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Knobelritters Spielearchiv - Trapper

Art des Spiels: Sammelspiel
Spieleautoren:  Michael Kiesling &
                Wolfgang Kramer
Verlag:         Clementoni Spiele
Jahrgang:       2007
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          30 bis 60 Minuten
Preis:          ca. € 25,-

Trapper (engl. "Fallensteller"), der, -s/-, nordamerikan. Pelzjäger

So kann man im Brockhaus nachlesen. Ich persönlich halte die Trapper als die ersten Vorboten der westlichen Zivilisation, welche in den Wäldern Nordamerikas durch exzessiven Beutefang vorzeigten, was die so vortrefflich im Einklang mit der Natur lebenden Eingeborenen (Huronen, Irokesen, etc.) in den kommenden Jahrhunderten von den Eindringlingen zu erwarten hatten.

Diese negative Einleitung soll den Leser aber nicht davon abhalten, sich in dem Spiel "Trapper" als solcher zu probieren, und in der Wildnis Kanadas auf Beutefang zu gehen. Die "Wildnis" muss vor dem Spiel allerdings erst aus den 64 Beuteplättchen aufgebaut werden, die zu 8 Reihen zu je 8 Plättchen ausgelegt werden. Verdeckt versteht sich, schließlich muss die unberührte Natur erst nach und nach erforscht werden. Die 4 Plättchen in der Mitte werden unbesehen entfernt, an ihrer Stelle kommen die vier Trapper, die sich zwecks besserer Unterscheidung in verschiedenfarbige Monturen gekleidet haben. Nachdem die Trapper ja nicht vollends blind durch die Wälder stapfen, werden die Plättchen, die unmittelbar an die Trapperfiguren angrenzen, umgedreht. Dies passiert übrigens auch jedes Mal, wenn eine Trapperfigur bewegt wird.

Unter den Plättchen befinden sich sechs verschiedene Tiere (Nerz, Luchs, Elch, Braunbär, Wolf und Lachs) in unterschiedlichen Werten (1 bis 4), ein paar Kräuter, ein paar Pilze und einige Kanus. Kanus? Ja, tatsächlich müssen die Boote, mit denen die wertvolle Fracht transportiert werden kann, erst gefunden werden. Dabei ist Kanu nicht gleich Kanu, was wir als Laien gar nicht wissen können. So unterscheiden sich die Kanus nicht nur in ihrem Fassungsvermögen (1 bis 3 Tiere), jede Tierart braucht zudem ein ganz spezielles Boot. In einem Kanu, das extra für Bärenfelle ausgelegt wurde, können doch unmöglich Elche transportiert werden, das leuchtet doch wohl ein! Lediglich Kräuter und Pilze können in jedem Kanu - allerdings in beschränktem Ausmaß (maximal je 1) - verstaut werden.

Wer an der Reihe ist, kann entweder passen oder einen Trapper bewegen. Dazu spielt er aus seiner Hand eine Karte derselben Farbe des Trappers (alternativ kann er auch zwei Karten einer anderen Karte verwenden), nimmt sich ein an die entsprechende Figur angrenzendes Beuteplättchen und zieht die Figur anschließend auf das frei gewordene Feld. Diesen Vorgang kann er beliebig oft wiederholen, allerdings nur mit demselben Trapper.

Als einzige Einschränkung bei der Bewegung gilt, dass ein Plättchen nicht über die "Wasser"-Seite betreten werden darf, wäre ja noch schöner, wenn die Trapper auch noch im eiskalten Wasser tauchen müssten. Ist jedoch ein Trapper "isoliert", gibt es also gar kein benachbartes Beuteplättchen, das er nehmen dürfte, darf er zu einem beliebigen offen ausliegenden Plättchen "springen". Abschließend zieht er - ob er gepasst hat oder nicht - auf jeden Fall zwei Karten vom Stapel nach.

Die Beuteplättchen werden aber nicht einfach so gesammelt, sondern müssen immer unverzüglich aneinander gelegt werden, sofern sie passen. Ein Kanu muss an ein passendes Tier oder an bereits vorhandene Kräuter bzw. Pilze gelegt werden. Ein Tier muss in ein passendes Kanu, Pilze und Kräuter an ein beliebiges, vorhandenes Kanu angelegt werden. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass späteres entfernen, umlegen oder austauschen in den Kanus auf keinen Fall erlaubt ist.

Sobald sich in einem Boot genau so viele Tierplättchen befinden, wie auf ihm abgebildet sind, wird es sofort gewertet. Alle Werte, auch die eventuell vorhandenen Pilze und Kräuter, werden zusammengezählt und verdoppelt. Diese Summe bekommt der Spieler dann von der Bank ausbezahlt. Dieser Verkauf ist für die Trapper die wichtigste Einnahmenquelle, denn am Schluss gewinnt, wer am meisten Geld erwirtschaften konnte. Zusätzliche Prämien gibt es bei Spielende noch für die wertvollsten Kanus, sowie für die meisten verschiedenen Tierarten, wobei die Ermittlung dieser Extraprämien mit Hilfe von Bonuschips erfolgt.

"Trapper" fällt gegenüber anderen Spielen des Autorenduos Michael Kiesling & Wolfgang Kramer deutlich ab. Taktische Feinheiten kommen fast nicht vor, und der Glücksanteil ist durch das Kartenziehen und die zufällige Verteilung der Beuteplättchen auch recht hoch. In einer für jüngere Spieler gedachten Variante wird auf die Bonuschips verzichtet, was dem Spiel aber die ohnehin nicht im Übermaß vorhandene Würze nimmt.

Aber auch die vorgeschlagene taktischere Variante (wie sie Wolfgang Kramer in fast allen seiner Spiele vorschlägt) ist nicht zu empfehlen, da darin um die Bewegung der Trapper mit passenden Handkarten geboten werden muss, was dem Spiel seine Lockerheit nimmt und zudem unnötig in die Länge zieht. Da ist es wohl am besten, das Spiel als das zu akzeptieren, was es ist: ein einfaches Sammelspiel, bei dem man sich gut unterhalten kann, ohne allzu viel gefordert zu werden. Die Illustrationen stammen zwar von Franz Vohwinkel, zählen aber mit Sicherheit nicht zu seinen besten, denn - abgesehen von der unfreiwilligen Komik, wenn beispielsweise drei ausgewachsene Elche in einem Kanu sitzen - sind sie auch nicht unbedingt hilfreich für eine gute Übersicht.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde