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Knobelritters Spielearchiv - Sagani

Art des Spiels: taktisches Legespiel
Spieleautor:    Uwe Rosenberg
Verlag:         Skellig Games
Jahrgang:       2020
Spielerzahl:    1 - 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 45 Minuten
Preis:          € 26,90

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Einleitung

Willkommen in einer Welt, die von Naturgeistern bevölkert wird. Die Geister streben danach, die Harmonie zwischen den Elementen zu bewahren. "Papperlapapp!"
Bitte?
"Nonsens! Naturgeister, bah! Auf welche Ideen die Spielautoren immer kommen…"
Ja, aber da gibt es doch Feuer, Wasser, Erde und Luft, und wenn diese im Gleichgewicht…
"So ein Blödsinn! Das sind lediglich vier Farben - rot, blau, grün und weiß - und unsere Aufgabe ist es, die Plättchen in diesen Farben so geschickt zu legen, dass wir damit möglichst viele Punkte erzielen."
Und die Story?
"Lass das einfach und konzentriere dich auf den Spielmechanismus!"

Spielbeschreibung

Okay, es gibt also jede Menge Naturgeistplättchen, welche durch ihre Farbe einem bestimmten Element zugeordnet sind. Auf der Vorderseite weisen sie 1 bis 4 Pfeile - ebenfalls in den Farben der Elemente - auf, welche in orthogonale und/oder diagonale Richtungen zeigen. Außerdem haben alle Plättchen auf Vorder- und Rückseite eine Zahl, welche ihrem Punktewert entspricht.

Die Punktewerte hängen von der Anzahl der Pfeile ab. So sind Plättchen mit einem Pfeil lediglich 1 Punkt wert, jene mit 2 Pfeilen schon 3 Punkte, solche mit 4 Pfeilen sogar 10 Punkte. Zu Beginn werden alle Plättchen gemischt und daraus ein großer Nachziehstapel gebildet. Die 5 obersten Plättchen werden aufgedeckt, sie bilden ein offenes Angebot.

Wer an der Reihe ist, nimmt eines der Plättchen aus dem Angebot und legt es in seine persönliche Spieler-Auslage. Dabei kann es beliebig gedreht werden, muss aber mit mindestens einer Seite an ein bereits liegendes Plättchen grenzen. Dann legt er so viele Klangscheiben in seiner Farbe darauf, wie Pfeile abgebildet sind.

Anschließend deckt er jene Pfeile von allen Plättchen (nicht nur des soeben gelegten) mit den entsprechenden Klangscheiben ab, welche auf ein anderes Plättchen in der Farbe des Pfeiles weisen. Hierbei zählt nur die Richtung, nicht aber die Entfernung. Wird dabei die letzte Klangscheibe eines Plättchens verschoben, ist die Aufgabe dieses Plättchens erfüllt. Das Plättchen wird umgedreht, und der Spieler erhält die Punkte, indem er seinen Spielermarker auf der Harmonieleiste des Spielplans entsprechend viele Felder vorrückt.

Erreicht ein Spieler den für die jeweilige Spielerzahl angegebenen Punktewert, wird die Runde nur mehr zu Ende gespielt. Es gewinnt, wer mit seinem Marker schließlich auf der Harmonieleiste am weitesten vorangeschritten ist.

Fazit

"Okay, hast du ganz gut hingekriegt. Trotzdem übernehme für das Fazit nun ich.

Vielleicht kommt euch der Wertungsmechanismus beim Legen der Plättchen irgendwie bekannt vor. Tatsächlich stimmt er großteils mit jenem aus dem Spiel "Nova Luna" (Edition Spielwiese bzw. Pegasus Spiele, 2019) überein, welches immerhin zum "Spiel des Jahres 2020" nominiert wurde. Auch dort werden Plättchen gelegt und mit Scheiben versehen, wenn die darauf abgebildeten Bedingungen erfüllt werden. Eigentlich sollte hier lediglich "Sagani" Objekt dieser Rezension sein, aber wenn bei einem Spiel, das noch dazu aus der Feder desselben Autors stammt, so dreist abgekupfert wird, bin ich förmlich gezwungen, einen direkten Vergleich anzustellen.

Drei wesentliche Unterschiede bestehen zwischen diesen Spielen. So musste man erstens bei "Nova Luna" die entsprechenden Plättchen unbedingt orthogonal benachbart haben, während bei "Sagani" nur die Richtung, welche auch diagonal sein kann, wichtig ist und die Entfernung keine Rolle spielt. Zweitens gilt es bei "Sagani" nicht, Scheiben loszuwerden, sondern man erhält die auf den Plättchen angegebenen Siegpunkte, wenn alle Pfeile abgedeckt werden konnten.

Der dritte Unterschied betrifft die zur Auswahl stehenden Plättchen. Hier werden fünf Plättchen vom Nachziehstapel aufgedeckt, welche das Angebot darstellen. Erst wenn alle fünf Plättchen genommen wurden, werden wieder fünf neue Plättchen aufgedeckt, weshalb einem Spieler mal mehr, mal weniger Plättchen zur Verfügung stehen. Das allerletzte Plättchen des Angebots darf der betroffene Spieler allerdings ablehnen und stattdessen das oberste Plättchen des Nachziehstapels nehmen.

Die auf diese Weise abgelehnten Plättchen bilden dann eine eigene Reihe. Sobald diese auf vier Stück angewachsen ist, kommt es zu einem sogenannten "Intermezzo", bei dem in umgekehrter Reihenfolge der Punkteleiste jeder Spieler eines dieser Plättchen nehmen unmd verbauen darf. Eine recht gelungene Regelung, welche den zurückliegenden Spielern die Chance gibt, etwas aufzuholen.

All dies sorgt doch für ein etwas anderes Spielgefühl als bei "Nova Luna". Ich persönlich empfinde "Sagani" ein wenig gelungener und angenehmer, da die Erledigung der Aufträge nun klarer und übersichtlicher gestaltet ist, und zudem - im Gegensatz zum Vorgänger - keine Fragen hinsichtlich Gruppenbildung, o. ä. aufwirft. Es ist damit auch leichter erlernbar und besser zu kontrollieren. Der Glücksanteil ist hingegen in etwa gleich, denn auch hier kann es passieren, dass das Angebot an Plättchen mal besser, mal weniger gut zur eigenen Auslage passt.

Und auch die Hauptaufgabe erscheint mir besser definiert. Die Scheiben stellen nun nicht mehr das eigentliche Spielziel dar, sondern sind vielmehr Mittel zum Zweck, um die angepeilten Siegpunkte zu erreichen. Trotzdem muss man die beschränkte Anzahl der Klangscheiben (24 Stück) stets im Auge behalten. Reichen die eigenen Klangscheiben nämlich trotz eventuell freigewordener Scheiben durch Vollendung von Plättchen nicht aus, um die erforderliche Anzahl auf das soeben gelegte Plättchen zu platzieren, muss man auf rote Strafscheiben zurückgreifen, die je 2 Minuspunkte kosten. Eine empfindliche Strafe, die es zu vermeiden gilt, indem man darauf schaut, dass nicht allzu viele Plättchen unerledigt bleiben.

Mein abschließendes Fazit: Ja, auch ich bin nicht glücklich, wenn dieselben Spielideen mit bloß marginalen Veränderungen erneut auftauchen. Das hinterlässt einen leicht schalen Nachgeschmack nach Geschäftemacherei. Im vorliegenden Fall hat es aber meiner Meinung nach zu einer Verbesserung geführt, denn ich persönlich spiele "Sagani" aus den bereits erwähnten Gründen lieber als das letztes Jahr nominierte "Nova Luna". Deshalb bekommt es von mir auch - trotz des etwas esoterisch angehauchten Spielethemas - eine klare Empfehlung.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde