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Knobelritters Spielearchiv - Viva Topo!

Art des Spiels: Würfel-Laufspiel
Autor:          Manfred Ludwig
Verlag:         Selecta Spiele
Jahrgang:       2003
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 4 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 29,-
Auszeichnungen: Kinderspiel des Jahres 2003
                Spiele-Hit für Kinder 2003

Jetzt habe ich gerade eine Spielebeschreibung zu "Pussy Cat" fertiggestellt, in dem arme Miezekätzchen von bösen, zähnefletschenden Hunden gejagt werden. Tja, die Tierwelt ist grausam, wenn es ums Überleben geht. Wenn man die Nahrungskette nur ein einziges Glied weiter unten betrachtet, ändert sich die Perspektive und aus den kleinen, lieben Schmusekätzchen werden gefährliche Jäger, die nun hinter armen Mäuschen her sind.

So wie im Spiel "Viva Topo!" aus dem Hause "Selecta". Was der komische Titel zu besagen hat, weiß ich leider nicht, keines meiner Lexika gibt darüber Aufschluss. Aber das ist ja unwichtig, die Zielgruppe sind schließlich keine Akademiker, sondern Kinder ab 4 Jahren, denen dieser Spieletitel tatsächlich gefällt. Jedes der zwei bis vier Kinder führt eine Mäusefamilie mit je vier (bei nur 2 Spielern fünf) Mäusen, die sich auf eine abenteuerliche Reise ins Schlaraffenland der Mäuse machen.

Ein Würfelwurf gibt an, wie viele Felder man eines seiner Mäuschen auf dem Rundkurs vorwärts ziehen darf. Los geht's im kleinen Mäusehäuschen im Zentrum des Spielplans, und unterwegs kommen die kleinen Nager immer wieder an Mäusewohnungen in den Ecken vorbei. Nach 21 Feldern ist dann das Ziel der Expedition erreicht: ein richtiges Mäuseparadies, das "gelobte Land" mit einem richtigen Schloss aus Emmentaler, und Käse, wo man nur hinschaut.

Wenn es doch nur so einfach wäre... Doch leider lockt die Mäusewanderung auch eine hungrige Katze hervor, die sich sogleich auf Mäusejagd begibt. Wenn der Würfel ein Katzensymbol zeigt, wird die Katze bewegt, anfangs nur ein Feld, später in der zweiten Runde sogar 2 Felder weit. Und jede Maus, die sie einholt, wird... äh, wie bringen wir unseren Kindern den grausamen Tatbestand nur schonend bei? ... kommt einfach in den Mäusehimmel, sprich aus dem Spiel.

Glücklicherweise können besonders gefährdete Mäuse - Nachzügler und trödelnde Tagträumer - in den Mäusewohnungen Unterschlupf suchen. Dafür gibt es sogar Belohnungen: Je näher dem Ziel, desto größer werden die Käsestücke, welche die Maus bekommt. In der ersten Ecke gerade mal ein kleines Käsestückchen, dann Stücke aus 2, 3 und 4 Teilen. Eine Maus, die das Ziel erreicht, erhält sogar einen ganzen Käselaib (entspricht 6 Stücken). Wenn alle Mäuse in Sicherheit sind oder gefressen (oops!) wurden, wird abgerechnet, wer am erfolgreichsten war. Der Spieler, der insgesamt die meisten Käsestücke sammeln konnte, gewinnt das rasante Mäuserennen.

Eins vorweg: "Viva Topo!" macht den Kindern einfach Spaß, wie ich in mehreren Kinderrunden feststellen konnte. Die Kinder lernen schnell, auf die Bewegungen der Katze zu reagieren. Wird öfters die "Katze" gewürfelt, ist sie schneller: Da kann man dann unmöglich all seine Mäuse durchbringen und muss frühzeitig welche "opfern".

Vom Spielgefühl erinnert es an "Hugo, das Schlossgespenst" (Ravensburger), jetzt als "Mitternachtsparty" bei Amigo erhältlich. Ich finde "Viva Topo!" aber als wesentlich gelungener, sowohl vom Spielablauf, der viel spannender ist, als auch vom Spielmaterial, bei dem sich Selecta zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz von HABA entwickelt: Viel schönes Holz, und die putzigen Mäuse haben sogar Filzohren und lange Schnüre als Schwänze. "Viva Topo!" hat somit völlig zurecht den Deutschen Kinderspielpreis 2003 erhalten.

Franky Bayer

Bewertung: 5 Smilies