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Knobelritters Spielearchiv - Die Gärten der Alhambra

Art des Spiels: Legespiel
Autor:          Dirk Henn
Verlag:         Queen Games
Jahrgang:       2004
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 10 Jahren
Dauer:          45 bis 60 Minuten
Preis:          ca. € 20,-
Auszeichnung:   Empfehlungsliste "Spiel des Jahres" 2005

Seit 1995 ist es fast ungeschriebenes - kaufmännisches - Gesetz: Jedes "Spiel des Jahres" muss kommerziell ausgeschlachtet werden. Aus diesem Grunde erscheint in den Folgejahren zumeist eine passende Erweiterung oder ein Spiel, welches sich thematisch an das prämierte Spiel anlehnt. So kennen wir bereits Dutzende "Siedler von Catan"-Erweiterungen, etliche "El Grande"-Variationen und "Carcassonne"-Ergänzungen. Da darf das "Spiel des Jahres 2003" selbstverständlich nicht zurückbleiben, und so können wir nun das Spielgefühl von "Der Palast von Alhambra" mit zwei Erweiterungen - "Die Gunst des Wesirs" und "Die Tore der Stadt" - vertiefen.

Das Spiel, über welches ich jetzt schreiben will, ist jedoch bereits viel früher entstanden, und sogar schon zwei Mal veröffentlicht worden: Im Kleinverlag db-Spiele und später mit mäßigem Erfolg bei Queen Games, beide Male als "Carat". Mit dem neuen Titel erhofft sich der Verlag nun, den Bekanntschaftsgrad von "Alhambra" zu nutzen, um eine größere Käuferschicht anzusprechen.

Dabei ist bei "Die Gärten der Alhambra" bis auf graphische Gestaltung und die thematische Eingliederung jedes Regeldetail absolut gleichgeblieben. Eine Änderung wäre da auch nicht notwendig gewesen, denn das Spiel hat auf die bestehende Weise gut funktioniert. Und so geht das Spiel: Zu Spielbeginn werden auf einem Spielplan 49 quadratische "Gebäudesteine" offen beliebig auf die dafür vorgesehenen Felder gelegt. Die Gebäudesteine stellen Pavillons, Serails, Arkaden, Gemächer und Türme dar, wie wir sie auch aus "Alhambra" kennen, und haben Werte von 1 bis 5. Die 36 größeren, achteckigen "Gartensteine" werden gut gemischt und verdeckt neben dem Spielplan bereitgelegt und jeder Spieler nimmt einen davon auf die Hand.

Wer an der Reihe ist, legt seinen Gartenstein auf ein leeres, passendes Feld des Spielplans und nimmt sich anschließend wieder einen Gartenstein aus dem Vorrat. Das allererste Plättchen darf dabei nicht auf ein Rand- oder Eckfeld platziert werden, jedes weitere Plättchen muss so gelegt werden, dass es mindestens an ein bereits gelegtes angrenzt. Auf jedem Gartenstein sind alle vier Baumarten (gelbe Zitronenbäume, orange Orangenbäume, grüne Palmen und violette Lavendelbäumchen) in unterschiedlicher Anzahl vertreten, die Anzahl der Bäume pro Farbe auf einem Stein ist aber immer gleich. Beim Legen muss ein Gartenstein so ausgerichtet werden, dass immer eine Baumart an einen Gebäudestein angrenzt.

Sobald ein Gebäudestein vollständig von Gartensteinen umschlossen ist, wird gepunktet. Grundsätzlich bekommt der Spieler die Punkte gutgeschrieben, in dessen Farbe die meisten Bäume um das Gebäude herum gepflanzt wurden. Können jedoch mehrere Spieler dieselbe höchste Zahl an Bäumen vorweisen, gewinnt der Spieler mit der nächsthöheren Zahl an Bäumen. Es kann vorkommen, dass kein Spieler Punkte bekommt, oder - bei weniger als 4 Spielern - die Punkte an eine Farbe gehen würden, die keinem Spieler gehört.

Eine gefinkelte Punkteregel verschärft das Spiel noch. Je mehr Baumarten nämlich um einen Gebäudestein platziert sind, desto besser: Der Wert des Gebäudesteins wird mit der Anzahl der Baumarten multipliziert und das Ergebnis auf der Zählleiste entsprechend markiert. Es nützt also wenig, einen Turm (Wert 5) nur mit eigenen Bäumen zu umpflanzen, da dies nur 5 Punkte brächte. Ein einfacher Serail (Wert 2) mit 4 verschiedenen Bäumen umgeben, ist bereits 8 Punkte wert. Dies lässt viel Raum für taktische Tricks und Raffinessen.

Das Spiel ist beendet, wenn die Gärten der Alhambra bepflanzt und sämtliche Palastgebäude errichtet sind. Wer nun mit seinem Markierungsstein (ein Turm in seiner Farbe) auf der Zählleiste am weitesten vorn steht, hat gewonnen.

Am Spielverlauf hat sich gegenüber dem Urspiel "Carat" also nichts verändert. Es ist nach wie vor ein typisches Legespiel und daher etwas glücksabhängig beim Ziehen der Gartensteine. Trotzdem bleiben genug taktische Optionen, die das Spiel dann beleben. Wer es etwas taktischer haben will, kann vereinbaren, dass man nicht nur 1 Gartenstein in seinem Zug zur Auswahl hat, sondern zwei oder sogar drei. Das vermindert den Glücksfaktor, verlängert aber gleichzeitig die Spieldauer.

Die Grafik ist im Vergleich zu "Carat" jetzt viel hübscher. Wenn alle Plättchen auf dem Spielplan liegen, haben wir einen wunderschönen Garten mit verschlungenen Wegen, Hainen und einigen Zierteichen vor uns. Allerdings kommt mir vor, dass "Die Gärten der Alhambra" dadurch ein wenig an Übersichtlichkeit verloren hat. Das soll aber den überaus positiven Eindruck, den das Spiel hinterlässt, nicht schmälern: "Die Gärten von Alhambra" ist ein schönes, interessantes Legespiel, welches in dieser Form hoffentlich mehr Anhänger findet als mit den Vorgängern.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde