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Knobelritters Spielearchiv - Alchemist

Art des Spiels: Alchemisten-Wettstreit
Spieleautor:    Carlo A. Rossi
Verlag:         Amigo Spiele
Jahrgang:       2007
Spielerzahl:    2 bis 5 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          ca. 50 Minuten
Preis:          ca. € 19,-

"Adeptus Supremus".

Ach, wie gerne würde ich diesen Titel tragen. Er klingt so nobel, und damit fände ich sicher schnell eine passende Stelle. Als Alchemist, müsst ihr wissen. Aber umsonst bekommt man den schönen Titel nicht, da muss man sich ganz schön anstrengen. Beim alljährlichen Wettstreit der Alchemisten messen sich die talentiertesten Adepten, also Lehrlinge in dieser mystischen Kunst. Und diesmal nehme ich am Wettbewerb teil, um beim Brauen von neuen und mächtigen Tränken Ehre und Ruhm zu ernten und mich am Ende als Bester - als besagter "Adeptus Supremus" - zu profilieren.

Was braucht man nun für eine Mixtur? Ingredienzien natürlich! Mit den Zutaten Vogelbein, Pilze, Schlangengift, Trollaugen und Spinnen lassen sich die tollsten Elixiere brauen. Jeder der Teilnehmer bekommt zu Beginn 12 zufällig bestimmte Zutaten, die er hinter seinem Sichtschirm versteckt hält. Jeder will schließlich möglichst im Geheimen seine eigenen Rezepturen ausprobieren.

Und schon beginnt der Alchemisten-Wettstreit. Der Prüfer wandelt dabei im Uhrzeigersinn von Kessel zu Kessel und blickt den Adepten über die Schulter. Während er bei einem Kessel verweilt, hat der betreffende Lehrling die Möglichkeit zwischen 3 Aktionen. Da, jetzt kommt der Prüfer an meinen Platz! Ich bin schon ganz nervös, möchte ihm aber sogleich zeigen, aus welchem Holz ich geschnitzt bin und entscheide mich dafür, eine neue Rezeptur zu entwerfen. Zu diesem Zwecke werfe ich in einen leeren Kessel zwischen 1 und 5 Ingredienzien aus meinem persönlichen Vorrat, wobei ich allerdings keine auf dem Kessel angegebene Zutat wählen darf, und keine Zutat häufiger als zweimal verwendet werden darf. Auch darf die gleiche Rezeptur nicht schon jemand anders gebraut haben, sonst wäre es ja keine neue Rezeptur. Beim Brauen entstehen als Nebenprodukte noch zwei Ingredienzien, die ich zu meinem Vorrat lege.

Das Tolle daran ist, dass ich selbst bestimmen kann, wie viele Ruhmespunkte zwischen 1 und 10 dieses Gebräu wert sein soll, solange dieser Wert noch zur Verfügung steht. Ihr meint jetzt wohl, dass ich mir dann sicher stets den höchsten noch verfügbaren Wert geben würde. Das stimmt leider so nicht ganz, denn ich selbst kann ja nur ein einziges Mal diese Rezeptur brauen, nur meine Mitbewerber dürfen die Rezeptur später kopieren. Wenn ich für eine zu leichte Rezeptur einen zu hohen Wert festlege, profitieren meine Kollegen vielleicht viel mehr als ich, und das will ich auf keinen Fall. Der Prüfer vermerkt meinen Versuch auf dem Kompendium. Auf dieser Tafel sind sehr übersichtlich alle gebrauten Tränke, die dafür verwendeten Zutaten, die anfallenden Nebenprodukte, alle festgelegten Ruhmesplättchen, die Siegelsteine als Kennzeichnung des Schöpfers, sowie der momentane Stand auf der Ruhmesleiste abzulesen.

Beim nächsten Mal entschließe ich mich, meinen bereits etwas geschrumpften Vorrat an Ingredienzien aufzufüllen. Ob ich einfach an den Vorratsschrank treten und mir daraus blind 2 Zutaten greifen soll? Oder soll ich doch lieber nur eine Zutat vom offenen Vorratstisch nehmen, welche ich dafür genau bestimmen kann? Für was ich mich auch entscheide, im Vorratsschrank sind ohnehin nicht viele Ingredienzien drin. Sobald der Schrank leer ist, kann man sowieso nur mehr offene Zutaten nachziehen.

Die dritte Aktionsmöglichkeit besteht darin, eine bestehende Rezeptur zu kopieren, was ich jetzt auch mal probieren möchte. Mal sehen, der Trank meines linken Nachbarn scheint dafür am besten geeignet zu sein. Er schaut nicht allzu schwer aus, die erforderlichen Zutaten (2 x Schlangengift und 2 x Trollaugen) liegen schon bereit, und vor allem bringt mir dieser Trank stolze 9 Ruhmespunkte ein, auch wenn ich nicht weiß, was der Trank eigentlich bewirkt. Auch beim Kopieren fallen die vermerkten Nebenprodukte ab. Allerdings kommen die Zutaten nicht auf das Kompendium, sondern werden alle bis auf eine ganz entfernt. Diese eine Zutat erhält der Adept, der diese Rezeptur entworfen, als Tribut.

Der Wettstreit nähert sich nun dem Ende, denn bald werden 3 oder mehr Ingredienzen-Sorten aufgebraucht sein. Für je zwei Zutaten, die mir dann übrig bleiben, erhalte ich noch einen Punkt. Momentan schaut es ganz gut aus, denn ich liege knapp in Führung. Zum Schluss wird es aber noch einmal spannend, denn es gibt noch wertvolle Sonderpunkte zu gewinnen. Jeder Adept vertritt nämlich eine Schule, die ihm zu Beginn verdeckt zugeteilt wurde. Im Laufe des Wettbewerbs soll er dann dafür sorgen, dass die Ingredienz, welche die Schule als besonders mächtig erachtet, möglichst häufig in den gebrauten Rezepturen verwendet wird. Eigentlich müsste es sich für mich ausgehen, denn die "Vogelbeine" meiner Schule wurden recht oft benutzt. Aber nein! Ausgerechnet mein härtester Konkurrent vertritt die erfolgreichste Schule, da überhaupt keine Pilze übrig geblieben sind. Mit den Extrapunkten gelingt es ihm, mich im letzten Moment noch zu überholen und sich den Titel zu schnappen. Aber keine Sorge: Ich habe Gefallen an diesem Alchemisten-Wettstreit gefunden und werde sicher beim nächsten Mal wieder teilnehmen. Irgendwann müsste es doch mal klappen...

"Alchemist" heißt das Spiel, welches bei "Amigo" erschienen ist. Die grafische Gestaltung ist ziemlich düster ausgefallen, zwar schön illustriert, aber der Spielplan ("Kompendium") recht dunkel, die Sichtschirme ganz schwarz. Das Spiel selbst hat leichte logistische Züge, denn mit der richtigen Vorausplanung, welche Tränke man in welcher Reihenfolge macht, lassen sich mehr Punkte erzielen. Als besonders knifflig erachte ich die freie Wahl der Anzahl der Zutaten sowie der Punkte eines Trankes, gerade damit lässt sich auf subtile Weise ein wenig die Häufigkeit der verwendeten Ingredienzien beeinflussen. Insgesamt also ein gefälliges Spiel, in dem mehr steckt, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde