
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2005
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          45 bis 75 Minuten
Preis:          ca. € 55,-

Aus dem Tagebuch eines Entdeckers

1. Tag:

Als sich in den frühen Morgenstunden der Nebel lichtete, tauchte die Insel plötzlich vor dem Bug meiner Galeone auf. Habe den Anker werfen lassen und bin mit einem Beiboot zur Insel. Der Vulkan, der in der Mitte des Eilands hoch herausragt, brodelt bedrohlich, dunkle Staubwolken steigen vom Krater auf. Ich fürchte, dass ein Ausbruch unmittelbar bevorsteht. Ich werde mich beeilen, gleich nach der Landung die Umgebung zu erkundigen.

2. Tag:

Das ist ja interessant. Auf meinen ersten Wegen durch die verschlungenen Pfade bin ich an verschiedene Orte gelangt: Brunnen, Tempel, Türme, Kristalle. Und überall habe ich alte Relikte wie Elixiere, magische Steine, Amulette und Kristalle gefunden. Ich weiß zwar nicht, was ich damit machen soll, aber ich habe sie mal einfach mitgenommen. Ich habe das Gefühl, dass sie mir noch nützlich werden könnten.

3. Tag:

Was für ein ereignisreicher Tag! Heute habe ich ein paar Eingeborene getroffen: Eine Strandgutsammlerin, die Relikte umtauscht und einen Einsiedler, der unterirdische Höhlen kennt, die einem an jeden Ort der Insel bringen können. Und vor allem die Wächter, wie sie sich selbst nennen. Nachdem, was sie erzählen, bewachen sie in den vier Ruinen einige mysteriöse Steintafeln. Ich habe auch erfahren, dass ich nicht der einzige bin, der sich für die Geheimnisse der Insel interessiert. Und nachdem meine Konkurrenten dem Wächter einige ihrer Relikte überlassen haben, in der Hoffnung, ein paar der Steintafeln als Dank zu erhalten, habe ich den Wächtern ebenfalls ein paar der verlangten Relikte überreicht.

4. Tag:

Es hat geklappt! Beim Wächter der Amulette habe ich gleich 3 Steintafeln bekommen, da ich ihm am meisten Relikte "geopfert" habe. Beim Wächter der Kristalle ist sich leider nur eine einzige Steintafel ausgegangen. Jetzt müsste ich nur noch wissen, was ich mit den Tafeln anstellen soll. Sie scheinen jedenfalls eine große Bedeutung auf der Insel zu haben, und ich werde noch herausfinden, wozu sie gut sind!

5. Tag:

Jetzt ist mir einiges klar! Ich war nämlich bei der "Ariki", das bedeutet "Häuptling". Dieses weibliche Stammesoberhaupt hat mir alles erzählt. Dass sie die Anführerin einer alten Kultur sei, deren Volk von den dunklen Kräften des Vulkans vertrieben wurde. Von schrecklichen Kreaturen, vom bevorstehenden Ausbruch des Vulkans, und so weiter. Alles hab' ich nach wie vor nicht durchschaut, aber immerhin weiß ich jetzt, dass die Insel gerettet werden kann, und zwar mit Hilfe der mächtigen Statuen, die mit den Steintafeln erweckt werden können. Außerdem berichtet sie, dass sie über die Leistungen von uns Entdeckern genau Bescheid weiß. Sie erwähnt es zwar nicht, aber wahrscheinlich winkt eine tolle Belohnung, ein wertvoller Schatz oder so was, für denjenigen Entdecker, der sich am meisten für die Rettung der Insel einsetzt. Daher auf zu frischen Taten!

6. Tag:

Puuuh, das war ein harter Kampf! Ich war gerade auf dem Weg zur Statue des Nordens, um dort ein paar Steintafeln abzugeben, da griff mich plötzlich ein riesiger Drache an. Mir klang noch die Stimme eines Wächters im Ohr, der mir sagte, dass ein Drache nur mit Amuletten besiegt werden könne. Ich überlegte kurz, wie viele Amulette ich wohl bräuchte, um den Drachen zu besiegen, ging dann aber auf Nummer sicher und setzte die Höchstzahl von 3 Amuletten ein. Geschafft! Der Drache ergriff mit zornigem Fauchen die Flucht.

