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Knobelritters Spielearchiv - Don Quixote

Art des Spiels: Legespiel
Spieleautor:    Reinhard Staupe
Verlag:         Pegasus Spiele
Jahrgang:       2010
Spielerzahl:    1 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          20 bis 30 Minuten
Preis:          ca. € 25,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

"Glücksspiel, elendiges!"

Damit wir uns nicht missverstehen: Bei diesem emotionellen Ausruf handelt es sich nicht um eine in zwei Worten zusammengefasste Kurzkritik zum Spiel "Don Quixote". Vielmehr sind es Worte, die einem durchaus mal über die Lippen kommen können, wenn einem das Glück bei diesem Spiel mal wieder nicht hold war.

Doch alles schön der Reihe nach: "Don Quixote" ist ein neues Legespiel von Reinhard Staupe, erschienen bei "Pegasus Spiele". Jeder der bis zu vier Spieler erhält einen eigenen Spielplan, welcher hier "Fürstentum" genannt wird. Recht attraktiv wirkt dieses Fürstentum anfangs aber nicht gerade, es zeigt lediglich 24 karge Felder (ein Raster von 8 x 3), die von "A1" bis "H3" durchnummeriert sind.

Jeder Spieler besitzt außerdem seinen eigenen Satz an 24 Plättchen, mit denen er im Laufe des Spiels sein Fürstentum gestaltet. 2 Plättchen zeigen Burgen (mit den Werten 6 und 4), auf den anderen Plättchen können verschiedene Wege, Ritter, Windmühlen und Kirchen abgebildet sein. Ach, was könnte man aus diesen Plättchen für schöne Wegenetze zusammenstellen. Alle Burgen, Kirchen, Windmühlen und Ritter ließen sich wunderbar miteinander verbinden, und dies trotz der zum Teil verschlungenen Pfade. Wenn man nur könnte, wie man wollte...

Aber leider hat Reinhard Staupe etwas dagegen. Zum einen stehen jedem Spieler nicht alle Plättchen zur Verfügung. Nach dem Platzieren der beiden Burgen deckt jeder Spieler von seinen verdeckt ausliegenden Plättchen für die erste Wertungsrunde nur 9 Plättchen auf. Für die zweite Wertungsrunde werden von den restlichen Plättchen 7 neue aufgedeckt. Die verbliebenen 6 Plättchen müssen dann in der dritten und letzten Wertungsrunde verbaut werden. Bereits hier kann es passieren, dass sich unter den offenen Plättchen nicht die dringend benötigten oder erwünschten Plättchen befinden.

Noch schlimmer ist jedoch, dass man die Plättchen auch nicht dorthin legen kann, wo man will und wo es vielleicht gerade am sinnvollsten wäre. Zufällig vom Stapel gezogene Positionskarten geben nämlich vor, auf welchen Koordinaten das nächste Plättchen platziert werden muss. Wird also beispielsweise die Karte "B2" aufgedeckt, muss jeder Spieler eines seiner offen ausliegenden Plättchen auf das entsprechende Feld legen. Er kann sich nur entscheiden, ob er das gewählte Plättchen vorher noch um 180 Grad dreht oder nicht.

Man kann sich nun leicht vorstellen, was passiert. Nichts wird aus den schönen, hochgestochenen Plänen. Rein gar nichts klappt so, wie man es geplant hätte. Zwischen den eigenen Vorstellungen und der Wirklichkeit klafft eine riesige Lücke. Dabei hätte man so viel vorgehabt. Bei den drei Wertungen kassiert man nämlich wertvolle Pluspunkte für verschiedene Kriterien. So bekommt man Punkte für jede Burg (4 bzw. 6 Punkte) gutgeschrieben, die man erfolgreich mit der notwendigen Anzahl an Rittern verbinden konnte: 1 Ritter in der 1. Wertung, 2 Ritter in der 2. Wertung und 3 Ritter in der 3. Wertung.

Kirchen bringen nur dann Punkte, wenn man sie miteinander verbinden konnte. So bringt eine einzelne Kirche gar nichts ein, 2 Kirchen im selben Wegenetz zählen schon 2 Punkte. Schafft man es hingegen, mehr als 2 Kirchen zusammenzuschließen, zählt jede Kirche 2 Punkte. Mit den Windmühlen verhält es sich ganz genauso.

Ganz wichtig ist auch die Landesverteidigung, wofür wiederum die Ritter zuständig sind. Allerdings verständlicherweise nur jene, die tatsächlich an der Grenze, also am Rande des Fürstentums stationiert sind. Um die für die Verteidigung veranschlagten 5 Punkte zu erhalten, müssen die Schilde der betroffenen Ritter in der 1. Wertung einen Gesamtwert von mindestens 4 beitragen. In der 2. Wertung erhöht sich der erforderliche Gesamtwert schon auf 8, in der 3. Wertung sogar auf 12. Nur einmal, in der Schlusswertung, wird auch noch die wertvollste zusammenhängende Rittergruppe abgerechnet, wobei ebenfalls die Werte auf den Schilden ausschlaggebend sind. Alle Punkte werden auf einer Punkteleiste festgehalten, und wer nach der 3. Wertung die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

So viele Möglichkeiten gäbe es da also, sich zu profilieren, so viele Chancen, Punkte zu kassieren. Aber leider: "Das Glück is' a Vogerl!", wie schon der Volksmund sagt. Man kann eigentlich nur versuchen, das Beste aus den sich bietenden Möglichkeiten herauszuholen. Die zu Beginn aufgedeckten Plättchen können zwar bereits eine bestimmte Richtung vorgeben, so kann man sich zum Beispiel mit vielen Rittern auf die Landesverteidigung konzentrieren. Letztlich entscheidet aber bei aller geplanter Voraussicht der Zufall, ob man die entscheidenden Plättchen auf die neuralgisch wichtigen Felder legen kann oder nicht.

Trotzdem - oder vielleicht auch gerade deswegen - hat "Don Quixote" seinen Reiz. Durch die kurze Spieldauer ist der hohe Glücksfaktor schnell verziehen, schließlich kann locker noch die eine oder andere Revanche-Partie angehängt werden. Mich erinnert das Spiel an das ebenfalls sehr glücksabhängige "Take it easy", das es sogar in unsere "Hall of Games" geschafft hat. Eine erstklassige Referenz also, und ich glaube, dass "Don Quixote" auch ziemlich oft auf dem Spieltisch landen wird.

Was hat das Spiel aber nun - abgesehen von der grafischen Gestaltung - mit dem Ritter von der traurigen Gestalt zu tun? Bis auf die Tatsache, dass einem der ständige Hadern mit dem fehlenden Glück wie ein Kampf gegen Windmühlen vorkommt, eigentlich nichts. Aber es sind zukünftig Erweiterungen geplant, bei denen laut Verlag auch Dulcinea, Sancho Pansa und der gute, alte Don vorkommen sollen...

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde