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Knobelritters Spielearchiv - Werwörter

Art des Spiels: Wortrate- und Rollenspiel
Spieleautor:    Ted Alspach
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2019
Spielerzahl:    4 bis 10 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 10 Minuten
Preis:          ca. € 15,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler        ++

Einleitung

Die Werwölfe sind los! Als Gegenmittel hat der Bürgermeister ein mächtiges Zauberwort entdeckt - mit der Wirkung, dass er selbst verstummt ist. Die Aufgabe der Dorfbewohner besteht darin, dieses Wort so schnell wie möglich herauszufinden - allerdings kann der Bürgermeister ihre diesbezüglichen Fragen nur mehr mit Ja oder Nein antworten.

Spielbeschreibung

Zu Beginn einer Runde werden an alle Teilnehmer geheime Rollen verteilt. Im Normalfall sind das ein bis zwei Werwölfe, eine Seherin und einige Dorfbewohner. Eine Rolle bleibt übrig, diese erhält der Bürgermeister, sobald er sich zu erkennen gegeben hat. Sollte die verdeckte Karte der Bürgermeister sein, so erhält sie der linke Nachbar des letzten Bürgermeisters.

Ab hier erkläre ich den Spielablauf, wie er sich mit Hilfe der kostenfreien App darstellt. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, ohne die App zu spielen.

Die App gibt an, wer wann die Augen zu schließen hat und welche Aktivitäten die Person auszuführen hat. Zu Beginn schließen alle außer dem Bürgermeister die Augen. Er gibt seine zweite (geheime) Rolle in die App ein und wählt danach aus zwei bis drei Vorgaben das geheime Zauberwort. Danach schließt er die Augen und jeweils nacheinander werden die Seherin bzw. die Werwölfe aufgefordert, die Augen zu öffnen, um sich das Zauberwort anzusehen.

Zum Schluss wachen alle wieder auf, und nach dem Starten des Timers dürfen alle Beteiligten dem Bürgermeister Fragen zum gesuchten Wort stellen, welche dieser mit Hilfe von Ja-/Nein-Markern beantwortet, die er vor die Fragesteller auf den Tisch legt. Dabei versucht die Seherin, die Ratenden unauffällig in die richtige Richtung zu lenken, während die Werwölfe probieren, die Dorfbewohner von der korrekten Spur abzubringen.

Eine Runde kann auf zweierlei Arten enden. Ist die Zeit nach vier Minuten abgelaufen, ohne dass das Zauberwort gefunden wurde, hätten die Werwölfe gewonnen. Allerdings haben die Dorfbewohner trotzdem noch die Chance, den Sieg einzufahren, indem sie innerhalb einer Minute einen Werwolf enttarnen können.

Wird das gesuchte Wort vor Ablauf der Zeit enträtselt, würde der Sieg eigentlich den Dorfbewohnern und der Seherin zustehen. Aber auch in diesem Fall erhalten die Werwölfe noch eine letzte Chance, das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden, indem sie sich nach einer einminütigen Diskussion für die richtige Person entscheiden, hinter der die Seherin steckt.

Fazit

Wer das Spiel Insider kennt, wird jetzt vielleicht Parallelen entdecken. Während sich das Erarbeiten der Regel von Insider nicht ganz einfach gestaltet, sind die Erklärungen für das Spiel Werwörter hingegen optimal gelungen. Als weiterer Pluspunkt kommt die Möglichkeit dazu, mit der App zu spielen. Zwar funktioniert das Spiel auch ohne sie, aber in diesem Fall muss ein Spielleiter (z. B. der Bürgermeister) den Text anstelle der App vorlesen, was aber weniger stimmungsvoll abläuft. Und vor allem beim Spielen mit Kindern merkt man, dass sie diese Kombination aus Handy bzw. Tablet und kommunikativem Miteinander am Tisch sehr fasziniert.

Die App ist sehr leicht zu bedienen. Auch ohne Erklärung könnte man sich den Ablauf mit Learning by Doing recht einfach selbst beibringen, sofern man weiß, worum es in dem Spiel prinzipiell geht.

Das Spielen mit der App hat außerdem den Vorteil, dass man Werwörter im Speedwörter-Modus spielen kann. Dabei wird die Tagphase auf die Hälfte reduziert (also auf zwei Minuten), dafür müssen die Werwölfe den Ratenden einen Tipp geben, indem sie auf einen Buchstaben tippen, wenn ihnen das geheime Zauberwort angezeigt wird. Dieser Buchstabe wird (gegebenenfalls auch mehrfach, falls er öfter als einmal in dem gesuchten Wort vorkommt) dann während der Tagphase für alle sichtbar eingeblendet. Eine Variante, die tatsächlich noch eine gute Portion Speed ins Geschehen bringt! Ein weiterer Vorteil der App ist die Menge an Wörtern, die zur Verfügung stehen, nämlich 10 000 an der Zahl. Die Wortwolke, die für das Spiel ohne App für Wörternachschub sorgt, kann da nicht mithalten. Allerdings spricht auch nichts dagegen, selbst kreativ zu werden und sich eigene Wörter auszudenken.

Auch eine der Zusatzrollen, die Wahrsagerin, kann im Spiel ohne App nicht gewählt werden. Sie wacht in der Nacht nach der Seherin auf und bekommt einige Buchstaben des Zauberwortes zu sehen. Wie viele, kann man in der App einstellen. Dadurch wird den Dorfbewohnern mehr Wissen zugestanden, allerdings erhalten die Werwölfe zum Ausgleich ebenfalls eine Bosheit mehr: Sie gewinnen am Ende nämlich auch dann, wenn sie die Wahrsagerin enttarnen.

Weitere Zusatzrollen sind die beiden Freimaurer, die keine besondere Funktion haben, sich einander jedoch in der Nachtphase zu erkennen geben, so dass sie zumindest von einem Mitspieler sicher wissen, dass er kein Werwolf ist.

Für die Zauberwörter gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsstufen, so dass das Spiel tatsächlich auch mit Kindern spielbar ist, die erst 9 Jahre alt sind, sofern sie einigermaßen wortgewandt sind. So ganz verlassen kann man sich aber nicht auf die Worteinteilung in die einzelnen Schwierigkeitsstufen. Diesbezüglich gab es schon so manches Mal ziemlich erstaunte Gesichter.

Eine Runde Werwörter ist sehr schnell gespielt. Aber es bleibt nie bei einer. Selten habe ich erlebt, dass eine Gruppe weniger als 5 bis 10 Runden hintereinander spielen wollte. Vor allem bei den Kindern ist der Wunsch nach der Bürgermeisterrolle sehr groß. Wir haben deshalb auch schon oft so gespielt, dass wir diesen Part einfach reihum weitergegeben haben.

Der Spielreiz liegt darin, das richtige Vorgehen als Werwolf oder Seherin an den Tag zu legen, um die Rateversuche der Mitspieler nicht allzu offensichtlich in die eine oder andere Richtung zu lenken. Kindern gelingt das allzu oft kaum oder überhaupt nicht, Spaß haben sie trotzdem am Geschehen. Grundsätzlich funktioniert Werwörter in jeder Besetzung. Zu dritt gefällt es mir allerdings nicht sonderlich und auch das Spiel zu zweit hat mich nicht überzeugt. Ab vier Spielern klappt es ganz gut, am besten gefällt es mir aber mit 6 oder mehr Leuten.

Sandra Lemberger

Bewertung: 5 Schilde