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Knobelritters Spielearchiv - Die Hängenden Gärten

Art des Spiels:	Gartenbauspiel
Spieleautor:    Din Li
Verlag:         Hans im Glück
Jahrgang:       2008
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 45 Minuten
Preis:          ca. € 19,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++
                Spieleprofis (+)
                Zweipersonen (+)

Als der babylonische König Hammurabi im 17. Jahrhundert vor Christus ganz Mesopotamien unter seine Herrschaft brachte, wurde er zum wichtigsten Herrscher der altbabylonischen Zeit. Seine Leistung war aber weniger die Errichtung eines Großreiches durch Kriegszüge und geschickte Bündnispolitik, sondern viel mehr die innenpolitische Ausgestaltung seines Reiches. Bekannt wurde vor allem die bedeutendste Rechtssammlung des Alten Orients, der so genannte "Kodex Hammurapi".

Was hat dies nun mit den Hängenden Gärten zu tun, welche erst über 1000 Jahre später unter der Herrschaft des Nebukadnezar II. errichtet wurden? Nun, ich kann mir leicht vorstellen, dass eventuell - unter Umständen - einige der Gesetze die Jahrhunderte überdauert haben und auch noch bei Bau des wohl rätselhaftesten der sieben Weltwunder Anwendung fanden. Din Li hat diese - durchaus möglichen - Baugesetze im Spiel "Die Hängenden Gärten" für die Nachwelt festgehalten.

§ 1. Jeder Landschaftsarchitekt soll seinen eigenen Entwurf angeben. Für gelungene Anlagen erhalten sie Punktetafeln. Wer nach Ablauf der Ausschreibungsfrist die besten Kombinationen von Punktetafeln gesammelt hat, wird Architekt des Königs.

§ 2. Für die Gestaltung der Gärten gibt es vier verschiedene Motive: Terrasse, Park, Arkaden und Brunnen. Diese Motive kommen - neben leeren Feldern für Baugrund - auf Baukarten vor. Jede Baukarte besteht dabei aus 6 Quadraten, auf denen Motive und Baugrund in verschiedensten Kombinationen vorkommen.

§ 3. Es liegen so viele Baukarten aus, wie Architekten teilnehmen. Der Reihe nach nimmt sich jeder Architekt eine der noch zur Verfügung stehenden Baukarten. Da die Optionen für später dran kommende Architekten abnehmen, wechselt nach jeder Runde, in der neue Baukarten ausgelegt werden, das Erstwählrecht (Startspieler).

§ 4. Baukarten dürfen allerdings nicht einfach so dem eigenen Entwurf zugefügt werden. Darauf befindliche Motive dürfen dabei nur so gelegt werden, dass entweder Baugrund oder andere Motive überdeckt werden. Während Motive somit nicht direkt auf dem Tisch liegen dürfen, kann Baugrund beliebig angelegt werden. Es ist sogar empfehlenswert, Baugrund in einer Weise zu platzieren, um in Folge mehr Möglichkeiten für das weitere Auslegen von Motiven zu haben.

§ 5. Hat ein Architekt mit der Baukarte eine neue Anlage gebildet, die aus mindestens drei nebeneinander liegenden, gleichen Motiven besteht, kann er einen Tempel darauf setzen und sich als Belohnung eine Punktetafel nehmen. Tempel können später nicht durch Baukarten überbaut werden. Jeder Architekt besitzt fünf Tempelsteine. Wenn bereits alle Tempel eingesetzt wurden, darf - im Falle eines neuen Tempelbaus - ein bestehender Tempel versetzt werden, wobei es jedoch ein Tempel sein muss, der auf der momentan kleinsten Anlage steht.

§ 6. Welche Punktetafel man sich nach dem Bau eines Tempels aneignen darf, hängt vin der Größe der Anlage zusammen. Bei lediglich 3 gleichen Motiven stehen 2 Punktetafeln zur Auswahl, bei 4 gleichen Motiven kommen weitere 2 Punktetafeln dazu. Hat man eine Anlage mit 5 gleichen Motiven geschaffen, darf man eine beliebige der sechs offen ausliegenden Punktetafeln nehmen. Eine Besonderheit stellt der Bau einer Anlage aus sechs oder mehr Motiven dar, denn da erhält man gleich 2 Punktetafeln: Die erste zieht man verdeckt vom Stapel, die zweite von den offen ausliegenden Tafeln.

§ 7. Punktetafeln bringen einem Architekten am Ende Prestige. Das Ansehen ist dabei umso größer, je mehr Punktetafeln er von einer Sorte hat. So bringt eine "Statue" lediglich einen einzigen Punkt ein, zwei Statuen sind drei Punkte wert. Mit einer ganzen Serie von 3 Statuen erzielt man bereits stolze 20 Punkte. Bei den "Gärten" sind es 2 Punkte bei einem Garten, 8 Punkte bei zwei Gärten und 16 Punkte bei 3 Gärten. Die jeweiligen Punkte sowie die Häufigkeit der entsprechenden Art sind auf jeder Punktetafel genau angegeben.

§ 8. Zu fünf der sieben Sorten von Punktetafeln gibt es Personen, die es jeweils nur ein einziges Mal gibt. So gibt es für die "Statuen" den dazugehörige "Bildhauer". Besitzt ein Architekt mindestens eine komplette Serie der entsprechenden Punktetafeln, zählt der höhere Punktewert, anderenfalls ist jede Personentafel nur 3 Punkte wert. Eine Ausnahme bilden die "Wächter", die stets 3 Punkte pro Tor einbringen.

§ 9. Sobald die letzte Bautafel gelegt wurde, endet die Ausschreibung und es wird abgerechnet. Wer mit seinen Punktetafeln auf die höchste Gesamtsumme kommt, erhält vom König die Einstellung zum neuen Hof-Architekten.

Okay, zugegeben: Die Geschichte von den Bauregeln ist eine reine Erfindung von mir und in höchstem Maße unwahrscheinlich. Aber sie hat mir gedient, um die Spielmechanismen einigermaßen verständlich und gegliedert zu erklären. Vom Spielgefühl her bietet "Die Hängenden Gärten" eine gute Balance zwischen Glück und Taktik, zwischen zufällig auftauchenden Bau- und Punktetafeln, sowie gezieltem Vorgehen, wie man aus den sich bietenden Optionen das Beste herausholen kann. Dem Spieler bieten sich genug Entscheidungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel, welche Punktetafeln man sammeln möchte, ob man bereits eine kleinere Anlage werten soll, oder auf eine größere Anlage wartet, wo man den Tempel platziert, etc. Das schöne Spielmaterial und die angenehme Spieldauer von maximal 45 Minuten tragen das übrige dazu bei, dass das Spiel gleichermaßen für ungeübte und erfahrene Spieler geeignet ist.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde