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Knobelritters Spielearchiv - Punktesalat

Art des Spiels: Kartensammelspiel
Spieleautoren:  Shawn Stankewich, Molly
                Johnson & Robert Melvin
Verlag:         Pegasus Spiele
Jahrgang:       2020
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          15 bis 30 Minuten
Preis:          € 12,90

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Einleitung

"Punktesalat" - so nennen wir das Phänomen bei Spielen, wenn man für dies und das, für fast jede Aktion auf die eine oder andere Weise Siegpunkte erhält, sodass es im Grunde genommen sogar völlig egal ist, was man macht, weil man ohnehin irgendwie punktet. Ein Spiel mit diesem Titel muss dann wohl auch für einfach alles Punkte ausschütten, sollte man meinen.

Stimmt so aber nicht! Bei "Punktesalat" sammeln wir nämlich Karten mit Gemüse (!) in sechs Sorten aus, sowie passende Wertungskarten, um mit unserem Gemüse-Salat möglichst viele Punkte zu erzielen.

Spielbeschreibung

Sechs verschiedene Sorten von Gemüse kommen auf den Gemüsekarten vor, alle deutlich voneinander zu unterscheiden: Gelbe Paprika, orangefarbene Karotten (Möhren), knallrote Paradeiser (Tomaten), grüner Häuptelsalat (Salat), lilafarbene Zwiebel und violettes Rotkraut (Rotkohl). Ich habe für alle Nichtösterreicher (davon soll es ja ein paar geben) in Klammern die hochdeutsche Bezeichnung angeführt.

Auf der Rückseite jeder Gemüsekarte befindet sich die Wertungsseite, welche eine Bedingung angibt, wofür es Punkte gibt. Manchmal ist es ein Punktewert für eine bestimmte Gemüseart, manche zeigen mehrere Gemüsesorten, von denen einige positive, andere negative Werte tragen. Dann werden wieder Sets aus mehreren bestimmten Gemüsesorten belohnt, oder man bekommt Punkte für Pärchen oder Drillinge desselben Gemüses. Einige wiederum geben einen fixen Wert, wenn man die meisten oder die wenigsten Karten einer bestimmte Gemüseart besitzt, und und und.

Die gut gemischten Karten werden in drei gleichmäßige Stapel mit der Wertungsseite nach oben ausgelegt. Abschließend werden von jedem Stapel zwei Karten aufgedeckt und unterhalb ausgelegt. Die drei obersten Wertungskarten der Stapel und die sechs aufgedeckten Gemüsekarten bilden somit den Markt.

Wer an der Reihe ist, hat die Wahl zwischen zwei Aktionsmöglichkeiten. Er kann entweder 2 beliebige Gemüsekarten vom Markt (A) oder 1 Wertungskarte von einem der 3 Stapel (B) nehmen und offen vor sich auslegen. Zusätzlich darf er einmal pro Zug eine seiner Wertungskarten umdrehen. Anschließend wird der Markt bei Bedarf wieder aufgefüllt, indem freie Plätze durch die obersten Karten des jeweils darüber liegenden Stapels belegt werden.

Das Spiel endet sofort, sobald alle 3 Stapel aufgebraucht sin, und auch die letzte Karte vom Markt genommen wurde. Nun kommt es zur Wertung, bei der jeder Spieler jede seiner Wertungskarten einzeln wertet und die dadurch erhaltenen Punkte addiert. Dabei darf ein Spieler für jede Wertungskarte alle von ihm gesammelten Gemüsekarten berücksichtigen. Wer die höchste Gesamtsumme erzielt, erleidet nicht etwa eine Hypervitaminose, sondern gewinnt das Spiel.

Fazit

"Punktesalat" ist ein simples, flottes Spielchen, das ohne lange Erklärungen auskommt und dadurch relativ schnell losgespielt werden kann. Die Bedingungen für die Wertungskarten sind eigentlich selbsterklärend, nur bei einigen Karten ("meiste / wenigste") muss anfangs kurz nachgeschaut werden.

Aber spielt sich "Punktesalat" wegen der einfachen Regeln auch banal? Na ja, schon ein bisschen. Die Taktik beschränkt sich halt auf gezieltes Sammeln weniger Gemüsesorten und Vermeidung von Minuspunkten. Selbstverständlich ist es vorteilhaft, mehrere Wertungskarten zu nehmen, welche den Besitz derselben Gemüsesorte(n) belohnen, um mehr davon zu profitieren. Idealerweise versucht man dann natürlich, diese Gemüsekarten auch verstärkt zu horten.

Der Glücksanteil ist aber entsprechend hoch. Die Auslage ändert sich ständig, sodass mittelfristige Planung gar nicht möglich ist, geschweige denn längerfristige. Man kann eigentlich nur reagieren und nehmen, was sich einem gerade bietet. Manchmal läuft es ganz automatisch, und manchmal zwickt es ganz ordentlich, weil einfach nichts zusammenpasst und stets die falschen Karten ausliegen.

Die Zusatzregel, mit der man einmal in seinem Zug eine Wertungskarte auf ihre Gemüseseite umdrehen darf, sorgt wenigstens noch für die Möglichkeit zu geringen Korrekturen. In meinen ersten Partien habe ich diese Regel komplett übersehen, sie macht jedoch durchaus Sinn und erklärt auch den Umstand, warum auf der Wertungsseite am Rand sichtbar gemacht wird, welche Art von Gemüse sich auf deren Rückseite verbirgt.

Insgesamt erweist sich "Punktesalat" somit als lockeres Spielchen mit hohem Glücksanteil, das aber den Spielern doch ein gewisses Maß an Einfluss lässt, ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Den überwiegend positiven Eindruck stören aber dennoch ein paar kleinere Mängel. So muss man, da die Nachziehstapel ja nicht gleichmäßig benutzt werden, gegen Spielende diese dauernd umschichten. Es wird zudem so lange gespielt, bis wirklich alle Karten vergeben wurden. Und da kann es passieren, dass ein Spieler am Schluss nur mehr eine Gemüsekarte erhält, oder - noch ungerechter - einige Spieler insgesamt weniger oft dran waren.

Suboptimal finde ich auch, dass die Kartenanzahl vor einer Partie an die Spielerzahl angepasst werden muss. Obwohl die Spielvorbereitung an und für sich recht schnell erledigt ist, kann gerade das Sortieren der Karten und Zusammenstellen des Decks (alle Gemüsesorten müssen ja gleich oft vorkommen) etwas dauern und auch nerven. Dieses Problem wird auch nicht beseitigt, wenn man immer mit derselben Spielerzahl spielt. Man sollte nämlich durch die unterschiedlichen Wertungsseiten die Karten öfter durchmischen, damit stets andere Bedingungen ins Spiel kommen und auf diese Weise für Abwechslung gesorgt wird.

Trotzdem gefällt mir "Punktesalat" recht gut. Bei einem so kurzweiligen Spiel fallen die genannten Schwächen nicht so ins Gewicht, sodass es sich wunderbar als Absacker, als lockerer Einsteiger oder einfach als kurzes Spielchen für Zwischendurch eignet.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde