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Knobelritters Spielearchiv - Fiesta de los Muertos

Art des Spiels: Partyspiel		
Spieleautor:    Antonin Boccara
Verlag:         Game Factory
Jahrgang:       2021
Spielerzahl:    4 bis 8 Spieler
Alter:          ab 12 Jahren
Dauer:          ca. 15 Minuten
Preis:          € 25,90
    
Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler        ++

Einleitung

Kennst du den Animationsfilm "Coco - Lebendiger als das Leben" (Pixar Studio 2017)? Ja? Dann weißt du schon alles über das mexikanische Fest der Toten, welches jeden 2. November zelebriert wird. Die Toten kommen da zu Besuch und feiern mit uns ein fröhliches Wiedersehen. Die Verstorbenen finden den Weg aus dem Jenseits allerdings nur, wenn wir uns an sie erinnern. Doch die Erinnerung verblasst mit der Zeit, und wenn ihre Geschichten von einem zum anderen erzählt werden, können sie sich doch ganz schön verändern, sodass es schwierig wird, die verstorbenen Personen darin wiederzuerkennen.

Spielbeschreibung

Nehmen wir beispielsweise HERKULES. Der erste beschreibt seine übermenschliche KRAFT, der nächste verbindet diesen Begriff mit ENERGIE, was der dritte mit ELEKTRIZITÄT assoziiert, woraufhin der letzte in der Reihe auf GLÜHBIRNE kommt. Würdest du nun nur aufgrund des letzten Begriffs auf Herkules tippen?

Genau so funktioniert das Spiel "Fiesta de los Muertos". Jeder Spieler zieht eine Karte vom Personenstapel, notiert den darauf angegebenen Namen auf die Innenseite seiner Totenkopf-Tafel und klappt diese dann zu. Dann schreibt er einen zur Person passenden Begriff auf die Vorderseite. Die Tafel schiebt er nun seinem linken Nachbarn rüber. Von der Tafel, die er wiederum von seinem rechten Nachbarn erhält, löscht der den darauf notierten Begriff aus und schreibt einen neuen, zu diesem verwandten Begriff auf. Dies geschieht für jede Totenkopf-Tafel vier Mal, was mit dem Ausmalen eines Zahns am unteren Rand des Totenkopfs festgehalten wird.

Wurden alle Zähne einer Totenkopf-Tafel ausgemalt, wird die Tafel in die Tischmite geschoben. Jetzt gilt es, die Totenkopf-Tafeln den richtigen Personenkarten zuzuordnen. Dafür werden alle Tafel gemischt, in einer Reihe ausgelegt und jeder eine Zahl zugeteilt. Die Personenkarten der Spieler werden eingesammelt und mit zufälligen Karten vom Stapel auf insgesamt 8 Karten ergänzt, welche offen ausgelegt werden. Auf ihren Antworttafeln schreiben die Spieler die Namen der von ihnen vermuteten Personen neben die Zahl des entsprechenden Totenkopfs.

Abschließend wird - Tafel für Tafel - kontrolliert, ob sich genug Spieler an die Person "erinnert" haben, indem für jede richtige Antwort ein Kästchen der Punkteleiste angekreuzt wird. Falls alle notwendigen weißen Kästchen der Punkteleiste angekreuzt wurden, gilt der Verstorbene als "besänftigt", und die Tafel wird geschlossen. Falls bei einem Totenkopf alle Spieler richtig geantwortet haben, erhalten sie zudem einen Gedächtnisknochen. Dieser kann bei einer anderen Tafeln eingesetzt werden, bei der zu wenige Spieler richtig getippt haben, um diesen Verstorbenen doch noch zu schaffen.

Je mehr Verstorbene am Ende des Spiels besänftigt werden konnten, umso erfolgreicher waren die Spieler als Team. Jedoch nur wenn alle Totenkopf-Tafeln geschlossen werden konnten, steht einer großartigen "Fiesta de los Muertos" nichts mehr im Wege!

Fazit

Das Spielprinzip erinnert an das bekannte Partyspiel "Stille Post", bei dem durch das wiederholte Ins-Ohr-Flüstern und des damit verbundenen schlechten Verstehens eine ungewollte Veränderung des ursprünglich Gesagten bis zum oft überraschenden und daher unterhaltsamen Endresultat stattfindet.

Allerdings geschieht dies hier vielmehr durch das Bilden von Assoziationen. Natürlich besteht mit jeder Assoziation die Gefahr, sich vom Original zu entfernen. Im Idealfall bleibt man trotzdem noch recht nahe am ersten Begriff. In unseren Partien ist es sogar des Öfteren passiert, dass ein Begriff wieder zurück zu einem vorher genannten Begriff führte, zum Beispiel von "Paris" zu "Eiffelturm", und von dort wieder retour zu "Paris". Wir haben dies scherzhaft "Ping-Pong-Effekt" genannt.

Häufig jedoch hat der letzte Begriff rein gar nichts mehr mit dem ursprünglichen Verstorbenen gemeinsam. Der Reiz besteht darin, dennoch anhand der ausliegenden Personenkarten herauszufinden, auf welche Weise sich die Wörter verändert haben könnten, was so ungefähr die richtigen Assoziationen sind. Dabei sind selbstverständlich jene Begriffe, die man eigenhändig gelöscht und notiert hat, sehr hilfreich, sodass man da schon ein bisschen darauf zurückgreifen kann. Außerdem muss ja nicht jeder Spieler bei einem Verstorbenen richtig liegen. Es genügt, wenn lediglich einer falsch geraten hat. Und mit Gedächtnisknochen, eine Art Joker, lassen sich schlechte Ergebnisse im Nachhinein noch retten.

Erfahrenen Gruppen wird die Aufgabe irgendwann zu einfach. Zwar sind Eigennamen ausdrücklich verboten, weil man mit diesen auf leichte Weise im selben Themenbereich bleiben könnte, man müsste dies aber fairerweise auch auf spezifische Orte, Gebäude, geografische Bezeichnungen ausweiten. Die Spielregel bietet aber weitere Schwierigkeitsstufen an. So werden - je nach Level - 1 bis 3 Vorgabenkarten aufgedeckt, welche für die ersten Wörter gelten. Diese schreiben etwa einen bestimmten Anfangsbuchstaben, einen Themenbereich oder eine festgelegte Form (maximale Wortlänge, verbotene Buchstaben, etc.) vor. Damit wird's schon wieder wesentlich kniffliger, passende Assoziationen zu finden, und die Gefahr falscher Antworten steigt.

Es gibt viele Gründe für eine Empfehlung: Die Ausstattung ist "top", das Spiel ist schnell erklärt, die Spieldauer ist angenehm kurz, und es funktioniert mit bis zu 8 Spielern (es braucht aber mindestens vier!). Meiner Meinung nach ist "Fiesta de los Muertos" ein richtig gutes, unterhaltsames Partyspiel!

Franky Bayer

Bewertung: 4½ Schilde