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Knobelritters Spielearchiv - Tsuro

Art des Spiels: Legespiel
Spieleautor:    Tom McMurchie
Verlag:         Kosmos Spiele
Jahrgang:       2007
Spielerzahl:    2 bis 8 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 19,-

"Der Weg ist das Ziel."

Der Spruch stammt - glaub' ich - von irgendeinem fernöstlichen Philosophen. Konfuzius oder sonst wer. Ach, wie ich sie hasse - und gleichzeitig beneide, diese chinesischen Weisheiten, die uns Menschen der westlichen Kultur so unzivilisiert und barbarisch aussehen lassen. Aber in dem Satz steckt schon etwas Wahres. Es kommt nicht bloß darauf an, etwas zu erreichen, sondern vielmehr auf die Art und Weise, WIE wir es anstellen.

Auch für das Spiel "Tsuro" passt dieser Satz wie angegossen, weshalb er auch als Untertitel auf der Schachtel gewählt wurde. Während in vielen Legespielen ein bestimmtes Ziel zu erreichen ist, beispielweise zwei gegenüberliegende Spielplanseiten miteinander zu verbinden oder möglichst große Flächen derselben Art zusammenzufassen, fehlt dies hier völlig. Die einzige Devise lautet: So lange wie möglich "unterwegs" sein.

Der beidseitig bedruckte Spielplan - die 6 x 6 Felder große Vorderseite mit dem Phoenix ist für 2 bis 4 Spieler gedacht, die Rückseite (7 x 7 Felder) mit dem stilisierten Drachen für 5 bis 8 Spieler - steht anfangs noch leer. Die Spieler stellen ihre Figur an den Rand vor einem beliebigen Feld und erhalten verdeckt drei Wegekarten vom gemischten Stapel. Auf diesen Karten sind - ähnlich den Plättchen des Spiels "Metro" - vier verschiedene Wege abgebildet, die jeweils von einem Punkt hinein- und an einem anderen Punkt hinausführen.

Der Spielablauf ist einfach und von geradezu asiatischer Klarheit. Zuerst wählt ein Spieler, der an der Reihe ist, eine seiner Wegekarten aus und legt sie in beliebiger Ausrichtung auf das freie Feld, das an seine Spielfigur angrenzt. Dann muss er die Figur entlang des Weges an das neu entstandene Ende seines Weges ziehen, auch eventuell über mehrere bereits liegende Karten hinweg. Schließlich zieht er eine neue Wegekarte nach. So einfach geht das.

Mit der Zeit füllt sich immer mehr der Spielplan. Wird durch das Legen einer Karte eine Figur zum Spielfeldrand geführt, scheidet sie augenblicklich aus. Gleich zwei Spieler beenden das Spiel, wenn ihre beiden Figuren auf dem selben Weg zusammentreffen. Das Ziel ist es daher, möglichst abgeschottete Zonen für sich selbst abzugrenzen, was aber durch die verschlungenen Pfade nicht so einfach ist. Gleichzeitig versucht man, den Mitspielern das "Überleben" so schwer wie möglich zu machen. Wer als Letzter noch im Spiel verbleibt, gewinnt, denn wie heißt es so schön im Kult-Fantasyfilm "Highlander": "Es kann nur einen geben!"

"Tsuro" ist ein tolles Spiel für Zwischendurch oder zum Abschluss eines Spieleabends. Zwar nicht sehr taktisch, dafür aber geradlinig, unkompliziert und trotz des vorzeitigen Ausscheidens der meisten Spieler ein überaus reizvolles Spielchen. Durch den großen Spielspaß, die kurze Spieldauer und die Tatsache, dass es für bis zu 8 Personen geeignet ist, ist es bei uns auf Anhieb gut angekommen, und man braucht kein buddhistischer Gelehrter zu sein, um vorauszusehen, dass es auch in Zukunft noch sehr oft auf dem Spieltisch landen wird.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde