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Knobelritters Spielearchiv - Captain Black

Art des Spiels:	Elektronik-Brettspiel
Spieleautor:	Reiner Knizia
Verlag:		Ravensburger Spiele
Jahrgang:	2015
Spielerzahl:	2 bis 4 Spieler
Alter:		ab 6 Jahren
Dauer:		30 bis 45 Minuten
Preis:		€ 39,90

Zielgruppen:    Kinder ++
                Gelegenheitsspieler ++

"Blauer… Matrose!… DU bist dran!"

Ja, ja, ich mach ja schon! Also ER nervt manchmal. Wenn ER uns mit grollender Stimme und befehlendem, harschen Ton herumkommandiert, möchte man am liebsten meutern! Andererseits ist ER auch großzügig. Jedes Mal, wenn wir seinen Befehlen nachkommen, verspricht ER uns eine Belohnung in Form von Gold. Die wir aber erst dann endgültig unser Eigen nennen können, wenn wir es schaffen, IHN zu seiner Schatzinsel zu bringen.

ER, das ist Captain Black. Oder besser gesagt: sein ruheloser Geist, der nur noch ein Ziel hat, zurück zu jener geheimen Insel zu kommen, auf der er seinen legendären Schatz vergraben hat, um dort endlich seinen Frieden zu finden

Es fängt gleich zu Beginn an. "Wir sind zu langsam!", herrscht uns der Capt'n an und fordert uns auf, mehr Segel zu setzen. Das bedeutet, dass wir uns - mit Hilfe eines Würfelwurfs - zu jenen Schiffsbereichen bewegen müssen, welche das Segelsymbol zeigen. Erst wenn alle vier Bereiche erreicht wurden, gilt diese Aufgabe als erfüllt.

Doch das sind längst nicht alle Gefahren, die uns auf dem Weg zur Schatzinsel begegnen. Da gibt es Kraken, die sich mit ihren riesigen Saugnäpfen am Schiffsrumpf festhalten, Seeungeheuer, welche uns mit spitzen Zähnen bedrohen, Ratten, ausbrechende Feuer, Lecks, durch die das Wasser eindringt, usw.

Einige Bedrohungen bedürfen bloß der Anwesenheit eines Matrosen, bei anderen müssen zusätzlich bestimmte Aufgaben erledigt werden. So kann etwa ein angreifender Pirat nur durch eine bestimmte Würfelkombination besiegt werden, die in wenigen Sekunden erzielt werden muss. Für manche Gefahren wird ein bestimmter Gegenstand benötigt, der im dunklen Heck des Schiffs blind ertastet werden muss, ebenfalls auf Zeit, versteht sich. Ganz besonders lästig sind jene Aufgaben, für die mindestens zwei Piraten zur gleichen Zeit im entsprechenden Bereich zugegen sein müssen.

Es ist ja nicht so, dass wir gemütlich über das Deck schlendern können. Eile ist vielmehr geboten, die Zeit schreitet unaufhaltsam voran. Wird man einer Gefahr nicht rechtzeitig Herr, kann es passieren, dass das Schiff in die Hände der Piraten fällt oder gar sinkt. Gefahren dürfen daher auf keinen Fall ignoriert werden, zumal ihre Auswirkungen mit der Zeit zunehmen. Auch wenn man zu lange dafür benötigt, sind alle Anstrengungen vergebens. Der Geist des Captain Black verschwindet dann auf Nimmerwiedersehen, und wir sehen - schatzmäßig gesehen - durch die Finger. Erreichen wir hingegen vor Einbruch der Dunkelheit wohlbehalten die Insel, werden wir vom Captain reich belohnt.

"Captain Black" heißt dieses neueste Spiel, das mit einem blauen Dreieck versehen ist. Die Schachtel ist recht groß, wofür es zwei Gründe gibt. Zum einen passt es so gut zu den anderen Spielen der Serie "Brettspiel + Elektronik". Ja, auch bei diesem Spiel gibt es ein elektronisches Element, das die Spieler durch das Spiel führt, das Spielgeschehen mit einem Zufallsgenerator steuert und sich nebenbei die Züge der Spieler merkt.

Diese Steuerung ist in der fast 15 cm großen, pechschwarzen, fein modellierten "Captain Black"-Figur integriert, welche am Boden Sensoren in vier konzentrischen Ringen aufweist. Auf dem Schiff befinden sich entsprechende Kunststofffelder, worauf die Figur gestellt wird. Durch Drucken eines Knopfes "erkennt" die Figur, auf welchem Feld sie gerade steht. Die Kommunikation mit den Spielern erfolgt durch eine Sprachausgabe. Die Stimme des Captain ist recht schroff und deutlich abgehakt, was aber nur Erwachsene mit der Zeit nervt.

Zum anderen dient die Schachtel als Spielbrett. Mit ein paar Handgriffen und wenigen Kartonteilen wird daraus ein beeindruckendes, ca. 90 cm(!) langes, dreidimensionales Schiff, bei dem nur der Mast und die Segel abgehen. Zahlreiche Plättchen (Werkzeuge, Goldsäcke und-stücke, Piratenfiguren auf Stellfüßchen, Aufgabenplättchen, usw.), vier Matrosenspielfiguren für die Spieler, sowie drei Würfel komplettieren das Spielmaterial.

Das Spiel selbst ist eher einfach gestrickt. Captain Black befiehlt, und die Spieler versuchen - so gut und so schnell es geht - seine Aufgaben zu erledigen. Da die Anzahl der Spielzüge - abhängig vom eingestellten Schwierigkeitsgrad und der gewählten Route - beschränkt ist, kommt eine recht hektische Atmosphäre auf, obwohl den Spielern zwischen den Spielzügen eigentlich genug Zeit bliebe. Lediglich bei Aufgaben, bei denen gewürfelt und ein Gegenstand gesucht wird, ist tatsächlich Tempo gefragt.

Insgesamt ist "Captain Black" sowohl aufgrund des tollen Spielmaterials und der auch von der Elektronik bewusst erzeugten turbulenten Stimmung ein spannendes Familienspiel mit leicht kooperativem Charakter.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Smilies