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Knobelritters Spielearchiv - Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen

Art des Spiels: Lauf- und Merkspiel
Autor:          Reiner Knizia
Verlag:         Schmidt Spiele
Jahrgang:       2004
Spielerzahl:    2 bis 5 Spieler
Alter:          ab 7 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 15,-

Bibi Blocksberg. Oje!

Das waren meine ersten Gedanken, als meine Kinder wollten, dass ich mit ihnen ins Kino gehe, um den neuesten Film über die Hexe anzuschauen. Ich stellte mir einen kindischen Zeichentrickfilm vor, zwar lieb, absolut gewaltfrei und mit positiver, moralischer Botschaft, aber für Erwachsene ungefähr so aufregend wie Ringelspielfahren am Kirtag. So war ich denn auch angenehm überrascht, einen wirklich ausgezeichneten Kinderfilm mit guten, echten Schauspielern und einer spannenden Geschichte zu sehen.

Bibi Blocksberg. Oje!

Das waren auch meine Gedanken, als meine Kinder wollten, dass ich mit ihnen ein neues Spiel spiele. Ich stellte mir ein typisches Lizenzspiel vor, in das viel Geld für die Rechte, aber nur wenig Mühe für ein ordentliches Spiel gesteckt wurde. Und auch hier bin ich eines Besseren belehrt worden, denn "Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen" ist ein gutes Kinder- und Familienspiel geworden.

Wie im Film muss auch im Spiel das Geheimnis der blauen Eulen gelüftet werden. Im Eulensaal müssen dazu die blauen Eulenfiguren auf dem Pentagramm an ihren richtigen Platz gestellt werden. Auf der Unterseite - von oben nicht erkennbar - tragen die Eulen eine Ziffer von 1 bis 5. Es gewinnt derjenige Spieler, dem es gelingt, die fünfte und letzte Eule auf die entsprechende Spitze des Pentagramms (mit der Nummer 5) zu setzen.

Doch es ist ein weiter Weg vom Startfeld "Internat" bis zum Eulensaal, ein Weg voller Rätsel und Abenteuer. Würfelnd legen ihn die teilnehmenden Hexen und Hexinnen (oder wie sagt man das nun politisch korrekt?) zurück. Wer an der Reihe ist, würfelt und zieht die gewürfelte Anzahl an Feldern vor. Am Ende seines Zuges kann man noch eine Hexenkarte ausspielen, welche die unterschiedlichsten Vorteile im Spiel bringen können (zum Beispiel zusätzliche Bewegungspunkte). Manche können sogar bewusst gegen andere Spieler eingesetzt werden (Karten aus der Hand ziehen, Gegner aussetzen lassen, etc.).

Die "5" ist in diesem Spiel eine magische Zahl, denn sie taucht immer wieder auf: im Pentagramm, in der maximalen Zugweite, aber auch in den Hindernissen, die es auf dem Weg zum Eulensaal zu bewältigen gibt. Im Buchladen muss unter 5 verdeckt liegenden Büchern das passende gesucht werden. Sobald man ein Farbfeld des Buchladens betritt, darf man eines der Bücher geheim ansehen. Stimmt die Farbe des Bücherplättchens mit dem Farbfeld überein, hat man den Eingang zum Labyrinth gefunden.

Der Weg durch das Labyrinth wird durch 5 Felder erschwert. Nur wenn auf einem Feld ein fünfeckiges Labyrinth-Plättchen in der richtigen Ausrichtung liegt, kann man über das Feld ziehen. Außerdem gibt es nur drei dieser Labyrinth-Plättchen, weshalb etwas Zauberei in Form von Sonderaktionen (darauf komme ich später zurück) notwendig ist, um diese zu bewegen oder in die passende Richtung zu drehen.

Und schließlich gilt es noch einen gefährlichen Abgrund zu überwinden. Die darüber führende Hängebrücke besteht aus 13 Bohlen, auf denen verdeckten Brückenplättchen liegen. Landet man mit seiner Figur auf einem Plättchen, wird es aufgedeckt und die darauf abgebildete Auswirkung tritt in Kraft. In den meisten Fällen fällt die Figur in den Abgrund, wenn die Zugweite einer darauf abgebildeten Zahl entspricht. Je weiter man gezogen ist, umso größer die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes, während man mit kleineren Schritten sicherer vorankommt.

Nach weniger als einer halben Stunde hat es dann irgendeine Hexe geschafft, die letzte Eule an ihren Platz zu stellen. Neben einem guten Gedächtnis und einem glücklichen Händchen beim Aufdecken der verschiedenen Plättchen und beim Ziehen von Hexenkarten ist auch etwas taktisches Geschick gefragt, nämlich beim Einsatz der Sonderaktionen. Wenn man ein "Pentagramm" würfelt, kann man - statt der freien Wahl der Zugweite von 1 bis 5 Felder - eine der drei Sonderaktionen wählen: Eine Hexenkarte ziehen, ein Labyrinth-Plättchen bewegen oder eine Eule anschauen, um wichtige Informationen für die Schlussaufgabe im Eulensaal zu gewinnen. Auf einigen Feldern des Spielplans sind ebenfalls gewisse Sonderaktionen abgebildet. Es kann sich lohnen, diese Felder bewusst anzusteuern, um die entsprechende Sonderaktion nutzen zu können.

Bekannte Zutaten also, die Hexer Reiner Knizia da zu einem Spiel zusammengebraut hat: Ein Schuss Memory, eine Prise Würfelglück, dazu noch ein paar geschickt einsetzbare Hexenkarten - und fertig ist ein recht gutes Familienspiel, bei dem alle verschiedenen Spielelemente gut zusammenpassen und harmonieren. Das Spielmaterial ist zwar in Ordnung, aber nicht reichhaltig genug, um den tiefen Schachtelboden füllen zu können. Alles zusammen ist "Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen" zwar kein Chef d'Oeuvre, aber solide Handwerkskunst, weshalb sich meine anfänglichen Befürchtungen schnell verflüchtigt haben.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde