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Knobelritters Spielearchiv - Der verzauberte Turm

Art des Spiels: Würfel-Laufspiel
Spieleautoren:  Inka & Markus Brand
Verlag:         Drei Magier Spiele
Jahrgang:       2012
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 5 Jahren
Dauer:          10 bis 20 Minuten
Preis:          ca. € 29,-
Auszeichnung:   Kinderspiel des Jahres 2013

Zielgruppen:    Kinder ++
                2 Personen (+)

Einleitung

Der dunkle Zauberer Rabenhorst hat die Prinzessin in einen Turm gesperrt und den silbernen Schlüssel unter einer knorrigen Wurzel versteckt. So muss Robin im ganzen Wald nach dem Schlüssel suchen, um die Prinzessin befreien zu können. Aber auch der Zauberer macht sich schon auf den Weg zum Versteck. Als besonderen Schutz hat er noch alle Vorhängeschlösser verzaubert, sodass es nicht so einfach ist, das richtige Schloss zu finden.

Spielbeschreibung

Obwohl es bloß zwei Spielfiguren gibt - die Prinzessin spielt hier nur eine passive Rolle -, können mehrere Kinder mitspielen. Das liegt daran, dass "Der verzauberte Turm" im Grunde genommen ein Zweiparteienspiel ist. Ein Spieler führt Rabenhorst und versteckt zu Beginn jedes Durchgangs - unbesehen von den anderen - den kleinen Schlüssel in der Vertiefung unter einem der 16 Plättchen. Die anderen Spieler ziehen gemeinsam die rote Figur "Robin".

Nun gilt es sowohl für den Zauberer als auch für Robin, das Feld mit dem Schlüssel vor seinem Gegner zu erreichen. Beide Würfel werden geworfen. Der eine Würfel bestimmt die Zugweite für Rabenhorst und Robin, wobei die rote Zahl für Robin gilt, und die blaue Zahl für Rabenhorst. Der andere Würfel legt fest, wer zuerst ziehen darf. Zwar hat der Zauberer den Vorteil, als einziger das genaue Versteck zu kennen, dafür hat er auf einer Extratafel 8 Felder mehr zu ziehen, bevor er den Spielplan betreten darf.

Zieht eine Figur auf das richtige Feld, wird der Schlüssel durch den Magnet an der Unterseite der Spielfigur angezogen, wodurch ein deutliches "Klack!" zu hören ist. Der Spieler nimmt den Schlüssel und probiert ihn an einem der sechs Schlösser am Turm aus. Passt er, springt die Prinzessin-Figur (vor Freude) aus dem Turm, und der Spieler hat gewonnen. Ist es aber das falsche Schloss, wird der Schlüssel erneut versteckt und ein weiterer Durchgang gespielt, bis dann ein Spieler das richtige Schloss findet.

Fazit

17 Mal! Und das in nur 4 Tagen! Wenn das wichtigste Kriterium zur Beurteilung eines Spiels die Formel "Anzahl durch Zeit" wäre, wie oft ein Spiel also in einem bestimmten Zeitraum gespielt wird, läge "Der verzauberte Turm" wohl ziemlich weit oben in unserer persönlichen Bestenliste. Das jüngste Mitglied meines Testteams - Alexander Leon, 4 Jahre alt - konnte nämlich gar nicht genug kriegen vom neuesten Spiel der "Drei Magier".

Abgesehen von dieser Begeisterung meines Sohnes gibt es aber noch weitere Kriterien für ein gutes Kinderspiel. Zum einen das Spielmaterial. Hier hat der Verlag wieder einmal alles richtig gemacht. Um sofort losspielen zu können, muss nur der kleine Spielplan für den Zauberer neben die Schachtel gelegt, und der Turm nach ein paar Umdrehungen auf den vorgesehenen Platz des Spielplans platziert werden. Die Prinzessin-Figur wird mittig in den Turm gestellt und vorsichtig nach unten gedrückt, bis sie hörbar einrastet, damit der raffinierte Sprung-Mechanismus ausgelöst werden kann. Sonst sind keine Vorbereitungen nötig, und das Spiel kann direkt aus der Schachtel heraus gespielt werden. Einfach gut. Sogar an einen Reserveschlüssel wurde verlagsseitig gedacht.

Bei der Grafik von Rolf Vogt kann man ohnehin ins Schwärmen geraten. Die Art und Weise, wie "ARVI" - so seine Signatur - mit seinen Illustrationen in der Spielregel die verwendeten Spielmechanismen und die Geschichte bildlich erzählt, ist schon großartig.

Wo Würfel im Spiel sind, gibt es zwangsläufig einen gewissen Glücksfaktor, was bei einem Kinderspiel aber nicht von Nachteil ist. Außerdem ist das Würfelglück nicht dominierend, denn selbst wenn für Robin stets eine höhere Zugweite erwürfelt wird, kann ihm bei einem falsch eingeschlagenen Weg der Zauberer zuvorkommen. Es kommt daher auch ein bisschen darauf an, das Feld oder zumindest die Spielplanecke zu erraten, wo der Schlüssel versteckt sein könnte. Das ergibt bei 2 Spielern ein spannendes Duell, bei drei oder vier Spielern (es können theoretisch noch mehr mitmachen) sorgen die Beratungen zwischen den Robin-Spielern für Kurzweil. Das Gedächtnis spielt ebenfalls eine kleine Rolle, schließlich sollte man sich ja merken, welche Schlösser sich schon als falsch herausgestellt haben. Und Rabenhorst sollte sein Versteck tunlichst nicht vergessen, sonst hat er seinen kleinen Wissensvorteil gleich verspielt.

Die Spieldauer ist mit 15 bis 25 Minuten angegeben. Eine Partie kann aber auch schon viel schneller zu Ende sein, wenn gleich beim ersten Mal der Schlüssel passt. In diesem Fall wird aber immer gleich eine weitere Partei angehängt. Und dauert es mal wirklich bis zum sechsten und letzten Durchgang (außer ein Spieler probiert versehentlich ein zweites Mal dasselbe Schloss), hält der steigende Spannungsbogen die Kinder auch länger als 30 Minuten gefesselt.

Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass "Der verzauberte Turm" dermaßen oft von Alexander Leon - und mittlerweile auch von seinen Cousinen - hervorgekramt wird. Meiner Meinung nach kommt es schon sehr nahe an das perfekte Kinderspiel heran...

Franky Bayer

Bewertung: 5 Smilies