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Knobelritters Spielearchiv - Arche Noah

Art des Spiels: Karten-Bietspiel
Spieleautor:    Christophe Behre
Verlag:         Amigo Spiel + Freizeit
Jahrgang:       2013
Spielerzahl:    2 bis 5 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 25 Minuten
Preis:          ca. € 9,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

Vor genau 4.361 Jahren - ich glaube es war im März und dunkle Gewitterwolken kündigten schon die bevorstehende Katastrophe an - erbaute der Patriarch Noah einen schwimmfähigen Kasten (lat. arca), um seine Familie und alle Tierarten vor der großen Sintflut zu retten. Alle Tierarten? Nein, der gute Mann scheint tatsächlich ein paar vergessen zu haben. Traurig haben sich je vier Exemplare von 10 Tieren auf höher gelegene Hügel begeben und hoffen noch auf ihre Rettung. Gottlob gibt es ja noch uns biblische Helden, die für den Fortbestand dieser Tiere auf Erden sorgen sollen.

Ameisenbär, Aasgeier, Igel, Kröte, Spinne, Hyäne, Krokodil, Fledermaus, Schlange und Tukan, das sind die 10 Tierarten, die es zu retten gilt. Von jeder Tierart gibt es vier Karten mit den Werten von 1 bis 4. Diese 40 Karten werden anfangs gemischt, und jeder Spieler erhält eine Karte, mit der er seinen eigenen verdeckten Sammelstapel - seine persönliche Arche - beginnt, sowie 12 lila und drei 3 grüne Chips.

Das Spiel geht über zwei Durchgänge, welche aus mehreren Runden bestehen. In jeder Runde werden so viele Karten vom Stapel offen ausgelegt, wie Spieler mitspielen. Im Uhrzeigersinn bieten die Spieler einmal reihum mit lila Chips um die Karten. Danach nehmen die Spieler in der Reihenfolge ihrer Gebote eine Karte aus der Auslage und legen sie verdeckt auf ihren Sammelstapel. Bei Gleichstand entscheidet, wer näher zum Startspieler sitzt. Abschließend wird die Startspielerkarte an den linken Nachbarn weitergereicht.

Sind auch die letzten Karten vom Nachziehstapel verteilt, decken die Spieler ihren Sammelkartenstapel auf. Für jedes Tierpaar bekommt ein Spieler die aufgedruckten Punkte als Pluspunkte gutgeschrieben. Bei einzelnen Tieren zählen hingegen die aufgedruckten Werte als Minuspunkte. Gelingt es einem Spieler, von einem Tier alle vier Karten zu sammeln, erhält er einen Bonus von 3 Punkten.

Für die zweite Runde werden wieder alle Karten neu gemischt, ebenso starten alle wieder mit 12 lila Chips. Nach dem Ende der zweiten Runde gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktezahl.

Also das mit der Arche Noah habe ich aus dem Religionsunterricht noch ein klein wenig anders in Erinnerung. Ich habe den Verdacht, dass das biblische Thema nur deswegen gewählt wurde, um die Spielkarten mit schönen Illustrationen von Doris Matthäus ausstatten zu können, und weil es für die Spieler gilt, Karten paarweise zu sammeln. Wem die Notwendigkeit der paarweisen Haltung von Tieren zwecks Arterhaltung nicht klar ist, dem empfehle ich einen Auffrischungskurs in Biologie, Thema zweigeschlechtliche Fortpflanzung.

Vom Spielprinzip ist "Arche Noah" eher einfach gestrickt, was sich in kurzen, eingängigen Regeln auswirkt. Dennoch ist das Spiel nicht banal. Die Art und Weise, wie um die Karten geboten wird, ist pfiffig und stellt die Spieler immer wieder vor knifflige taktische Entscheidungen. In diesem Zusammenhang muss ich unbedingt noch die grünen Chips erwähnen, von denen in der Vorbereitung die Rede war.

Ein grüner Chip kann zu jenem Zeitpunkt eingesetzt werden, in dem man eine der ausliegenden Karten nehmen dürfte bzw. müsste. Er erlaubt es, entweder eine zusätzliche Karte zu nehmen, was in den meisten Fällen dann genutzt wird, wenn gerade zwei gleiche Tiere mit höheren Werten ausliegen. Oder man darf damit ganz auf das Nehmen einer Karte verzichten, wenn man keine der verfügbaren Karten benötigt oder diese sogar Minuspunkte einbrächten.

Dadurch kann es passieren, dass Spieler bei der Kartenverteilung leer ausgehen, oder dass Karten übrig bleiben, welche ungenutzt auf einen Ablagestapel wandern. Der Einsatz der grünen Chips will jedoch wohlüberlegt sein, denn einmal eingesetzte Chips sind verloren. Wer also bereits im ersten Durchgang alle drei Chips ausgegeben hat, muss im zweiten Durchgang ohne einen solchen auskommen und kann nicht mehr auf besondere Umstände reagieren.

Bleibt nur mehr ein Aspekt zu beschreiben, aber dafür ein nicht unwesentlicher: Durch das verdeckte Ablegen auf den Sammelstapel ergibt sich die Notwendigkeit, sich die Karten zu merken, um auch wirklich Tierpaare und nicht bloß lauter Einzeltiere zu erhalten. In allen unseren Partien war die Wertung zum Abschluss eines Durchgangs immer sehr spannend, da sich niemand sicher war, ob alles reibungslos geklappt hat. Sehr oft kommt es zu Überraschungen, manchmal positiver Natur, häufiger aber unliebsam. Fehler sind fast unvermeidlich, außer man ist ein wahrer Gedächtniskünstler.

Dies alles macht "Arche Noah" zu einem den interessantesten kleinen Spielen des Jahrgangs. Es steckt viel Spaß in der kleinen Schachtel, mehr als man anfangs vermuten könnte. Mir gefällt auch, dass es trotz der kurzen Spieldauer fast keinen Glücksanteil besitzt, weshalb es auch von sogenannten "Vielspielern" gerne für Zwischendurch oder als Absacker gespielt wird. So gesehen also eine klare Empfehlung.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde