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Art des Spiels: Zeichenspiel Spieleautoren: William P. Jacobson & Amanda A. Kohout Verlag: Asmodée Spiele Jahrgang: 2010 Spielerzahl: 3 bis 6 Spieler Alter: ab 8 Jahren Dauer: ca. 45 Minuten Preis: ca. € 35,- Zielgruppen: Gelegenheitsspieler ++ Partyspieler ++ |
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Heute mal etwas ganz anderes: Du wirst nicht einfach nur dasitzen und diese Spielebeschreibung über "Identik" lesen, sondern aktiv daran teilnehmen! Was du dazu tun musst? Ganz einfach: Such dir einmal einen Zettel und einen Bleistift. Und dann zeichne ganz genau das, was ich dir jetzt ansage. Zwischenrufe und Fragen sind nicht erlaubt, ganz abgesehen, dass ich sie sowieso nicht hören kann. Bist du bereit? Okay, dann geht's los:
Das Bild heißt "Wäscheakrobat". Eine Wäscheleine geht waagrecht durch die Mitte des Bildes. Daran hängen verschiedene Gegenstände. Von links nach rechts sind dies: Eine Strumpfhose, mit den Fußteilen nach unten. Eine Unterhose. Ein Pullover, mit den Ärmeln nach unten. Zwei Socken. Ein Fernseher, der an einer Ecke aufgehängt ist. Und noch eine Socke. Alles ist übrigens mit Wäscheklammern befestigt. Über der Wäscheleine schwebt ein Mann waagrecht in der Luft. Er hält in seinen Händen einen Busenhalter - Körbchengröße mindestens D oder so - wie einen Fallschirm. Er schaut mit dem Gesicht nach links, hat eine lange Nase und schwarze Haare, die der "Fahrtwind" nach oben bläst. Er lacht und hat sichtlich Freude am Fallen. Ach ja, die Wäschestücke sind noch nass, mehrere Tropfen fallen davon herunter. Außerdem... STOP!
Ja, tut mir Leid, die Sanduhr ist abgelaufen, leg nun bitte den Bleistift weg. Ich habe als "Meister" nur 90 Sekunden Zeit für die Beschreibung der Zeichnung. Jetzt wollen wir mal sehen, wie gut du als "Künstler" meinen Anweisungen gefolgt bist, bzw. wie gut ich dir das Bild geschildert habe. Ich ziehe die Karte mit dem Bild ganz aus der Kartenabdeckung, sodass ich nun die 10 erforderlichen Kriterien lesen kann. Kontrolliere doch nun mal, wie viele der folgenden 10 Punkte auf deiner Zeichnung übereinstimmen:
Im richtigen Spiel übernimmt die Aufgabe des "Kritikers" übrigens dein rechter Nachbar. Solltest du - wie ich mal vermute - gerade keinen rechten Nachbarn haben, nimm halt selbst die Bewertung vor. Für jede Übereinstimmung erhältst du einen Punkt. Ein Würfelwurf hat außerdem ergeben, dass du dir für die Punkte 4 und 7 noch jeweils 2 Bonuspunkte notieren kannst, wenn du sie richtig hast. Und? Wie viele Punkte hast du erreicht? Okay, für ein paar Sachen kannst du nichts dafür. Das mit den Punkten auf dem Büstenhalter habe ich vergessen zu erwähnen, und auch auf die Knöpfe und Schalter auf dem Fernseher bin ich nicht eingegangen. Aber erstens hatte ich ja nur 1 1/2 Minuten Zeit, und zweitens wusste ich selbst nicht, auf welche Kriterien es tatsächlich ankommt. Als Meister erhalte ich übrigens immer dann einen Punkt, wenn wenigstens ein Künstler den entsprechenden Punkt richtig hat, Bonuspunkte gibt's dabei keine.
So, damit weißt du auch schon, wie das Spiel funktioniert. Willst du selber mal Meister sein und unbedingt selbst ein Bild beschreiben - bei einer Partie "Identik" wird solange gespielt, bis jeder einmal der Meister war -, musst du schon zu einem unserer Spieleabende kommen. Die richtigen Hardcore-Strategen, Taktiker und Vielspieler-Freaks stehen zwar weniger auf solche Partyspiele, ich bin mir aber sicher, dass du genug Leute finden wirst, die nichts gegen so ein lustiges Zeichenspiel einzuwenden haben. Noch dazu, wo man wirklich kein Picasso oder Rembrandt sein muss, um dabei gewinnen zu können. Und außerdem kommt es - wie bei den meisten Partyspielen - sowieso mehr auf den gemeinsamen Spielspaß an, und dieser ist mit "Identik" garantiert!
Das Spielmaterial kann jedoch mit der tollen Spielidee nicht ganz mithalten. Meiner Meinung nach sind zu wenig Bildkarten enthalten, auch lässt sich über die Qualität der Zeichnungen streiten. Da keine Box zum Aufbewahren und Verbergen der Bilder vorhanden ist, ist die Gefahr groß, schon vorher das zu erratende Motiv zu sehen. Und schließlich sind auch die beigefügten Blöcke alles andere als ideal. Dass sich auf der Rückseite der häufig gebrauchten Zeichenblöcke die eigentlich nur einmal pro Partie benötigten Wertungsformulare befinden, ist eine unnötige Verschwendung. Besser wäre es gewesen, viele reine Zeichenblätter und einen dünneren Wertungsblock in die Schachtel zu geben. Das tut dem Spielreiz aber keinen Abbruch, wir haben nach der ersten Partie einfach normale, leere Zettel verwendet. Insgesamt trotzdem ein absolut empfehlenswertes Partyspiel.
Franky Bayer
Bewertung: 4 Schilde