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Knobelritters Spielearchiv - Five Crowns

Art des Spiels: Kartenspiel
Spieleautorin:  Marsha J. Falco
Verlag:         Amigo Spiele
Jahrgang:       2013
Spielerzahl:    2 bis 7 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 45 Minuten
Preis:          ca. € 12,-

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

An was erinnert mich das bloß? Die Karten gibt es in verschiedenen Farben, wie Herz, Pik, Karo oder Kreuz. Neben ein paar Zahlenkarten gibt es noch Buben, Damen und Könige. Und ein paar Joker. Hmmm, kommt mir irgendwie bekannt vor... Und dann der Spielablauf: eine Karte entweder vom Nachziehstapel oder vom Nachziehstapel ziehen, Kombinationen, wie Sätze (Karten mit gleichem Wert) oder Reihen (Karten der gleichen Farbe mit direkt aufeinanderfolgenden Werten) bilden und schließlich wieder eine Karte abwerfen. Wo habe ich so etwas schon mal gespielt?

Und dann fällt's mir ein: Das ist ja wie Rommé! Im zarten Bubenalter habe ich dieses Kartenspiel mit Mama, Papa und Schwesterherz an freien Tagen und im Urlaub oft gespielt. Ich bin perplex. Dies wird doch tatsächlich nun von Amigo Spiel als Neuheit verkauft? Und eine Spieleautorin traut sich dann auch noch, ihren Namen auf die Schachtel für einen uralten Kartenspielklassiker drucken zu lassen? Mit einem etwas betrogenen Gefühl und ein bisschen widerwillig fangen wir zu spielen an.

Nach einer knappen dreiviertel Stunde waren wir aber eines Besseren belehrt. Sicher, die Gemeinsamkeiten zu Rommé sind unübersehbar. Aber "Five Crowns" hat doch ein paar Abweichungen, die es zu einem durchaus eigenständigen Spiel machen. Da gibt es zuerst einmal die Karten selbst. So fehlen in jeder Farbe das As und die 2, dafür finden wir neben dem roten Herz, dem blauen Karo, dem schwarzen Pik und dem grünen Kreuz noch eine fünfte Farbe: den gelben Stern. damit erklärt sich auch der Spieletitel "Five Crowns".

Auch der Spielablauf unterscheidet sich etwas. "Five Crowns" geht über genau 11 Runden. In der ersten Runde werden nur 3 Karten ausgeteilt. In den nachfolgenden Runden erhalten die Spieler um jeweils eine Karte mehr, also 4 Karten in Runde 2, 5 Karten in Runde 3, etc., bis zur letzten Runde, in der jeder Spieler 13 Karten bekommt.

Der bedeutendsten Unterschied zum herkömmlichen Rommé besteht aber in den Jokern. In jeder Runde fungiert nämlich zusätzlich zu den normalen Jokern ein anderer Wert als weiterer Joker. In der ersten Runde sind es alle Karten mit dem Wert "3", die in einer Kombination für jede beliebige Karte verwendet werden dürfen, in der zweiten Runde die 4er, usw. Die Anzahl der Joker ist dementsprechend hoch. Während beim normalen Rommé gerade mal 6 Karten von 110 eine Joker-Funktion haben, sind es hier unglaubliche 16 aus 116, also fast jede siebte Karte!

Dies bewirkt, dass die Runden sehr flott verlaufen. Elf Runden dauern nur etwas länger als 30 Minuten, manchmal geht es gerade mal ein, zwei Mal reihum, bis einer alle seine Handkarten in Kombinationen eingebaut hat. Bei "Five Crowns" muss der erste Spieler nämlich gleich alles "aus der Hand" spielen, es dürfen also vorher keine Kombinationen ausgelegt werden. Danach ist jeder Spieler noch einmal an der Reihe. Er darf in diesem letzten Spielzug auch nur einen Teil seiner Handkarten ablegen, um die Zahl seiner Minuspunkte so gut wie möglich zu verringern. Für verbliebene Handkarten werden schließlich Punkte entsprechend ihres Wertes notiert (Bube 11 Punkte, Dame 12 Punkte, etc.). Selbstredend gewinnt am Ende der Spieler mit den wenigsten Punkten.

Trotz der Nähe zu Rommé spielt sich "Five Crowns" ganz anders. Es geht so rasch von der Hand, dass es das Original wahrlich alt aussehen lässt. So knackig und zackig, dass man der Spieleautorin fast gratulieren muss, den behäbigen Klassiker mal so richtig entstaubt zu haben. Zwei Dinge gefallen mir besonders gut: So sorgt die unterschiedliche Anzahl an Karten für wechselnde Herausforderung. Beispielweise können 5 Handkarten nur in einer einzigen Kombination untergebracht werden, da jede Kombination aus mindestens 3 Karten bestehen muss. Und die wechselnden Joker haben bei uns schon für einige Lacher gesorgt, wenn etwa ein Spieler vergessen hat, dass diese Runde die 9er Joker sind und achtlos eine "9" abwirft.

Ich hätte dies nach dem ersten Studium der Spielregel nicht für möglich gehalten, aber ich kann "Five Crowns" wirklich weiterempfehlen. Es lohnt sich, dieses Spiel einmal auszuprobieren...

Franky Bayer

Bewertung: 4 1/2 Schilde