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Knobelritters Spielearchiv - Dominion - Seaside

Art des Spiels:	Deckbauspiel - Erweiterung
Spieleautor:    Donald X. Vaccarino
Verlag:         Hans im Glück
Jahrgang:       2009
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8  Jahren
Spieldauer:     ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Spielexperten ++

Mittlerweile kann man schon behaupten, dass das beliebte Kartenspiel „Dominion" innerhalb weniger Jahre zu einem Klassiker geworden ist. Damit trotzdem nicht die Gefahr besteht, dass es wieder in Vergessenheit gerät, hat der Verlag den Markt mit einer nahezu inflationär anmutenden Menge an Erweiterungen überschwemmt. Und mit "Seaside", der ersten echten Erweiterung für Dominion, hat alles begonnen.

Die wohl schwerwiegendste Neuerung, welche diese erste Erweiterung mit sich bringt ist, dass "Dominion" nun kein reines Kartenspiel mehr ist. Seaside bringt, neben drei unterschiedlichen Arten von Tableaus aus Karton, auch zwei verschiedene Arten von Münzen ins Spiel, welche gemeinsam mit verschiedenen Königreichkarten benutzt werden können.Wer jetzt jedoch denkt, dass das bereits alles war, was neu hinzugekommen ist, der ist sozusagen auf dem Holzbein ... ähm: Holzweg. Auch ein neuer Kartentyp ist mit dabei und zwar die „Dauerkarte". Die Bezeichnung ist jedoch etwas irreführend, denn Dauerkarten bleiben nicht auf Dauer im Spiel sondern nur bis zur nächsten Aufräumphase. Und ja, es gibt natürlich auch Piraten, denn was wäre eine Erweiterung mit dem Thema Seefahrt ohne einen einzigen Piraten?

Wie es sich für eine echte Erweiterung gehört, ist "Seaside" natürlich nicht alleine spielbar, man kann bei "Dominion" aber ansonsten alles mit allem kombinieren, also sowohl Karten aus dem Grundspiel, als auch aus der „Intrige" hinzumischen und natürlich auch Karten und weitere Spielelemente aus den unzähligen nachfolgenden Erweiterungen.

Doch was bringen nun die neuen Spielelemente genau? Zuerst möchte ich einmal auf die Dauerkarten näher eingehen. Sie stechen farblich durch ein kräftiges Orange hervor, an welchem man sie auf den ersten Blick erkennen kann. Der Text in der unteren Kartenhälfte ist durch eine dicken, schwarze Linie geteilt. Wenn man die Karte erstmals auslegt, dann führt man nur jene Aktionen aus, welche oberhalb der schwarzen Linie beschrieben sind und in der Aufräumphase lässt man die Karte liegen. Zu Beginn des nächsten Zuges kommen nun als erstes die aus dem vorherigen Zug noch ausliegenden Dauerkarten zum Einsatz. Dabei werden die Aktionen durchgeführt, die sich unterhalb der schwarzen Linie befinden. Ansonsten bleibt aber alles wie gehabt. In der nun folgenden Aufräumphase darf man nur nicht vergessen, die zum zweiten Mal benutzen Dauerkarten auch wirklich auf den Ablagestapel zu legen. Sind in der aktuellen Runde nämlich neue Dauerkarten hinzugekommen, so wird das Aufräumen durchaus zu einer gewissen geistigen Herausforderung.

Die Karte „Piratenschiff" greift gleich auf zwei der neu hinzugekommen Elemente zurück. Sobald man sein erstes Piratenschiff erworben hat, nimmt man sich das dazugehörige Tableau. Spielt man ein Piratenschiff aus, so hat man zwei Möglichkeiten: Entweder jeder Mitspieler muss zwei Karten seines Nachziehstapels aufdecken, wobei Geldkarten nach Wahl des Piraten zu entsorgen sind, oder der Pirat kann die bisher auf seinem Tableau gesammelten Münzen für seinen nächsten Einkauf nutzen. Wurde nämlich beim Aufdecken der Karten mindestens eine Geldkarte entsorgt, so erhält man eine Münze für sein Piratenschiff. Es lohnt sich also, ab und zu auf Beutezug zu gehen und so für stets volle Kassen zu sorgen.

Eine sehr mächtige Karte stellt das „Embargo" dar. Die Karte ist sogar so mächtig, dass man sie nur einmal einsetzen darf und anschließend entsorgen muss. Spielt man sie aus, so darf man auf einen beliebigen Stapel im Vorrat einen Embargomarker legen. Jeder Spieler, der nun eine Karte von diesem Stapel kauft, muss sich pro Marker eine Fluchkarte nehmen. Somit kann man mittels Embargo manche Kartenstapel für die Mitspieler und leider auch für sich selbst völlig unattraktiv werden lassen.

Dem altbekannten Problem, das man in jeder "Dominion"-Partie früher oder später hat, nämlich, dass die eigenen Karten im Laufe des Spiels immer mehr und mehr werden, kann man gleich mit mehreren unterschiedlichen Karten begegnen. Das wäre einerseits die „Insel". Mit ihrer Hilfe kann man eine beliebige Punktekarte, also auch die Insel selbst, auf das dazugehörige Insel Tableau legen. Man hat dann gleich zwei Punktekarten weniger in seinem Stapel, verliert jedoch keine Punkte, denn alles was zu Spielende auf dem Insel-Stapel liegt, wird natürlich mitgezählt. Weiters gibt es noch das "Eingeborenendorf", welches ebenfalls mit einem eigenen Tableau zur Kartenablage daherkommt. Man kann hier neben zwei zusätzlichen Aktionen eine Karte seines Nachziehstapels auf das Tableau ablegen. Andererseits hat man auch die Möglichkeit, alle Karten des Tableaus zurück auf die Hand zu nehmen und im aktuellen Spielzug zu benutzen. Und zu guterletzt gibt es noch den „Müllverwerter" der es gestattet, unliebsame Karten nicht einfach nur wegzuwerfen sondern, ihrem Wert entsprechend, in bare Münze zu verwandeln und diese beim anschließenden Einkauf einzusetzen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die neu hinzugekommenen Spielelemente sich gut in das bisherige Spiel einfügen und es interessanter, jedoch auch komplizierter machen. Die neu hinzugekommenen Tableaus sehen nicht nur optisch gut aus, sondern es ist auch erfreulich, dass hier mitgedacht wurde und von jedem Tableau sechs Stück vorhanden sind. Hat man sich dann einmal an die Dauerkarten gewöhnt und lässt sie nicht jedes zweite Mal aus Versehen zu lange liegen, macht das Spielen mit "Seaside" auch richtig Spaß. Die Tatsache, dass "Dominion" nun kein reines Kartenspiel mehr ist, ist eher eine Geschmacksfrage und über Geschmack lässt sich bekanntlich lange diskutieren.

Thomas Polaschek

Bewertung: 4 1/2 Schilde