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Knobelritters Spielearchiv - Nicht zu fassen

Art des Spiels: Versteckspiel
Spieleautor:    Fréderic Moyersoen
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2009
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 4 Jahren
Dauer:          ca. 15 bis 20 Minuten
Preis:          ca. € 29,-
Auszeichnungen: nominiert zum „Kinderspiel des
                Jahres 2009“ 
                „SpieleHit für Kinder“
                der Wiener Spieleakademie

Zielgruppe:     Kinder ++

Einer der spektakulärsten Kriminalfälle in der Märchengeschichte ist jener, dem gleich sechs unschuldige Geißlein zum Opfer fielen. Der Täter Wolfgang B. - besser bekannt unter dem Namen "Böser Wolf" - konnte nur deshalb überführt werden, weil er das siebte Opfer übersehen hatte, das sich in der Standuhr versteckt hielt. Dessen wichtige Zeugenaussage brachte schließlich den Täter zur Strecke.

Für Spannung in der Rekonstruktion der damaligen Geschehnisse - veröffentlicht unter dem Titel "Nicht zu fassen", verfasst von Fréderic Moyersoen - ist also gesorgt. Für die Geißlein war es überlebensnotwendig, ein sicheres Versteck zu finden, für den Wolf hingegen, auch wirklich alle sieben Geißlein aufzuspüren, damit ihm keine Zeugen oder Beweise zum Verhängnis werden konnten.

Am Tatort - das elterliche Haus der Opfer - konnten insgesamt sieben mögliche Verstecke sichergestellt werden: ein Schrank, ein Bett, eine Türe, ein Ofen, ein Tisch, ein Waschzuber und natürlich auch die Standuhr. All diese Möbelstücke bieten genug Platz, um auch mehreren Geißlein gleichzeitig als Versteck zu dienen.

Der Tathergang dürfte sich so abgespielt haben. Während der Wolf sich noch außerhalb des Zimmers befand und deshalb nichts sehen konnte (der Spieler, der den Wolf spielt, schließt einfach die Augen), haben sich alle Geißlein schleunigst versteckt (jeder Mitspieler steckt "seine" Geißlein-Figur unter, hinter oder in ein beliebiges Möbelstück). Anschließend hat der Wolf unter zwei Möbelstücken nachgeschaut und jedes gefundene Geißlein sofort aufgefressen (die Figur in seinen Pappwolf geworfen). Geißlein, die sich erfolgreich dem Zugriff des Täters entziehen konnten, haben sich daraufhin mit Wackersteinen ausgerüstet.

Dies ging über mehrere Durchgänge, bei denen auch neue Geißlein hinzukommen konnten (Spieler, deren Geißlein gefressen wurden, bekommen eine neue Geißlein-Figur). Sobald ein Geißlein sich so lange erfolgreich verstecken konnte, bis es sieben Wackersteine gesammelt hat, war das Schicksal des Wolfes besiegelt, dieses Geißlein konnte den Täter also schlussendlich überführen. Wäre es dem Wolf aber seinerseits gelungen, sieben Geißlein zu fangen und zu fressen, hätte der böse Wolf nie und nimmer geschnappt werden können, und hätte ungestraft seine Untaten fortsetzen können.

Eine genauere Untersuchung des Tatorts ergab, dass zwei Möbelstücken eine größere Bedeutung zukam. Ein Geißlein, das sich unter dem Waschzuber versteckt hat und nicht gefunden wurde, hatte sogar Zeit, sich zwei Wackersteine auf einmal zu nehmen, was seine Überlebens- (und Sieg-) chancen deutlich erhöhte. Und ein Geißlein, welches in der Standuhr nicht erwischt wurde, konnte sogar wieder eines seiner Geschwister aus dem Bauch des Wolfes befreien.

"Nicht zu fassen" ist das neueste Kinderspiel aus dem Zoch Verlag. Und es bedient sich nicht der gängigen Mechanismen für diese Spielegattung: Würfel, Memory oder Geschicklichkeit. Den Reiz und den Nervenkitzel entnimmt es vielmehr aus dem bei Kindern so beliebten Versteckspiel, weshalb bereits Kinder ab 4 Jahren begeistert mitmachen können. Nicht Taktik wird benötigt, sondern etwas Glück und richtiges Raten. Unterstützt wird das Ganze mit einem einfach tollen Spielmaterial. Die Möbelstücke dreidimensional aus stabilem Karton, die putzigen Geißlein - jedes individuell von Gabriela Silveira gestaltet - aus Holz, und der böse Wolf kommt sogar als Fingerpuppe daher. Die Kleinen können sich damit ideal in ihre Rollen hineinversetzen.

Sicher, bei größeren Kindern ist der Spielreiz schnell verflogen, aber das Spiel richtet sich auch eher an die jüngeren Kinder. Diese können dafür nicht genug bekommen. Ich habe noch keine Spielrunde erlebt, bei der nicht zumindest so lange gespielt wurde, bis jeder einmal den "bösen Wolf" spielen durfte. Ein wirklich tolles Kinderspiel, das ich für die Kleinsten wirklich wärmstens empfehlen kann.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Smilies