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Knobelritters Spielearchiv - Drop it

Art des Spiels: Geschicklichkeitsspiel
Spieleautoren:  Bernhard Lach &
                Uwe Rapp
Verlag:         Kosmos Spiele
Jahrgang:       2018
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

"Drop it" - zu deutsch: "Lass es fallen"

Dies klingt - selbst ohne Ausrufzeichen - nach einem unmissverständlichen Befehl, dem sofort und ohne Widerrede Folge zu leisten ist. Nachdem wir aber nicht beim Militär sind, seien uns doch drei Fragen hierzu gestattet: Was? Wie? Und vor allem: Warum?


Beantworten wir nun diese drei Fragen schön der Reihe nach. WAS sollen wir also fallenlassen? Es handelt sich dabei um flache Spielsteine aus Holz, in bestimmten geometrischen Formen. Jeder Spieler besitzt einen eigenen Satz aus 3 x Kreis, 2 x Quadrat, 2 x Raute und 2 x Dreieck in seiner Spielerfarbe.

Und diese Spielsteine lassen wir jetzt einfach zu Boden fallen, oder? Nein, dies passiert schon etwas geregelter. Das bringt uns zum WIE. Zentrales Spielelement ist ein Spielbrett, bestehend aus einem Sockel, in den ein vertikaler Schacht gesteckt wird. Der Schacht ist oben geöffnet, und genau dahinein werden die Spielsteine - einer nach dem anderen schön reihum im Uhrzeigersinn - los gelassen, woraufhin sie sich aufgrund der Erdanziehung mit einer Beschleunigung von 9,83 m/s² dem Boden des Schachtes zubewegen.

Bleibt nur mehr eine Frage - die wichtigste - unbeantwortet: WARUM das Ganze? Meine spielerprobten Leser kennen mit Sicherheit die Antwort: Es geht wieder einmal um Siegpunkte. Jeder Spielstein könnte dem entsprechenden Spieler so viele Punkte einbringen wie die Ebene, in der sich sein oberster Teil befindet.

In der untersten Ebene ist es gerade mal 1 Punkt, im Laufe des Spiels stapeln sich die Steine aber immer höher auf, sodass in den letzten Runden auf diese Weise 7 oder sogar 8 Punkte möglich sind. Zusätzliche Punkte könnten erzielt werden, wenn ein Bonuskreis auf dem Schacht einen Teil des soeben fallengelassenen Spielsteins abdeckt. Je nach Größe des Bonuskreises könnte man somit 1 bis 3 Zusatzpunkte machen.

Die explizite Verwendung des Konjunktivs in den beiden vorgegangenen Absätzen ist übrigens voll beabsichtigt. Punkte werden nämlich nicht automatisch verteilt, sondern sind an eine spezielle Bedingung geknüpft. Nur wenn man mit seiner Aktion kein einziges Tabu verletzt, kann man die erreichten Punkte auch tatsächlich mit seinem Zählstein auf der Punktetafel vorrücken.

Es gibt vier verschiedene Tabus, die es zu beachten gilt: So darf der Spielstein keine Spielsteine der gleichen Farbe oder der gleichen Form berühren. Auch der Rand, sowohl an der Seite als auch am Boden, ist tabu, wenn in diesem Bereich dieselbe Form oder Farbe abgebildet ist. Und schließlich ist - gegen Ende hin - auch die Höhe wichtig, denn der Spielstein darf auf keinen Fall über den Schacht hinausragen.

Nachdem der letzte Spielstein eingeworfen und (eventuell) gewertet wurde, endet das Spiel. Klarerweise gewinnt der Spieler, dessen Zählstein am weitesten vorne liegt.


"Drop it" präsentiert sich uns als klassisches Familienspiel: Attraktives Spielmaterial, das sofort zum Losspielen einlädt. Eingängige, leichte Grundregeln, die von Klein und Groß auf Anhieb verstanden werden. Dazu eine sehr überschaubare Spieldauer, da eine Partie - mit Ausnahme von 2 Spielern - gerade mal 9 kurze Runden dauert.

"Drop it" mag vielleicht simpel sein, es ist aber beileibe nicht banal. Es gilt sehr wohl zu überlegen, welchen Teil man an welcher Stelle und auf welche Weise einwirft, um ja kein Tabu zu brechen. Dabei muss man aber auch mit ein paar Unabwägbarkeiten rechnen. Man kann zwar planen, wie ein bestimmtes Teil fallen soll, aber leider hält sich so ein Teil manchmal nicht an unsere Vorstellung, sondern gehorcht nur den - uns teilweise unergründlichen - Regeln der Physik.

So kann sich das Teil beim Fallen dummerweise drehen oder beim Aufprall unvorhergesehen wegspringen. Auch die Position der anderen Teile ist keineswegs einzementiert, sie können sich ebenfalls bewegen, kippen oder wegrutschen. Mit zunehmender Erfahrung lernt man, was so alles passieren kann, hundertprozentige Sicherheit erlangt man jedoch nie.

Das muss es aber auch gar nicht. Gerade im Familienspiel-Bereich darf der Zufall eine Rolle spielen, und dafür sorgen, dass nicht nur immer der Beste, Geschickteste, Gewiefteste gewinnt. Und wenn jemand mal wirklich ausgesprochen viel Pech hatte, erlaubt die kurze Spieldauer von weniger als 30 Minuten eine willkommene Revanche-Partie.

Die Spielregel sieht noch ein paar Varianten vor, um mehr Abwechslung zu bieten bzw. den Schwierigkeitsgrad an die Spielgruppe anzupassen. So wird für Einsteiger empfohlen, ohne die Ränder zu spielen. Bei mehr als 2 Spielern besteht die Möglichkeit, sich in 2 Teams aufzuteilen, die durchaus auch aus unterschiedlich vielen Spielern bestehen können.

Besonders interessant finde ich die Variante, bei der alternative Rahmenteile für die Ränder und den Boden verwendet werden, welche statt der üblichen Formen nun mit Farben bedruckt sind. Es kommt hierbei darauf an zu vermeiden, dass der eingeworfene Teil einen gleichfarbigen Rand berührt.

Und schließlich können die Spieler vorab noch sogenannte "Joker" erhalten. Die Abgabe eines "Joker"-Plättchens ermöglicht es, die erzielten Punkte zu erhalten, auch wenn man ein oder mehrere Tabus bricht. Nicht verwendete Joker bringen am Spielende je 3 Siegpunkte ein, weshalb sorgsamer Einsatz damit gefragt ist. Besonders zu dritt, wenn nicht alle Farben mitspielen, ist die Verwendung der Joker nicht nur empfehlenswert, sondern sogar eine Notwendigkeit.

Alles in allem ist "Drop it" ein schönes, lockeres Spielchen, welches zwar sicher kein abendfüllendes Programm, aber für eine halbe Stunde gute Unterhaltung bietet.

Franky Bayer

Wertung: 3½ Schilde