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Knobelritters Spielearchiv - Asteroyds

Art des Spiels: Rennspiel
Spieleautoren:  Guillaume Glossier &
                Fred Henry
Verlag:         Ystari Games
Vertrieb:       Asmodée Spiele
Jahrgang:       2010
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          45 bis 60 Minuten
Preis:          ca. € 35,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Spielexperten (+)

Die Kopfsteinpflasterhölle von Paris nach Roubaix? Bah!

Der dreifache Triathlon von Grenoble? Lachhaft!

Die gefährliche Wüsten-Rallye Paris - Dakar? Kindisch!

All dies ist nichts im Vergleich mit dem gemeinsten und gefährlichsten Todesrennen der gesamten Vereinigung Unabhängiger Rennstrecken (VUR): Dem Wettrennen durch das Ujitos-System!

Noch nie davon gehört? Das könnte leicht sein, denn dieser Wettflug durch den berüchtigten Asteroidengürtel des "Verlorenen Schwarms" im Ujitos-System wird erst in ein paar Hundert oder Tausend Jahren stattfinden. Woher ich es dann jetzt schon weiß? Man hat so seine Quellen, ich verrate nur eins: "Ystari Games"! Die beiden Zukunftsforscher Guillaume Glossier und Fred Henry lassen uns mit ihrer eindrucksvollen, sehr anschaulichen Simulation die unglaubliche Spannung dieses Todesrennens hautnah miterleben.

Warum aber ist dieses Rennen so lebensgefährlich? Dies liegt daran, dass die Asteroiden des Systems ständig in Bewegung sind und zumeist recht unkontrollierbar herumschwirren. In der Simulation wird die Zufälligkeit der Asteroidenbewegung durch Würfel bestimmt. Jeder Asteroid ist durch ein sechseckiges Plättchen dargestellt. Jeder Seite eines Plättchens ist eine Würfelzahl zugeordnet. Eine gewürfelte Zahl gibt dann an, in welche Richtung sich der Asteroid bewegt. Rote Asteroiden sind dabei recht schnell unterwegs, denn sie ziehen gleich zwei Felder in die durch den roten Würfel bestimmte Richtung. Weiße Asteroiden ziehen hingegen nur ein Feld in die durch den weißen Würfel bestimmte Richtung. Blaue Asteroiden - die Richtung wird natürlich durch den blauen Würfel vorgegeben - ziehen ebenfalls nur ein Feld, sind aber im Gegensatz zu allen anderen so massereich, dass sie bewegliche Objekte, mit denen sie kollidieren, wegschieben können. Ganz besonders tückisch sind aber die weißen Asteroiden mit farbigen Ringen. Diese zweifarbigen Planetenstücke werden sowohl mit dem weißen als auch mit dem roten bzw. blauen Würfel bewegt. Dies alles bewirkt, dass sich der ohnehin schon recht enge Parcours stets verändert. Mal entfernen sich die Asteroiden voneinander und machen so praktischerweise den Weg frei, ein andermal bilden sie dichte Klumpen, die ein Durchkommen schwierig, äußerst riskant oder gar unmöglich gestalten.

Es ist für die waghalsigen Piloten allerdings notwendig, sich überall durchzuschlängeln, schließlich gilt es, die Tore zu passieren, die schön gleichmäßig über das ganze Asteroidenfeld verstreut sind. Die Tore sind übrigens ebenfalls nicht fix, sie schwirren wie die Asteroiden zufällig herum. Nur wer zuerst durch alle vier Tore geflogen ist, gewinnt das prestigeträchtige Rennen. Zum Lenken stehen den Piloten vier verschiedene Manöver zur Verfügung: eine Bewegung geradeaus, eine Bewegung nach links vorne, eine Bewegung nach rechts vorne und eine Kehrtwendung auf dem Feld. Sechs Bewegungsschritte kann jeder Pilot normalerweise in einer Runde in seinen Bordcomputer einprogrammieren, und sich so seinem Ziel allmählich nähern. Vorsicht ist allerdings geboten, denn lenkt er sein Raumschiff in ein Hindernis, ist nicht nur die restliche Programmierung verloren. Sein Schiff nimmt zusätzlich zwei Schaden, von denen jedoch einer mit einem eingeschalteten Schutzschild abgewehrt werden kann.

Wer nun glaubt, dass man bloß lange genug alles zu bedenken und auszurechnen braucht, um ja keinen Flugfehler zu machen und Zusammenstöße mit herumsausenden Asteroiden zu vermeiden, der irrt gewaltig. Zeit ist nämlich etwas, was im Weltall Seltenheitswert zu haben scheint, wie wir schon in fast allen kürzlich erschienenen Sci-Fi-Spielen (Space Dealer, Galaxy Trucker, Space Alert) feststellen mussten. Eigentlich kurios, denn man sollte meinen, bei den unendlichen Weiten des Alls, wo selbst ganze Galaxien nur wie Staubkörner im Nichts sind, spiele Zeit keine Rolle. Bei "Asteroyds" bedeutet dies jedoch keinen Anachronismus, schließlich handelt es sich ja um keine gemütliche Spazierfahrt. Natürlich kommt es als Pilot bei einem Wettflug auf schnelles Erkennen der Situation und blitzartige Reaktionen an. Dies wird hier mit einer Stoppuhr simuliert, die unerbittlich die Sekunden herunterzählt. 50 Sekunden pro Runde, um eine sichere Route durch das Asteroidenfeld zu finden sind nicht gerade viel. Erfahrene Rennpiloten müssen mit vierzig oder dreißig Sekunden auskommen, besonders waghalsige Abenteurer können sogar nur zwanzig Sekunden riskieren. Die Fehleranfälligkeit verhält sich natürlich indirekt proportional mit der zur Verfügung stehenden Zeit, und wer mit seinem Raumschiff allzu oft nähere Bekanntschaft mit einem Hindernis macht, kann auch schon vorzeitig ausscheiden. Für eher ruhige Gemüter und bedächtige Naturen ist "Asteroyds" daher mit Sicherheit nicht geeignet.

Wenn man bei "Asteroyds" etwas bemängeln kann, ist es die fehlende Interaktion. Im Prinzip kann man auch alleine ein Wettrennen durchführen und versuchen, in möglichst wenigen Spielrunden den Parcours zu bewältigen. Mit zunehmender Erfahrung können sich die Piloten aber auch in anderen Disziplinen messen, wie beim Zielscheiben schießen oder bei der Dronenjagd, bei denen durchaus auch etwas direkter Wettbewerb ins Spiel kommt. "Asteroyds" zeigt uns, wie spannend dieses Wettrennen durch das Ujitos-System in ferner Zukunft einmal sein wird. Ob diese Zukunftsvorstellung aber auch wirklich der Realität entspricht, werde ich nicht mehr selbst verifizieren können. Schade eigentlich, denn die mir vorliegende Simulation macht durchwegs Spaß.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde