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Knobelritters Spielearchiv - Sitting Ducks

Art des Spiels: Karten-Fungame
Spieleautor:    Keith Meyers
Verlag:         Amigo Spiele
Jahrgang:       2006
Spielerzahl:    3 bis 6 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 9,-

Friedliche Stille liegt über dem Teich. Die langen Schilfrohre werden sanft vom leichten Wind gestreichelt. Ein paar Enten gleiten ruhig über die glatte Wasseroberfläche dahin, in der sich schäfchenweiße Wolken spiegeln. BUMM!! Ein krachender Schuss! Wo gerade noch ein süßes Entchen schwamm, fliegen nur mehr ein paar Federn herum....

Ja, gar grausam geht's beim Spiel "Sitting Ducks" zu. Gnadenlos werden die niedlichen Wasservögel abgeknallt. Aber wer ist für dieses Massaker verantwortlich. Sind es wieder mal die bösen Jäger, welche die Zahl der unschuldigen Enten auf so drastische Weise dezimieren? Nein, Es sind die Spieler selbst! Wobei jeder Spieler darauf bedacht ist, möglichst viele Enten der Mitspieler abzuschießen, während er seine eigenen Enten mit allen Mitteln zu beschützen versucht.

Das gesamte Geschehen spielt sich mit Karten ab. Von den sechs Entenkarten jeder Farbe legt jeder Spieler zu Beginn eine Karte der gewählten Farbe vor sich ab, die restlichen fünf Karten werden mit ein paar Wasserkarten (Karten ohne Ente) gut gemischt und bilden den "Entenpool". Die obersten sechs Karten des Entenpools werden dann nacheinander aufgedeckt und in einer Reihe offen ausgelegt. Ihre Positionen werden durch sechs quer liegende Himmelskarten festgelegt. Dies ist nun die Auslage, die nach dieser Vorbereitung sichtbaren Enten sitzen sozusagen abschussbereit "wie auf dem Präsentierteller". Der Titel des Spiels drückt fast dasselbe aus, denn "sitting duck" ist die englische Bezeichnung für ein leichtes Opfer.

Für die echte "Äktschn", das richtige Geballer sorgen aber erst die Aktionskarten. Die beiden am häufigsten vorkommenden sind "Zielen!" und "Feuer!" Mit einer "Zielen!"-Karte kann ein Fadenkreuz über eine Himmelskarte platziert werden. Und mit einer "Feuer!"-Karte kann man eine Ente treffen, die sich "im Fadenkreuz", also unter einer Fadenkreuz-Karte befindet. Doch nicht immer werden anvisierte Enten auch wirklich sofort abgeknallt, manche Karten sorgen dafür dass Fadenkreuze etwas verschoben werden (z.B. "Weiter links!"), manchmal können auch andere Enten getroffen werden ("Querschläger"). All diese Karten sorgen dafür, dass sich die Reihen unter den Enten langsam lichten. Eine getroffene Ente wird offen vor dem Besitzer ausgelegt, sodass man jederzeit erkennen kann, wie viele Opfer jeder bereits zu beklagen hat. Durch das Entfernen rücken alle anderen Enten der Auslage nach vor, an letzter Stelle kommt eine neue Entenkarten aus dem Entenpool nach.

Andere Aktionskarten bringen reichlich Bewegung ins Schussfeld, was vor allem dazu verwendet wird, um anvisierte eigene Enten aus dem gefährlichen Fadenkreuz zu bringen. Da können Positionen getauscht werden, Enten drängeln sich eilig nach vorn, andere wiederum trödeln und werden überholt. Der beliebte "Entenmarsch" lässt alle Enten um eine Position nach links schwimmen, wodurch die vorderste Ente in Sicherheit kommt und unter den Entenpool-Stapel gelegt wird, und gleichzeitig die oberste Ente des Pools auf den freien Platz wandert. Zum Teil wird das gesamte Schussfeld gehörig durcheinandergewirbelt, so kommt es beispielsweise mit "Ententanz" zu einer komplett neuen Auslage.

Und schließlich gibt es noch einige Defensivmanöver, mit der man versucht, eigene bedrohte Entchen zu schützen. Mit "Deckung" versteckt man eine seiner Ente einfach hinter einer benachbarten Ente, und mit "Schwänzchen in die Höh'" taucht eine Ente eine Runde lang unter und kann deshalb nicht erwischt werden.

Viele Möglichkeiten also, um das Ziel zu erreichen, als einziger noch mindestens eine Ente übrig zu haben und damit das Spiel zu gewinnen. Wer nun aber glaubt, dass "Sitting Ducks" deswegen ein taktisches Spiel sei und Cleverness verlange, der sieht sich getäuscht. Lediglich 3 Aktionskarten hat man auf seiner Hand, eine davon spielt man in seinem Zug, dann zieht man wieder eine Karte vom Stapel nach. Dies schränkt die Optionen schon stark ein, manchmal passiert es sogar, dass man eine Karte spielen muss, die einem selbst schadet. Nur wenn sich gar keine Karte spielen lässt, darf man Karten ungenützt abwerfen.

Der Spielreiz liegt daher vielmehr am Spaß-Faktor, der ganz ohne Zweifel vorhanden ist. Überraschungsmomente sorgen für Schadenfreude auf der einen, Ärger auf der anderen Seite. Der Frust hält sich in Grenzen, denn es geht recht flott, und die nächste Möglichkeit zu einer Racheaktion kommt schon bald. Zumeist wird man gemeine, böse Aktionen gegen den oder die führenden Spieler richten, weshalb das Spiel in den meisten Fällen ziemlich knapp ausgeht. Ausgeschiedene Teilnehmer spielen übrigens noch weiter mit, sodass bis zum Schluss - nach ungefähr 20 Minuten - keiner untätig zusehen muss. "Sitting Ducks" ist ein richtiges Fun-Game, das vor allem in größeren Runden viel Unterhaltung bietet.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde