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Knobelritters Spielearchiv - Fits

Art des Spiels: Legespiel
Spieleautor:    Reiner Knizia
Verlag:         Ravensburger Spiele
Jahrgang:       2009
Spielerzahl:    1 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 25,-
Auszeichnung:   nominiert zum "Spiel des Jahres" 2009

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Es war noch einige Zeit vor Glasnost und Perestrojka, als ausgerechnet der Sowjetrusse Alexei Paschitnow in Moskau ein Spiel entwickelte, das in der westlichen Welt für Furore sorgen sollte. Im Frühjahr 1985 wandelte er das von ihm geliebte Puzzlespiel "Pentamino" in ein Computerspiel um, damals noch ohne Sound und ohne Farbe. Über Ungarn fand das Spiel nach etlichen Verbesserungen den Weg in den Westen, wo es schließlich - nach vielen Streitereien um die Lizenzen - bei Nintendo landete. Als Gratisbeigabe trug "Tetris" im Jahre 1989 viel zum Erfolg des "Game Boy" bei, welches sich in der Erstausgabe 17 Millionen Mal verkaufte.

Mich wundert es sehr, dass niemand auf die Idee kam, von diesem erfolgreichsten Computerspiel aller Zeiten eine Brettspiel-Variante auf den Markt zu bringen, zumindest ist mir keine einzige bekannt. Bis jetzt, denn bei Ravensburger ist nun - 24 Jahre nachdem der "Game Boy" der Öffentlichkeit vorgestellt wurde - endlich ein Spiel erschienen, das seine geistige Herkunft nicht leugnen kann: "Fits".

Allerdings finden wir bei "Fits" nicht nur Tetraminos, also Puzzleteile aus 4 Quadraten, es sind auch Teile aus 3 Quadraten (sogenannte Triominos) und 5 Quadraten (Pentaminos) darunter. Die insgesamt 16 verschiedenen Teile kommen auch auf Baukarten vor, die vor jeder Runde gemischt und verdeckt bereit gelegt werden. Anschließend wird eine Karte nach der anderen aufgedeckt und die Spieler müssen das entsprechende Teil aus ihrem Vorrat auf ihre eigene Rampe legen. Der Stein wird dabei am oberen Ende eingesetzt und so weit die Rampe herunter gezogen, bis er ansteht. Anders als bei "Tetris" darf der Stein vorher auch umgedreht werden, es ist aber nicht erlaubt, Spielsteine in Lücken zu legen, die von oben nicht erreichbar sind.

In der ersten Aufgabenstellung gilt es wie im Originalspiel, möglichst lückenlose Reihen zu bilden. Sind alle 16 Teile verbaut, zählt jedes freie Feld der Spieltafel - erkenntlich am farbigen Punkt - 1 Minuspunkt. Jede vollständige, also lückenlose waagrechte Reihe bringt hingegen einen Pluspunkt.

Bis hierher ähnelt "Fits" wirklich stark dem Computerspiel. Aber Spieleautor Reiner Knizia (man hätte es sich fast denken können, dass "er" hinter der Idee steckt, ein Brettspiel daraus zu machen!) hat sich für die drei weiteren Runden noch etwas einfallen lassen. So zeigt die Spieltafel für die Runde 2 auf einigen Sonderfeldern Bonuszahlen von 1 bis 3. Jede Bonuszahl, die am Ende des Durchgangs noch zu sehen ist, zählt entsprechend viele Pluspunkte. Es gilt daher nun, die Teile so zu platzieren, dass möglichst nur diese speziellen Felder frei bleiben, dafür entfallen die Punkte für komplette Reihen.

In der 3. Runde setzt Knizia noch einen drauf. Neben einigen positiven Feldern wie in Runde 2 sind nun bestimmte Felder schwarz hervorgehoben. Diese sollten unbedingt überdeckt werden, zählen sie doch je 5 (!) Minuspunkte. Auf der Spieltafel für die 4. und abschließende Runde finden sich weder Plus- noch Minusfelder, dafür sind darauf einige Symbole unregelmäßig verstreut, nämlich 5 verschiedene Symbolpaare. Die Aufgabe für die Spieler: Möglichst viele Paare übrig lassen, denn dies ist je 3 Punkte wert. Ist hingegen am Ende des Durchgangs von einem Symbol bloß ein einziges sichtbar, kassiert man dafür 3 Minuspunkte. Knifflig, knifflig. Wer nach dem vierten Durchgang auf die höchste Gesamtpunktezahl kommt, gewinnt das Spiel.

Knizia hat die Grundidee geschickt variiert und sorgt auf diese Weise für Abwechslung im Spielgeschehen. Sicher, ein Taktikspiel wird "Fits" damit auf keinen Fall. Der Glücksanteil ist sogar sehr hoch, denn ob nun ein bestimmtes, dringend benötigtes Teil kommt, oder vielleicht ein Teil, das gerade jetzt überhaupt nicht reinpasst und somit viel Schaden anrichtet, hängt ja von einem zufällig gezogenen Kärtchen ab. Mit Beachtung der noch verfügbaren Teile können zwar in beschränktem Maße auch Wahrscheinlichkeiten berücksichtigt werden, ein Glücksspiel bleibt es aber allemal.

Die Suchtgefahr ist trotzdem groß. Sehr selten bleibt es bei einer einzigen Partie, meistens wird eine Partie nach der anderen angehängt, das Glück wird ein ums andere Mal neu herausgefordert. Und auch alleine kann man es spielen, indem man versucht, eine möglichst hohe Punktezahl zu erreichen. Eine Tabelle am Ende der Spielregel zeigt, ob man es gerade mal zum Fugenfeger (6 bis 10 Punkte) oder schon bis zum Hoch-Stapler (26 bis 30 Punkte) gebracht hat. Ich gebe zu, dass ich selbst auch ein bisschen vom "Fits"-Virus infiziert wurde. Deshalb muss ich die Spielekritik nun beenden, schließlich will ich noch ein paar Solo-Partien versuchen. Wäre doch gelacht, wenn ich es nicht doch einmal zum Baumeister (mehr als 30 Punkte) schaffen könnte...

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde