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Knobelritters Spielearchiv - Diamonds Club

Art des Spiels: Handels- und Parkbauspiel
Spieleautor:    Rüdiger Dorn
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2008
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          60 bis 75 Minuten
Preis:          ca. € 28,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Spielexperten (+)

Wenn ich einmal reich wär'...

Ach, was täte ich bloß mit all den Millionen? In meinen Träumen sehe ich schon gar verlockende Dinge vor mir: teure Luxusschlitten, prachtvolle Villen, Fernreisen, schicke Klamotten und glitzernde Klunker, tolle Yachten, etc. Na ja, es wird wohl beim Träumen bleiben, soweit ich mich erinnere, habe ich leider keinen reichen Erbonkel, und die Chancen auf Lottomillionen sind auch sehr gering (zumal ich ja auch selten Lottoscheine aufgebe).

Aber zumindest lässt mich das neue Spiel aus dem Hause Ravensburger ein wenig vom Luxusleben träumen. Ich übernehme darin die Rolle eines (edel-)steinreichen Diamantenhändlers im England des ausklingenden 19. Jahrhunderts. In einem heftigen Disput mit meinen Mitbewerbern, wer wohl der Erfolgreichste unter uns im weltweiten Geschäft um Rubine, Smaragde & Co. wäre, wird - so will es die Spielgeschichte - eine historische Wette beschlossen: Wer im nächsten Jahr die gewinnbringendsten Geschäfte tätigt und damit den prächtigsten Park Englands gestaltet, der soll fortan der "Lord of Diamonds" sein!

Die Voraussetzungen sind für uns alle anfangs gleich. So bin ich - wie meine Widersacher - bereits im Besitz eines prächtigen Schlosses mit mehreren Hektar Grünfläche. Außerdem sind wir alle mit einem geregelten Einkommen von 10 Münzen, die wohl jede den Wert von 1 Million Pfund darstellen sollen, sowie je einen Rubin (rot), Saphir (blau), Smaragd (grün) und Citrin (gelb) ausgestattet. Es hängt also ganz allein von meinem kaufmännischen Geschick ab, ob ich mich gegen meine Konkurrenten durchsetzen kann.

Mein erster Weg führt mich zum Markt. Hier finde ich in jeder Runde ein wechselndes Angebot von "Waren", die mir bei meinem Unternehmen helfen können. Besonders wichtig sind jene drei Ausrüstungsgegenstände, die unerlässlich für den Abbau von Edelsteinen sind: Minen für die vier verschiedenen Edelsteinsorten, sowie Schürfrechte und Schiffe in unterschiedlichen Größen. Doch auch die Investitionen in die Entwicklung meines Betriebes sind recht hilfreich. So kann ich etwa in Technik investieren und dadurch bessere Abbaumethoden und Transportmittel erhalten. Oder in den Wald, was mir bei der Aufforstung und Pflege meines Baumbestandes hilft. Oder aber ich lege mein Geld in der Bank an, durch die höheren Zinserträge steht mir künftig mehr Kapital zur Verfügung. Den Fortschritt dieser drei Investitionen halte ich auf einer eigenen Entwicklungsleiste meines Firmentableaus fest. Des Weiteren finde ich auf dem Markt noch die Möglichkeit, meinen Park durch Tiere zu verschönern, wobei ich zwischen einem Teich, einem Wildpark und einer Voliere wählen kann.

Natürlich sind all diese Dinge nicht kostenlos zu haben, wäre ja auch zu schön, um wahr zu sein. Für jede "Ware" ist grundsätzlich eine Münze auf der Markttafel abzulegen. Für jede Münze, die bereits auf einem benachbarten Feld der gewünschten Ware platziert wurde, ist allerdings noch eine weitere Münze zu entrichten. Dadurch, dass auch meine Konkurrenten auf dem Markt einkaufen, werden billige "Schnäppchen" immer weniger und die Preise können für einzelne Felder in unerschwingliche Höhen steigen.

Hier ist taktisches Vorgehen gefragt, außerdem ist es natürlich vorteilhafter, früher dran zu sein. Dies macht auch die Felder mit den "Zylindern" recht begehrt, die ein Vorrücken auf der Startspielerleiste ermöglichen. Wer nach Marktschluss - wenn keiner mehr kaufen kann oder will - dort am weitesten vorne steht, hat ab sofort das Privileg des Startspielers. Zudem winken für ihn und für denjenigen, der noch über das meiste Restkapital verfügt, je einen Diamanten als Belohnung.

Nach dem Marktbesuch gilt es, Edelsteine abzubauen. Jede Kombination aus Mine, Schürfrecht und Schiff bringt mir so viele Edelsteine der passenden Farbe wie der niedrigere der beiden Werte. Habe ich in Technik investiert, erhalte ich zusätzlich den entsprechenden Bonus. Übrigens darf ich keine vollständigen Sätze in die nächste Runde mitnehmen, sondern mir höchstens einen unvollständigen Satz aufheben.

Mit all den Klunkern kann ich mir nun ein paar Verschönerungen für meinen Park leisten. Preistafeln zeigen mir, wie viele und welche Edelsteine ich für den Erwerb der Bauwerke oder der Wälder abzugeben habe, die auf Landschafts-Plättchen vorkommen. Für die Bauwerke, wie Brunnen, Orangerie, Pavillon oder Rosengarten, sind drei bestimmte Edelsteine zu entrichten. Diamanten können dabei für jede Farbe eingesetzt werden. Wälder sind schon ab 2 beliebigen Edelsteinen zu bekommen. Aber auch hier wirkt sich die Startreihenfolge aus, denn nur für den ersten Käufer jedes Bauwerks zählen die Mindestpreise. Wer ein Bauwerk erwerben will, das schon Mitbewerber gekauft haben, muss für jeden Vorkäufer einen beliebigen Edelstein zusätzlich zahlen.

Nachdem alle gebaut haben, endet eine Geschäftsrunde und eine neue Runde beginnt mit den Phasen "Marktaufbau", "Kaufen", "Diamanten vergeben", "Edelsteine erwerben" und "Bauen". Sobald einer von uns sein letztes Feld im Park verbaut hat, endet unser Wettbewerb, und der Sieger wird ermittelt.

Jetzt ist es wohl Zeit für Erklärungen, nach welchen Kriterien die Parks schlussendlich beurteilt werden. Ein ausgeklügeltes Punktesystem belohnt nicht nur die einzelnen Bauwerke mit je 4 Punkten. Sehr wichtig ist es auch, bestimmte Kombinationen als erster zu erreichen, wofür Bonuskarten vergeben werden. Wer beispielsweise zuerst drei Brunnen, drei Pavillons, drei Orangerien bzw. drei Rosengärten gebaut hat, erhält die entsprechende Bonuskarte, welche 3 Siegpunkte wert ist. Fünf gleiche Bauwerke werden sogar mit 5 Siegpunkten belohnt, doch auch derjenige, dem dies als zweitem gelingt, bekommt noch eine Bonuskarte mit 3 Punkten. Dasselbe gilt für den ersten und den zweiten, der zuerst alle vier verschiedenen Bauwerke errichtet. Wälder werden grundsätzlich mit je 2 Punkten gerechnet, bei entsprechender Investition auf der Entwicklungsleiste "Wald" sind deutlich mehr möglich, bis zu 6 Punkten pro Wald! Einzelne Tiere bringen zwar lediglich 1 Punkt ein, für jede Kombination "Teich, Wildpark, Voliere" gibt es jedoch stolze 10 Siegpunkte. Und schließlich gibt es noch vereinzelte Punkte für Fortschritte auf den Entwicklungsleisten. Wer insgesamt auf die höchste Punktezahl kommt, wird unser neuer "Lord of Diamonds".

Was sich anfangs etwas kompliziert anhört, entpuppt sich mit der Zeit als ein Spiel mit relativ einfachen, logischen Regeln und gut ineinander greifenden Mechanismen, die einen leichten Einsteig in das Spiel erlauben, auch und besonders für Gelegenheitsspieler. Trotzdem haben die Spieler schon gewisse taktische Entscheidungen zu treffen, ja es ist sogar ein bisschen Strategie dabei. Vor allem der sinnvolle Fortschritt auf den Entwicklungsleisten ist sorgfältig zu überlegen, ebenso die Abstimmung mit den übrigen Aktionen. Interessant finde ich, dass alle Entwicklungsmöglichkeiten - wertvoller, größerer Waldbestand, Kauf vieler Tiere, Investition in Technik in Verbindung mit viel Diamantenabbau, frühzeitige Geldanlage - Aussichten auf Erfolg haben, ein Beweis für intensive Spieletests. Die besten Siegchancen hat derjenige Spieler, der seine Strategie ohne größeren Widerstand verfolgen kann, dementsprechend wichtig ist es, die möglichen Aktionen seiner Mitspieler genau zu verfolgen und gegebenenfalls die Pläne zu durchkreuzen.

Rüdiger Dorn hat gezeigt, welch ausgezeichneter Spieleautor in ihm steckt. Immer wieder besticht, mit welcher Leichtigkeit er verschiedene Spielelemente miteinander verknüpft. Bei meiner Aussichtslosigkeit auf Reichtum werde ich mich deshalb sicher öfters in den "Diamonds Club" begeben, um auch ein wenig das Gefühl von Luxus zu genießen, auch wenn ich persönlich mein Vermögen weniger in einen attraktiven Park, sondern eher in einen exklusiven Fuhrpark (Bentley, Ferrari, Lamborghini, Maybach u.ä.) stecken würde...

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde