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Knobelritters Spielearchiv - Gold am Orinoko

Art des Spiels: Lauf- und Sammelspiel
Spieleautor:    Bernhard Weber
Verlag:         HABA Spiele
Jahrgang:       2013
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 7 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 35,-

Zielgruppen:    Kinder ++
                Familien (+)

Der Orinoko ist mit einer Wasserführung von 35.000 m³/s der viertgrößte Fluss der Welt und der zweitgrößte Südamerikas. Seine Länge beträgt 2010 km. (Zwischenruf des Chefredakteurs: HALT! STOPP! Was machen Sie da, Franky? Es handelt sich bei "Gold am Orinoko" um ein Kinderspiel, und kein Lernspiel. Die Kinder interessiert das ganze geographische Zeug kein bisschen. Kommen Sie zum Thema, Franky! Schreiben Sie, um was es in dem Spiel geht!)

Okay, Okay. Also, der Orinoko. Habe ich schon erwähnt, dass er in Südamerika fließt? Ach ja, 'tschuldigung. Auf jeden Fall ist dort viel Urwald. Voller ungeahnter Gefahren, aber auch voller Überraschungen. So haben Forscher am Ufer dieses geheimnisvollen Flusses Ruinen einer alten Kultur entdeckt, welche eine Handvoll Abenteurer anlocken. Von weitem schon können sie das viele Gold in der Sonne glänzen sehen!

Zu dumm nur, dass sich die Ruinen am schwer zugänglichen Ufer des reißenden Flusses befinden. Aber sie könnten ja die gefährlich flussabwärts treibenden Baumstämme zum Überqueren benutzen, aber da bedarf es schon Mut, etwas Glück und eine kluge Taktik, um schließlich mehr Gold einsammeln zu können als ihre Konkurrenten.

Der Fluss liegt als länglicher Spielplan aus. Auf einem Ufer stehen die Jeeps der bis zu vier Teams, welche aus je zwei Abenteurern bestehen. Auf dem gegenüberliegenden Ufer befindet sich der Tempel, an dessen Tempelmauer 18 Goldmünzen schön aufgereiht auf ihre mutigen Entdecker warten. Die Goldmünzen tragen Werte von 2 bis 4, aber nur jedes zweite Goldstück liegt offen aus.

Fünf Baumstämme liegen schon im Wasser bereit, um den Abenteurern bei der Überquerung zu helfen. Anfangs schwimmen sie noch alle beim Felskopf, die Strömung wird sie aber bald Richtung Wasserfall hinuntertreiben.

Wer an der Reihe ist, würfelt mit den beiden Würfeln. Der weiße Würfel (1 bis 4 Augenzahlen) gibt die Zugweite für einen eigenen Abenteurer vor. Gezogen wird waagrecht oder senkrecht über die Baumstämme hinweg. Dabei darf auf jedem Feld nur eine Abenteurer-Figur stehen, beim Ziehen dürfen aber besetzte Felder übersprungen werden, sie zählen dabei nicht mit. Das Tempelufer darf nur betreten werden, wenn auf dem Feld eine Münze liegt. Der Abenteurer nimmt sich die Münze und kommt daraufhin sofort wieder zum Urwaldufer zurück.

Mit dem braunen Würfel (1 bis 3 Augenzahlen) hingegen darf ein Baumstamm bewegt werden, je nach Belieben vor oder nach dem Abenteurer. Baumstämme dürfen nur flussabwärts gezogen werden. Außerdem müssen sich nebeneinander liegende Baumstämme immer um mindestens ein Feld überschneiden, um ein Überqueren zu ermöglichen.

Sobald alle Goldmünzen eingesammelt wurden, oder keine Münze mehr erreicht werden kann, endet das Spiel. Jeder zählt die Werte seiner Goldmünzen zusammen. Der Spieler mit dem meisten Gold vom Orinoko gewinnt das Spiel.

"Gold am Orinoko" ist ein taktisches Wettlauf- und Sammelspiel von HABA Spiele. Wie üblich ist das Spielmaterial wieder von sehr guter Qualität. Die Illustrationen sind von Michael Menzel, die Figuren natürlich aus Holz, alle Kartonteile stabil. Ein besonderer Blickfang ist der 1 Meter (!) lange Spielplan. Und doch hätte alles noch besser ausfallen können, zum Beispiel mit flachen hölzernen Baumstämmen, oder einer Führung, damit diese vertikal nicht verrutschen. Das wäre aber Jammern auf hohem Niveau, denn es macht dennoch alles einen sehr soliden Eindruck.

Die Altersempfehlung ist mit 7 Jahren angegeben. Das dürfte durchaus seine Berechtigung haben. Zwar hat mein Jüngster (5 Jahre) schnell kapiert, wie die Figuren und die Baumstämme bewegt werden, aber die taktischen Feinheiten, die sich damit anstellen lassen, entgehen ihm doch noch. Die Möglichkeit, andere Spieler zu überspringen und damit Zugweite zu gewinnen, kann er noch nicht gezielt nutzen, ebenso wenig wie man dies bei den Mitspielern verhindern kann. Und solche Gemeinheiten, wie etwa gegnerische Figuren auf Baumstämmen so weit vorzuschieben, dass für sie der nächste Baumstamm nicht mehr erreichbar ist, oder das bewusste Vorbeischieben des letzten Baumstammes an Goldmünzen, wenn man selbst im Vorteil ist, fallen einem Fünfjährigen - Gott sei Dank! - noch nicht ein.

Diese ausgewogene Balance von Glück und Taktik sowie die angenehme Spieldauer von ungefähr 20 Minuten sorgen daher dafür, dass sich "Gold am Orinoko" besonders im Familienkreis eignet. (Abschließende Bemerkung des Chefredakteurs: Sehen Sie, Franky, geht doch! So rezensiert man Kinderspiele, ganz ohne diesen Firlefanz wie Hintergrundinformationen!)

Ach ja, eine thematisch relevante Frage hätte ich doch noch: Wie kommt der Elefant an den Orinoko? (Chefredakteur: Grrrrr!)

Franky Bayer

Bewertung: 4 Smilies