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Knobelritters Spielearchiv - Bauernschlau

Art des Spiels: Bluff- und Positionsspiel
Autor:          Tom Schoeps
Verlag:         F.X. Schmid
Jahrgang:       1991
Spielerzahl:    2 bis 6 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 45 Minuten
Preis:          ca. € 20,-

Weiß sollten Schafe sein, schäfchenweiß!

Weiß ist gut, und schwarze Schafe sind schlecht. Wenn also bei einem Spiel namens „Bauernschlau“ weiße und schwarze Schafe vorkommen, kann man davon ausgehen, dass weiße Schafe Pluspunkte und schwarze Schafe Minuspunkte bringen. So einfach ist das.

Und richtig: Bei dem Legespiel aus dem Hause „F.X. Schmid“ gibt es weiße Schafe mit den Werten +1, +2, +3 und +5. Ihre dunklen Artgenossen haben hingegen durch die Bank negative Werte: -1, -2, -3 und - 5. Die Plättchen mit den Schafen drauf werden gemischt und wer an der Reihe ist, kann als eine der möglichen Aktionen ein Plättchen vom verdeckten Haufen ziehen und es danach auf ein beliebiges der sechseckigen Felder des Spielplans ablegen. Moment, Moment, das wäre doch etwas zu simpel für ein Spiel, das 1991 immerhin auf die Auswahlliste zum Spiel des Jahres gekommen ist und nebenbei den 2. Platz bei Deutschen Spielepreis errang. Der Clou ist nämlich folgender: Das Plättchen wird vom Spieler nur kurz angeschaut, und dann verdeckt gelegt. Nur er selber weiß, was für ein Schaf drauf abgebildet ist. Die anderen können nur raten, vermuten, spekulieren, und ähnliches. Punkte bringt ein Schaf aber nur im aufgedeckten Zustand. Das Aufdecken eines Plättchen ist auch schon die zweite mögliche Aktion eines Spielers. Er kann dies an Ort und Stelle machen, also nur umdrehen, oder er nimmt den hölzernen Schäferhund und „treibt“ das Schaf auf irgendein anderes freies Feld. Umgedreht werden darf das Plättchen allerdings erst an seinem neuen Bestimmungsort.

Je nachdem, ob man den Wert des Plättchens gewusst hat (wenn man es in den Runden davor selbst ins Spiel gebracht hat) oder einfach nur hasardiert oder rät, ist die eigene Überraschung und eventueller Neid oder Schadenfreude der Mitspieler unterschiedlich groß. Manchmal weiß man aber gar nicht, ob das Feld, auf dem das weiße oder schwarze Schaf gelandet ist, zum einen oder anderen Bauernhof gehört. Die Zäune in Form von Holzstückchen müssen nämlich zuerst gezogen werden. Dies ist auch schon die letzte mögliche Aktion: Man nimmt ein Zaunstück vom Vorrat und legt es so zwischen zwei Felder, dass einer der beiden Zäune - links oder rechts - verlängert wird. Während es bei den vorangegangenen Aktionen vorwiegend auf Merkfähigkeit und auf Bluff ankam, spielt beim Grenzen ziehen die Taktik eine kleine Rolle: Wie groß will ich mein Gebiet machen? Wie stelle ich es an, dass die blöde Herde schwarzer Schafe am Ende nicht auf meinem Territorium steht? Schließlich hat jeder Spieler ja zwei Nachbarn, die ebenfalls an einem für sie günstigen Verlauf des Zaunes auf ihrer Seite interessiert sind.

Interessanter wird das Ganze noch durch die Tatsache, dass auf einigen der Felder des Planes (der entfernt an Catan erinnert) zwei oder drei Gänse abgebildet sind. Diese fungieren als Multiplikator für die Schafe. Ein weißes 2er-Schaf auf einem Feld mit 2 Gänsen ergibt +4, ein schwarzes 3er-Schaf auf einem Feld mit 3 Gänsen (-9) wird wohl niemand gern bei sich haben wollen.

Die Devise lautet also - wie bereits eingangs erwähnt: Weiße Schafe ja, schwarze Schafe nein! Wenn ein Spieler beide Zäune fertiggestellt hat, das heißt von seinem Hof im Inneren des Planes bis zum Spielfeldrand gelangt ist, und zudem alle seine Felder mit Plättchen voll sind (egal ob verdeckt oder offen liegend), endet das Spiel. Dann zählen alle Spieler, die ihre Zäune vollenden konnten, ihre Schäfchen zusammen, natürlich nur die offen ausliegenden. Der Spieler mit den meisten Punkten ist der oberschlauste Bauer.

„Bauernschlau“ eignet sich sehr gut als Familienspiel. Durch die geringen taktischen Anforderungen haben Kinder und Erwachsene die gleichen Chancen. Gutes Gedächtnis und etwas Bluff, dazu noch Überraschungsmomente machen es zu einem kurzweiligen Spiel. Die Aufmachung kann man ebenfalls als gelungen bezeichnen: stabile Plättchen, die Zäune und der Hund sind aus Holz, der Spielplan zwar ein wenig bunt, dafür aber mit sehr praktischen Vertiefungen zwischen den Feldern, damit die Zäune nicht dauernd wegrutschen können. Kurz: ein schönes, gutes Spiel für die angestrebte Zielgruppe: Familien und lockere Erwachsenenrunden.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde