April
MoDiMiDoFrSaSo
1 2K3 4 5R6 7
8 9K1011S12S1314
1516K1718L19L2021
2223K2425S26SO2728
2930 1 2 3 4 5
b
Legende:
Knn Ritter der Knobelrunde
Snn Spieletreff - Auwiesen
Snn Spieletreff - Franckviertel
Snn Spieletreff - Keferfeld-Oed
Snn Spieletreff - Pichling
Lnn LinzCon 2024
Onn Offener Spieleabend - Vöcklabruck
Rnn Würfelschänke Ried
<- Just 4 Fun^Just One ->

Knobelritters Spielearchiv - Just in Time

Art des Spiels: Wettpuzzle-Spiel
Spieleautor:    Günter Burkhardt
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2013
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 25,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Einleitung

Ein kleiner Ausflug in die Welt der Geometrie: Pentominos sind Figuren, die aus je fünf kongruenten Quadraten bestehen. Aber was hat dies mit unserem Hobby zu tun, schließlich handelt es sich bei den Game News um ein Spielemagazin? Nun, Mathematik wirkt in vielen Spielen mit, ob es nun um Wahrscheinlichkeitsrechnungen oder Kalkulation geht. Die meisten Spiele bauen auf ein mathematisches Gerüst auf, und auch die Geometrie spielt oft eine Rolle. Und so finden wir besagte Pentominos auch im neuesten Spiel von Ravensburger. Die Spieler versuchen, vorgegebene Spielsteine in eben diesen Formen bestmöglich auf Legetafeln unterzubringen.

Spielbeschreibung

Jeder Spieler erhält einen Satz von 11 Spielsteinen (bestehend aus je 5 Quadraten) sowie 10 Legetafeln in seiner Farbe. Nachdem jede Runde eine andere Legetafel verwendet wird, geht das Spiel über genau 10 Runden. In der ersten Runde wählt der jüngste Spieler eine Tafel aus, wobei stilisierte Symbole (Schildkröte, Krokodil, Schmetterling, etc.) auf der Rückseite zur leichteren Unterscheidung dienen.

Wichtig ist aber auch die groß und deutlich vermerkte Zahl, welche angibt, wie viele Pentominos - drei, vier oder fünf - dafür benötigt werden. Welche Form die Pentominos haben sollen, gibt wiederum eine zufällig gezogene Karte mit der entsprechenden Ziffer vor. Erst nachdem alle Spieler die darauf angeführten Teile bereitgelegt haben, darf die Legetafel umgedreht werden.

Und dann beginnt auch schon das große Tüfteln und Knobeln! Alle Spieler versuchen gleichzeitig, die Teile auf ihren Legetafeln unterzubringen. Dabei gilt, nicht nur innerhalb der Puzzlefläche zu bleiben, sodass ja kein Teil darüber hinausragt, sondern auch möglichst viele der fünf ungleichmäßig verteilten Zahlenfelder von 1 bis 5 freizulassen. Nur Zahlenfelder, die nicht abgedeckt wurden, bringen später wichtige Punkte. Sobald der erste Spieler eine für ihn akzeptable Lösung gefunden hat, ruft er laut die Summe der Zahlen auf seinen freien Feldern und dreht die Sanduhr um.

Ab dann haben die anderen Spieler nur mehr einen Sanduhrdurchlauf, das ist etwa eine halbe Minute Zeit, ihrerseits die Aufgabe zu lösen und die Punktezahl zu nennen. Allerdings dürfen sie keine bereits in dieser Runde genannten Punktezahlen nehmen, sind also gezwungen, eine andere Lösung zu suchen. Ist die Sanduhr abgelaufen, werden die Punkte für alle, die es "just in time" geschafft haben, vergeben und auf der Punkteleiste festgehalten.

In der nächsten Runde wählt der aktuell punktemäßig letzte Spieler eine neue Legetafel aus. Nachdem alle Legetafeln durchgespielt wurden, endet das Spiel. Es gewinnt logischerweise, wer schließlich die meisten Punkte auf der Punkteleiste erreicht hat.

Fazit

Grafisch ist "Just in Time" an die Knizia-Spiele "Fits" und "Bits" angelehnt, was von Ravensburger marketingtechnisch logisch und nachvollziehbar scheint, da beides erfolgreiche Spiele sind. Vom Spielprinzip ähnelt es aber eher "Ubongo", denn auch hier müssen Puzzleteile unter Zeitdruck passend eingebaut werden. Die Punktevergabe durch die freigebliebenen Zahlenfelder ist aber neu und macht es zu einem völlig eigenständigen Spiel.

Die Interaktion ist sehr gering. Zwar spielen die Spieler gegeneinander, aber nur indirekt durch den Zeitfaktor. Da wird schon mal bewusst nach kurzer Zeit eine kleinere Summe genommen, um Druck auf die Mitspieler auszuüben. Das Wissen um nur mehr 30 Sekunden Restzeit macht die Aufgabe um ein Vielfaches stressiger und kann zu Fehlern durch Hudelei verleiten. Aber ansonsten hat jeder seine eigene Legetafel und die Teile in seiner Farbe und puzzelt somit alleine vor sich hin.

Spiele wie dieses haben einen Nachteil, da sie einigen Spielern besonders liegen, während andere damit eher schlecht zurechtkommen. Hier hat sich Autor Günter Burkhardt eine gute Regelung einfallen lassen. Wenn jemand mindestens 10 Punkte Rückstand auf den Führenden hat, darf er in der nächsten Runde einen Extrastein nehmen, mit dem er während des Puzzelns einen beliebigen der von der Aufgabenkarten vorgegebenen Spielsteine ersetzen kann. Der Extrastein besteht nur aus 4 Quadraten und ist dementsprechend leichter einzubauen. Auf diese Weise können "schwächere" Spieler gegen Geübtere aufholen, ohne dass deswegen die Spielbalance zu kippen droht.

"Just in Time" richtet sich nicht an Vielspieler, Taktiker oder Strategen, sondern durch den schnellen Einstieg, die leichten Regeln und die relativ kurze Spieldauer eher an den oft zitierten Gelegenheitsspieler, der damit einen spannenden, kurzweiligen Zeitvertreib vorfindet. Es ist auch nicht meisterschaftstauglich, weil sich Gedächtniskünstler vorab ja die optimalen Lösungen austüfteln und einprägen könnten.

Noch ein paar Worte zur Qualität des Spielmaterials. An der Sanduhr, den Aufgabenkarten und den Spielsteinen gibt es nichts zu meckern. Die Tafeln jedoch sind recht dünn ausgefallen. Bei den Legetafeln fällt dies - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht so ins Gewicht, wenn auch etwa "Ubongo" deutlich stärkere Tafeln verwendet. Aber auch die Punktetafel ist mit schätzungsweise nur 320 g/m² Papierstärke alles andere stabil, weshalb es hier von mir schon Punkteabzüge und eine kleine Rüge an die Chefredaktion gibt.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde