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Knobelritters Spielearchiv - Relikt

Art des Spiels: Kartenspiel
Spieleautor:    Rüdiger Dorn
Verlag:         Amigo Spiele
Jahrgang:       2006
Spielerzahl:    3 bis 5 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 40 Minuten
Preis:          ca. € 9,-

Einleitungstext aus der Spielregel:

"Hast du nicht schon einmal geträumt, auf dem Rücken eines Elefanten durch das Dickicht eines Dschungels zu reiten? Von Mücken geplagt, den Schweiß auf der Stirn stehend, die waghalsigsten Abenteuer zu erleben und am Ende für die Strapazen dieses Streifzugs mit Edelsteinen von unschätzbarem Wert belohnt zu werden?"

Äääääh, nöö! Nicht wirklich. Bis auf den letzten Teil, den mit den Schätzen, habe ich dazu - ehrlich gesagt - keine Lust! Ich brauch' mir nur die Illustrationen auf den Abenteuerkarten anzusehen - Tiger greift Abenteurer an, Abenteurer balanciert über eine wacklige Hängebrücke, Krokodil attackiert Abenteurer, Höhle bricht über Abenteurer zusammen, und ähnliches, schon mach ich's mir lieber im Fernsehsessel gemütlich und schau mir einen alten "Indiana Jones"-Film an.

Spielerisch könnte ich mir aber so eine abenteuerliche Schatzjagd schon vorstellen. Zum Beispiel völlig gefahrlos im wohlig-warmen Wohnzimmer mit ein paar Freunden "Relikt" spielen. Jeder Spieler erhält eine Camp-Karte, die seine Spielerfarbe anzeigt. Die Abenteuerkarten (die mit den brenzligen Situationen) gibt es in denselben Farben, jeweils in den Werten von 1 bis 12. Die Karten aller teilnehmenden Farben werden gut gemischt, und an jeden Spieler 4 ausgeteilt. Die Schätze - goldene Statuen mit vielarmigen Göttinnen - kommen ebenfalls auf Karten vor. Vom gemischten Stapel der 20 Schatzkarten werden 4 offen ausgelegt, die es nun zu erbeuten gilt.

Wer an der Reihe ist, legt zuerst eine beliebige Abenteuerkarte offen in die Reihe unter einer beliebigen Schatzkarte, und zieht anschließend wieder eine Abenteuerkarte nach. Sobald in einer Reihe so viele Karten liegen, wie Edelsteine auf der entsprechenden Schatzkarte abgebildet sind, wird dieser Schatz gehoben. Der Spieler, der den höchsten Gesamtwert an Abenteuerkarten in dieser Reihe besitzt, erhält die Schatzkarte, welche er verdeckt vor sich ablegt. Nach der Hebung eines Schatzes wird eine neue Schatzkarte aufgedeckt.

Nicht alle Schätze erweisen sich jedoch als der Mühe wert. Die Statuen mit den blauen Edelsteinen sind auf jeden Fall lukrativ, denn sie bringen so viele Punkte wie sie Edelsteine aufweisen. Die Statuen mit den roten Edelsteinen sind hingegen verflucht und zählen am Ende ebenso viele Minuspunkte. Es sei denn, es gelingt, eine zweite Statue mit genauso vielen roten Edelsteinen zu ergattern, dann wird die Zahl der Edelsteine 1-fach gutgeschrieben. Ein Schatzkarten-Paar von 2 roten "5ern" zählt also 5 Pluspunkte.

Diese verzwickte Regelung bewirkt, dass anfangs alle auf die blauen Edelsteine aus sind, die verfluchten Schätze aber jeder möglichst meidet. Sobald jedoch die ersten roten Schatzkarten - meist unfreiwillig - vergeben wurden, sind plötzlich die gleichen Schatzkarten interessant. Dass man sich in seinem Spielzug nach seiner beschränkten Kartenhand richten muss, macht das Ganze nicht einfacher.

Für Rüdiger Dorn ist dies alles noch nicht knifflig genug, weshalb er das Spiel mit Aktionskarten aufgepeppt hat. Jeder Spieler hat einen identischen Satz aus 7 Aktionskarten, von denen er 3 auf der Hand hält. Im eigenen Spielzug darf man genau eine Aktionskarte ausspielen. Diese Aktionskarten haben die unterschiedlichsten Auswirkungen. Die meisten beeinflussen direkt die Abenteuerreihen. Mit dem "Kompass" darf man gleich 2 Abenteuerkarten legen, die "Augenbinde" erlaubt das Legen einer verdeckten Abenteuerkarte. Spielt man einen "Revolver" aus, darf man eine bereits ausliegende Karte überdecken, sofern entweder Farbe oder Zahl übereinstimmt. Und das "Fernrohr" wird eingesetzt, um statt einer eigenen Abenteuerkarte eine beliebige Abenteuerkarte aus der Hand eines Mitspielers zu spielen. Mit dem "Lasso" wiederum kann man statt vom Stapel eine beliebige, ausliegende Abenteuerkarte nachziehen. Mein absoluter Favorit ist aber die "Rumflasche", denn damit vertauscht man seine Camp-Karte mit der eines Mitspielers und spielt mit einer anderen Farbe weiter. Mit dem "Fotoapparat" schließlich darf man die zuletzt gespielte Aktionskarte "kopieren".

Es sind diese Aktionskarten, welche "Relikt" den nötigen Pfiff verleihen, und es aus der Masse der Durchschnittsspiele ein wenig herausheben. Sicher, ein Taktikspiel ist es trotz Aktionskarten noch immer nicht, aber wesentlich abwechslungsreicher und mit mehr Überraschungsmomenten. Das kleine Kartenspiel von Amigo bietet also gute Unterhaltung für eine dreiviertel Stunde zu einem recht günstigen Preis, weshalb ich es ruhigen Gewissens empfehlen kann.

Franky Bayer

Bewertung: 3,5 Schilde