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Knobelritters Spielearchiv - Déjà Vu

Art des Spiels: Merkspiel
Spieleautor:    Heinz Meister
Verlag:         Amigo Spiele
Jahrgang:       2017
Spielerzahl:    2 bis 5 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 15 Minuten
Preis:          ca. € 14,-

Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

"Moment mal, habe ich das nicht schon irgendwann gesehen? Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor." - Ich glaube, jeder kennt dieses seltsame Gefühl, etwas bereits erlebt zu haben. Man nennt dies "Déjà-vu". Der Begriff - er kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt "schon gesehen" - ist wie geschaffen für ein Merkspiel, bei dem man immer wieder diese Erfahrung macht, wenn man zufällig über einen gleichen Gegenstand stolpert.

Auch beim Spiel "Déjà-Vu" kommen alle im Spiel auftauchenden Objekte genau zwei Mal vor. Und wenig verwunderlich ist es unsere Aufgabe, Paare zu finden.

Damit sind aber auch schon alle Gemeinsamkeiten zu einem bekannten Memory-Spiel erschöpft. Die zu findenden Paare finden wir nämlich nicht auf Plättchen, sondern auf großformatigen Spielkarten. Auf jeder Karte sind 1 bis 3 Gegenstände abgebildet. Ausgestanzte Formen der Gegenstände werden offen um den gut gemischten Stapel der Spielkarten ausgelegt. Vor dem eigentlichen Spiel werden 3 Karten unbesehen zur Seite gelegt.

Und dann kann's schon losgehen! Wer an der Reihe ist, deckt eine Karte vom Kartenstapel auf und legt sie offen auf den Ablagestapel, sodass immer nur die oberste Karte zu sehen ist. Wer glaubt, dass ein Gegenstand zum zweiten Mal zu sehen ist, schnappt sich flink das entsprechende Plättchen aus der Tischmitte.

Wird ein Gegenstand aufgedeckt, dessen Plättchen sich bereits vorher ein Spieler geschnappt hat, hat dieser offensichtlich einen Fehler gemacht. Er scheidet aus der laufenden Runde und wird in der Rundenwertung auch nicht berücksichtigt.

Ist der Kartenstapel leer, endet die Runde. Nun darf sich jeder Spieler 1 Punkt für jeden seiner Gegenstände notieren. In der nächsten Runde dürfen alle ausgeschiedenen Spieler wieder einsteigen. Nach drei Runden endet das Spiel, und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Die Spielidee von "Déjà-Vu" ist so einfach, sodass man sich fragt, wieso noch niemand vorher drauf gekommen ist. Heinz Meister ist da - nomen est omen - ein richtiger Könner, ein wahrer Spezialist darin, simple Spielideen gekonnt und attraktiv aufzuarbeiten.

So einfach die Spielmechanismen sind, so schwierig gestaltet sich die Aufgabe für die Spieler. Gemeinerweise ähneln sich nämlich viele Gegenstände. So lassen sich leicht die Glühbirne und die Birne miteinander verwechseln. Oder die rot-weiße Warnweste mit dem rot-weiß gestreiften T-Shirt. In der Hitze des Gefechts schauen die E-Gitarre und die Geige fast gleich aus.

Ja, manchmal taucht sogar haargenau dasselbe Motiv bloß in anderer Form auf, wie etwa der Strohhut, den man exakt so auf einer Briefmarke wiederfindet. Dies verlangt höchste Konzentration, um sich ja die richtigen Gegenstände einzuprägen und nicht auf "Doppelgänger" reinzufallen.

Man hat ja dafür nicht alle Zeit der Welt, schließlich spielen alle Spieler gleichzeitig. Wenn man tatsächlich ein Objekt wiederzuerkennen glaubt, gilt es das passende Plättchen so schnell wie möglich zu schnappen. Da kommt schon ein gewisser Stress auf. In diesem Zusammenhang sei auf das richtige Umdrehen der Karte hingewiesen. Die Karten sollten immer mit der Vorderseite von sich weg aufgedeckt werden, damit sie der jeweilige Spieler nicht schon vorzeitig ansehen kann.

An das Merken von Gegenständen - so ähnlich sie auch sein mögen - kann man sich ja noch gewöhnen. Objekte gut einprägen, Kurzzeitgedächtnis abrufen, blitzschnell zuschlagen und - hoffentlich - punkten. Ginge es nur über einen einzigen Durchgang, wäre alles noch in Ordnung. Der Leser merkt es bereits am Konjunktiv: Jetzt kommt das große Aber! Es werden insgesamt 3 Durchgänge gespielt.

Plötzlich vermischen sich die Erinnerungen. Die sonst so hilfreiche Klassifizierung "schon gesehen" trifft dann schon auf die meisten Gegenstände zu, es gelten aber nur die Karten des aktuellen Durchgangs. Und bereits Gesehenes lässt sich nicht so ohne weiteres aus dem Gehirn löschen wie mit einem "Reset"-Knopf. Dies macht das Ganze komplizierter, als es ohnehin schon ist.

Merkspiele eignen sich ja bekanntlich besonders gut für Kinder. Dies ist auch bei "Déjà-Vu" der Fall. Die Regel, dass man mit einem Fehler für den Rest der Runde ausscheidet, verlangt jedoch eine Frusttoleranz, die Kinder unter 8 Jahren noch nicht haben. Ich empfehle daher mit jüngeren Kindern den Umgang mit Fehlern anders zu regeln, indem man dafür 1 oder 2 Minuspunkte bekommt. Damit wird voreiliges Schnappen nach Plättchen ausreichend bestraft, und niemand muss bis zum Ende der Runde unbeteiligt zusehen.

Insgesamt ist "Déjà-Vu" eine originelle und willkommene Abwechslung zu anderen Merkspielen. Wer gegen diese Art von Spielen eine gewissen Aversion hegt, wird auch hier nicht wirklich begeistert sein, allen anderen kann ich das Spiel doch empfehlen.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde