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Knobelritters Spielearchiv - Blockers

Art des Spiels: taktisches Legespiel
Spieleautor:    Kory Heath
Verlag:         Amigo Spiele
Jahrgang:       2011
Spielerzahl:    2 bis 5 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 25,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Es gibt Spiele, die einem vom ersten Moment an so bekannt vorkommen, dass man regelrecht erstaunt ist, wenn man erfährt, dass es sich dabei um eine Neuheit handelt. Man fragt sich allen Ernstes, wieso früher noch niemand auf diese Spielidee gekommen ist. So ein Spiel habe ich nun vor mir: "Blockers!" von Kory Heath. Sicher, ganz neu ist es nicht, aber dass es bereits 2007unter dem Titel "Uptown" bei Funagain Games erschienen ist, macht es noch lange nicht zu einem Klassiker, außerdem ist erst jetzt durch die Herausgabe bei "Amigo Spiele" einer größeren Käuferschicht zugänglich.

Das Gefühl von Vertrautheit ist einerseits optisch bedingt. Das Spielbrett ähnelt nämlich stark an "Sudoku": 9 Spalten und 9 Reihen, also insgesamt 81 Felder in quadratischer Anordnung, der Spielplan ist zudem nochmals in 9 kleinere Quadrate (3 x 3 Felder) unterteilt. Die Reihen tragen Buchstaben von A bis I, die Spalten sind von 1 bis 9 durchnummeriert, und die kleineren Quadrate unterscheiden sich durch Symbole, wie Stern, Kreis, Dreieck, Herz oder Karo. Das Spielbrett ist übrigens ganz nüchtern in schwarz mit weißen Markierungen gehalten, kleine Plastik-Erhebungen zwischen den einzelnen Feldern verhindern das Verrutschen darauf platzierter Plättchen.

Dieses Platzieren von Plättchen ist die zweite Sache, die ein "Déja Vu" hervorruft. Jeder Spieler besitzt einen Satz Plättchen in seiner Farbe. Alle Buchstaben, Zahlen und Symbole kommen darauf je 1 x vor. Dazu gibt es in jeder Farbe noch einen Joker, das ergibt somit 28 Plättchen, die jeder zu Beginn für sich verdeckt mischt. Bevor das Spiel anfängt zieht jeder 5 Plättchen und legt sie so auf seine Ablagebank, dass die Mitspieler sie nicht sehen können.

Wer an der Reihe ist, nimmt ein Plättchen von seiner Ablagebank und legt es auf ein passendes Feld des Spielplans, welches dem Buchstaben, der Zahl oder dem Symbol entspricht. Wählt man ein bereits von einem Mitspieler besetztes Feld, nimmt man das Plättchen des Mitspielers und legt es gut sichtbar neben seine Ablagebank. Mit dem Nachziehen eines Plättchens endet der Zug. So einfach und banal und schon tausendmal in anderen Spielen gesehen. Nein, "Blockers!" ist ganz sicher kein Kandidat für den Preis des originellsten Spiels.

Halt! Bevor Sie nun diesen Artikel weglegen, sollte ich unbedingt auch die positiven Dinge erwähnen. Und davon hat "Blockers!" doch einige zu bieten. Neu und reizvoll ist etwa das Spielziel. Jeder Spieler sollte versuchen, beim Legen möglichst wenige Gruppen (waagrecht oder senkrecht zusammenhängende, aber auch einzelne Plättchen) zu bilden, denn jede Gruppe zählt am Ende einen Minuspunkt.

Aber auch genommene Plättchen werden gewertet, allerdings zählen nur die Plättchen jener Farbe je einen Minuspunkt, von der man die meisten vor sich liegen hat. Es gewinnt, wer schließlich die wenigsten Minuspunkte hat.

Die Einstiegshürde ist ziemlich niedrig, das dürfte klar geworden sein. Man kann also ohne langes Regelstudium sofort loslegen. In den ersten Partien hat man das Gefühl, dass alles eher zufallsgesteuert ist, dass man stark von den gezogenen Plättchen abhängig ist. Wenn man sich jedoch einmal bewusst wird, dass es jeden Buchstaben, jede Zahl und jedes Symbol wirklich nur einmal gibt, ändert sich einiges an der Spielweise. Es wird nicht mehr bloß kurzfristig reagiert, sondern vorausschauender geplant. Die noch vorhandenen Plättchen müssen genau bedacht werden, und die Möglichkeiten der Mitspieler wollen berücksichtigt werden. Das "Joker"-Plättchen soll wohl überlegt eingesetzt werden, schließlich hat man nur ein einziges davon. Knifflig kann vor allem das Legen auf ein besetztes Feld sein, denn aus einer größeren Gruppe darf ein Plättchen nur dann herausgenommen werden, wenn diese dadurch nicht in mehrere Gruppen aufgeteilt wird. Mit etwas taktischem Geschick lässt sich gerade diese Regel zu seinem Vorteil nutzen.

Es steckt also wesentlich mehr in "Blockers!", als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Allerdings kann ich eine richtige Empfehlung nur in größerer Besetzung aussprechen. In vielen Spielen wirken sich die abnehmenden Einflussmöglichkeiten bei steigender Spielerzahl störend aus, bei "Blockers!" hingegen schaut dies anders aus. Beim Spiel zu dritt oder gar zu zweit kommen sich die Spieler viel zu wenig in die Quere, auf dem Spielplan ist viel zu viel Platz und man kann nahezu ungestört agieren. Das Resultat ist ein eher langweiliges Spiel, bei dem die Spieler auch nur wenige Minuspunkte in Kauf nehmen müssen.

Ganz anders zu vier oder zu fünft, wo es nun seine Stärken entfaltet. Es entwickelt sich ein spannendes Hin-und-Her mit Konflikten an allen Ecken und Enden, und nur wer am vorausschauendsten handelt (mit ein bisschen Glück dazu), kann auch wirklich gewinnen. Sogar mit den genommenen Plättchen lässt sich jetzt taktieren. "Blockers!" bekommt deshalb ganz klar den Daumen hoch, denn wo sonst bekommt man mit einer handvoll Regeln ein so unterhaltsames Spiel für jung und alt? Ja, vielleicht wird es doch irgendwann zu einem richtigen Spieleklassiker...

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde