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Knobelritters Spielearchiv - Affentempel

Art des Spiels: Merkspiel
Spieleautor:    Gunter Baars
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2003
Spielerzahl:    2 bis 4 (?) Spieler
Alter:          ab 7 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 25,-

Hey, Moment mal, den Typ kenne ich! Das ist doch der… Ja, genau, derselbe Forscher, der vor zwei Jahren im ägyptischen "Luxor" Ausgrabungen angestellt hat und versucht hat, eine große Wand voller Hieroglyphen zu rekonstruieren. Jetzt ist er auf einmal in irgendeinem Dschungel (Afrika oder Asien, das lässt sich anhand des Exklusivfotos nicht feststellen), und sucht in einem alten Tempel nach 24 verschollenen Affenstatuen.

Der Tempel jedoch gibt sein Geheimnis nicht so schnell preis. Riesige Felsenräder versperren den Weg in die sechs Tempelkammern, hinter denen er die Affenstatuen vermutet. Wie kommt man da nur vorbei? Nach einer Weile bemerkt er, dass sich die Felsenräder drehen lassen. Einige Felsenräder benötigen nur eine kurze Drehung im Uhrzeigersinn, damit es sich auf mysteriöse Weise in den Boden senkt und den Weg zur dahinterliegenden Kammer freigibt, andere muss man ganz schön lange drehen. Und tatsächlich: Vier der gesuchten Affenstatuen kommen in der Kammer zum Vorschein! Leider kann nur eine einzige Statue gleichzeitig zum Ausgang geschleppt werden, bevor sich die Kammer wieder verschließt.

"Affentempel" heißt das Spiel. Ravensburger nutzt dabei geschickt die eingangs erwähnte Ähnlichkeit der Schachtelgrafik zu "Luxor", um einen (verkaufsfördernden) Wiedererkennungswert zu erhalten. Kernstück des Spiels ist der interessante und Kinder sehr ansprechende Drehmechanismus, der die Spieler vor die Qual der Wahl stellt: Je weniger Drehungen man ansagt, desto größer wird der Wert einer gefundenen Statue (1 Drehung bringt 3 Goldstücke, 2 Drehungen 2 Goldstücke, drei Drehungen nur mehr 1 einziges Goldstück). Damit sinkt aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Kammer öffnet und man überhaupt an eine Affenstatue rankommt. Ein gutes Gedächtnis kann helfen, sich zu merken, an welchen Rädern bereits viel und wo bereits weniger häufig gedreht wurde. Diese faszinierende Grundidee hat der Autor Gunter Baars noch mit ein paar gut dazu passenden Sonderregeln gewürzt.

Zum einen gibt eine zufällig aufgedeckte Auftragskarte vor, welche Affenfarbe ein zusätzliches Goldstück einbringt. In den Kammern müssen sich die Spieler jedoch an die Regel halten, immer die äußerst links platzierte Affenstatue zu nehmen. Wenn die Farbe übereinstimmt, bietet dies aber einen kleinen Anreiz, etwas weniger zu riskieren, um die passende Statue eher zu erhalten.

Unter den Auftragskarten befinden sich allerdings auch einige Fluchkarten. Sie bedeuten, dass der Spieler, der als nächster eine Kammer öffnet, ein Goldstück verliert. Dies bewirkt eine deutliche Änderung des Verhaltens der Spieler: Der Reihe nach dreht jeder Spieler nur mehr eine kleine Drehung an einem beliebigen Rad mit der Hoffnung, dass die Kammer geschlossen bleibt. Die Spannung hält so lange an, bis ein Pechvogel ein Felsenrad versenkt und die Fluchkarte daraufhin annehmen muss.

Man ist jedoch nicht ganz hilflos dem Schicksal ausgeliefert. Jeder Spieler verfügt über vier sogenannte Schicksalsstäbe. Diese können eingesetzt werden, um den Forscher, der normalerweise mit einem Würfel von Felsenrad zu Felsenrad bewegt wird, um ein Feld weiter oder kürzer zu ziehen, oder aber auch, um eine zusätzliche Gratisdrehung an einem Felsenrad zu bekommen, mit gleichbleibendem Wert versteht sich. Der geschickte Einsatz dieser Stäbe kann wertvolles Gold bringen.

Eine Partie "Affentempel" endet, sobald der erste Spieler eine gewisse Anzahl an Auftragskarten gesammelt hat. Jeder Spieler zählt seine Punkte (= Goldstücke) zusammen. Es gewinnt natürlich, wer schließlich die meisten Goldstücke hat.

"Affentempel" ist einfach zu spielen, aber auf keinen Fall banal. Es ist genau das Richtige für Kinder, der gute Mix aus Zufall, Wahrscheinlichkeit und ein bisschen Merkspaß ergibt ein gefälliges Familienspiel, bei dem groß und klein in etwa die selben Gewinnchancen haben. Besonders der originelle Drehmechanismus kommt bei den Kids ausgezeichnet an. Überhaupt ist das Material ganz in Ordnung, angefangen bei der ansprechenden, bunten Grafik, über das praktische Spiel, welches gleich in der Schachtel gespielt werden kann, bis zur gelungenen Regel, die keine Fragen offen lässt. Einfach empfehlenswert.

Franky Bayer

Bewertung: 3½ Schilde