7. Tag:

Jetzt habe ich die gesamte Insel durchforscht. Immer häufiger tauchen die bösen Kreaturen auf: eine eklige Riesenspinne, ein hinterlistiger Gnom, ein schrecklicher Lavagolem, ein furchterregender dreiköpfiger Tritan, etc. Jedes Monster hat seine schwache Stelle und kann durch ein anderes Relikt besiegt werden. Außerdem habe ich herausgefunden, dass gegen alle Kreaturen auch eine Steintafel eingesetzt werden kann, besonders hilfreich, wenn man zuwenig passende Relikte besitzt.

Aber was mache ich nun? Engagiere ich mich weiterhin für die Rettung der Insel? Dies bringt mir nur dann den Sieg und die damit verbundene Belohnung, wenn ich mich am Stärksten dafür eingesetzt habe, Relikte bei den Wächtern zu opfern und Statuen zu erwecken. Oder gehe ich verstärkt gegen die Monster vor? Sollte die Insel untergehen, winkt nämlich demjenigen Entdecker der Sieg, der mehr Kreaturen besiegt hat. Noch kann ich mich entscheiden, denn noch ist keine einzige Statue erweckt worden.

"Die Insel" heißt das neueste "Touch & Play"-Spiel von Ravensburger. Wie bereits beim ersten Spiel dieser Art werden die Informationen, wo sich eine Spielfigur befindet und welche Aktion sie durchführt, durch gleichzeitige Berührung der Spielfigur und eines Touchfeldes an die elektronische Zentraleinheit weitergeleitet. Reiner Knizia ist wieder der Spieleautor, doch im Gegensatz zu eher glücksabhängigen Questenspiel "King Arthur", bei dem die Spieler den eher zufälligen Anweisungen des Computers folgten, hat er jetzt ein taktisch etwas anspruchsvolleres Spiel geschaffen.

Man kann "Die Insel" auf drei verschiedene Arten entdecken. Anfänger und Kinder finden bereits spannende Unterhaltung bei der Erforschung der Insel und der Entdeckung der einzelnen Spielelemente. Auch in weiteren Partien ist es reizvoll, sein eigenes Ergebnis zu verbessern. Es ist dabei durchaus möglich, es als kooperatives Spiel zu betrachten und gemeinsam - unabhängig von individuellen Punktezahlen - versuchen, die Insel zu retten.

Fortgeschrittene Spieler erkennen aber rasch die durchaus interessanten taktischen Elemente. Um sich im beinharten Konkurrenzkampf durchzusetzen, bedarf es einem guten Gedächtnis, damit man keine unnötigen Wege macht, und dadurch gegenüber den Mitstreitern Zeit und Material verliert. Ein kalkuliertes Ressourcenmanagement, sowie das richtige Gefühl, wie viele Relikte man wofür einsetzt und wann man die hilfreichen "Ariki"-Karten am besten benützt, sind gefragt. Schließlich muss man die Aktionen der Mitspieler aufmerksam beobachten, um die richtige Entscheidung zu fällen, welcher der beiden Wege zum Sieg der richtige sein könnte.

Es gibt also bei der "Insel" wesentlich mehr Interaktion als beim Vorgänger. Auch die Technik scheint mir nun schon etwas ausgereifter zu sein, denn die Kontakte funktionieren besser und der Ton ist ein wenig besser, wenn auch noch immer nicht laut und deutlich genug. Ich kann dem Spiel insgesamt nun mit ruhigem Gewissen eine gute Bewertung geben, bei "King Arthur" hingegen kam die positive Beurteilung hauptsächlich wegen dem innovativen Spielsystem zustande.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde