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Knobelritters Spielearchiv - Der schwarze Pirat

Art des Spiels: Geschicklichkeitsspiel
Spieleautor:    Guido Hoffmann
Verlag:         HABA Spiele
Jahrgang:       2006
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 5 Jahren
Dauer:          15 bis 20 Minuten
Preis:          ca. € 28,-
Auszeichnung:   Kinderspiel des Jahres 2006

"Papa, wie bewegen sich Schiffe eigentlich auf dem Meer?"

Gute Frage. Gerade wie ich meinem Junior erkläre, dass die ersten Schiffe die Kraft des Windes für die Fortbewegung nutzten, fällt mir auf, dass zwar viele Spiele mit Windrosen arbeiten, die den Wind darstellen. Als Teilnehmer einer Regatta oder als Kapitän eines Handels- oder Piratenschiffes versucht man, die wechselnden Windrichtungen geschickt für seine Zwecke einzusetzen, aber das alles bleibt eine reine Simulation. Wie man beim Schachspielen nicht mehr daran denkt, dass es sich eine stilisierte Darstellung einer Schlacht handelt, so bekommt man auch bei diesen Spielen kein richtiges Gefühl für die treibende Kraft des Windes.

Nicht so beim Spiel "Der schwarze Pirat". Dort werden die Schiffe tatsächlich mit einer Art Wind fortbewegt. Wie dies gehen soll? Ganz einfach: Man nehme einen kleinen Blasebalg, wie die Damen ihn vor langer Zeit zum Schminken verwendeten. Gut gezielt und dosiert gedrückt, kann man damit die kleinen Schiffe, deren Segel den Luftzug auffangen, geschickt über den Spielplan blasen. Auf diese Weise kann das eigene Schiff in den Hafenbereich einer Schatzinsel gesteuert werden, um die wertvollen Goldmünzen einzusammeln, die sich dort angehäuft haben.

Wer an der Reihe ist, wirft zuerst die beiden Spezialwürfel. Der Fahnenwürfel zeigt an auf welche Insel eine zusätzliche Goldmünze gelegt wird. Sind zwei Fahnen abgebildet, wird auf beide entsprechenden Inseln je eine Münze platziert. In beiden Fällen dürfen jedoch nur dann neue Münzen auf die Insel kommen, wenn sich kein einziges Schiff im Hafen befindet, ansonsten können dafür beliebige andere, auf jeden Fall freie Inseln gewählt werden.

Der Windwürfel schließlich bestimmt, welches Schiff man antreiben darf, das eigene Schiff oder die "Schwarze Svenja", das Schiff des Piraten Salvatore Seeteufel. Ebenso ist angegeben, wie viele Windstöße man durch das Zusammendrücken des Blasebalgs erzeugen darf, um das betreffende Schiff zu bewegen. Mit dem eigenen Schiff kann man nur versuchen, einen freien Hafen zu erreichen, um die darauf befindlichen Goldmünzen einstreifen zu dürfen. Würfelt man den schwarzen Piraten, hat man neben dieser Option auch die Möglichkeit, Schiffe der Mitspieler zu "entern". Wenn man mit dem Piratenschiff ein anderes Schiff streift oder berührt, kommt es zu einer Plünderung. Der angegriffene Mitspieler verteilt 3 Münzen beliebig in seine beiden Fäuste, der "Pirat" wählt eine Faust aus und erhält alle dort versteckten Goldmünzen.

Ganz so einfach ist es allerdings nicht, den Wind zu kontrollieren. Einerseits muss behutsam und gezielt vorgegangen werden, denn es sollte vermieden werden, dass ein Schiff kippt, ganz oder teilweise auf einer Insel strandet oder sogar vom Spielplan fällt. Andererseits will man natürlich den Blasebalg kräftig drücken, damit das Schiff möglichst weit kommt. Bei diesem Geschicklichkeitsspiel ist daher das richtige Mittelmaß gefragt, es fördert - seit PISA sehen sich alle Verlage gezwungen, auf den pädagogischen Nutzen ihrer Spiele hinzuweisen - die "Auge-Hand-Koordination".

Sobald alle Goldmünzen vom Spielplan eingesammelt wurden und auch keine mehr im Vorrat sind, endet das Spiel. Wer die meisten Schätze in Sicherheit bringen konnte, was selten länger als 20 Minuten dauert, gewinnt das Spiel.

Selten haben bei einem Kinderspiel Thema und Spielmechanismus so gut zusammengepasst wie bei diesem Spiel, für das - sowohl bei der Spielidee als auch bei der lllustration - Guido Hoffmann verantwortlich zeichnet. HABA hat das Spielmaterial wieder perfekt abgestimmt, so sind auf dem großen, aus vier Teilen zusammensetzbaren Spielplan die Inseln etwas erhaben ausgeführt und die Schiffe haben wirklich kleine Stoffsegel, die den Wind auffangen können. Den Kindern macht "Der schwarze Pirat" riesigen Spaß, und das ist - PISA hin, Pädagogik her - immer noch die beste Referenz.

Franky Bayer

Bewertung: 5 Smilies