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Knobelritters Spielearchiv - Game of Trains

Art des Spiels: Kartensortierspiel
Spieleautoren:  Autorengruppe Trehgrannik
Verlag:         Abacus Spiele
Jahrgang:       2016
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 9,90

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Ich mag es, Strecken unter Berücksichtigung unterschiedlicher topographischer Besonderheiten zu bauen. Mir gefällt die logistische Herausforderung, Waren und/oder Personen zur Erfüllung von Aufträgen oder zur Wertsteigerung von Gesellschaften zu transportieren. Oder kurz ausgedrückt: Ich liebe Eisenbahnspiele!

So gesehen müsste ein Spiel mit dem Titel "Game of Trains" doch genau das Richtige für mich sein, oder? Nicht unbedingt, denn von den erwähnten Elementen kommt darin kein einziges vor. "Game of Trains" präsentiert sich vielmehr als ein Kartensortierspiel à la "Racko".


Das gesamte Spielmaterial besteht aus Karten: 4 Lokomotiven, von denen jeder Spieler zu Beginn eine erhält, sowie 84 Waggons, von 1 bis 84 durchnummeriert. Jeder Spieler zieht anfangs sieben Karten vom gut gemischtem Stapel und legt sie in absteigender Reihenfolge an seine Lokomotive an. Zum Abschluss der Spielvorbereitung zieht jeder Spieler noch Karten vom Nachziehstapel (der Startspieler lediglich 1, im Uhrzeigersinn dann jeder folgende Spieler um 1 Karte mehr) und ersetzen mit einer davon eine Karte ihrer Auslage. Die so ersetzten Karten werden aufgedeckt in die Tischmitte gelegt.

In seinem Spielzug bieten sich einem Spieler zwei Möglichkeiten: Entweder er zieht die oberste Karte vom Nachziehstapel (A), welche anschließend in die eigene Waggonreihe integriert werden muss, indem ein vorhandener Waggon ersetzt wird. Die ersetzte Karte kommt offen in die Tischmitte. Oder er nutzt die Kartenfunktion einer offen ausliegenden Karte (B), welche daraufhin auf den Ablagestapel wandert.

Es gibt acht unterschiedliche Kartenfunktionen. Mit vier davon lässt sich die eigene Waggonreihe verändern. So kann etwa die Position zweier benachbarter Waggons vertauscht werden oder eine Karte genau zwei Positionen nach rechts (bzw. links) verschoben werden.

Drei weitere Funktionen beeinflussen aber auch die Waggonreihen der Mitspieler. Mit ihnen wird - je nach Karte - der äußerste rechte, der äußerst linke oder der Waggon in der Mitte jedes Spielers durch die oberste Karte des Nachziehstapels ersetzt. Die letzte Funktion stellt einen Schutz dar. Mit dieser Karte kann einer der Waggons, der durch die vorher erwähnten Karten betroffen ist, vor Entfernung geschützt werden.

Das Spiel endet sofort, wenn es einem Spieler gelungen ist, alle seine Waggons von links nach rechts in aufsteigender Reihenfolge zu sortieren. Dieser Spieler hat das Spiel gewonnen.


Als Kartensortierspiel muss sich "Game of Trains" einen Vergleich mit "Racko" (Ravensburger 1986) gefallen lassen. Und dabei kann man doch zwei wesentliche Unterschiede zum Urvater dieses Spielegenres feststellen.

So sind bei der Abacus-Neuheit die Sonderfunktionen in den Zahlenkarten integriert. Jede Kartenfunktion kommt 10 oder 11 x vor. Diese beiden Funktionen einer Karte sind aber völlig getrennt voneinander zu betrachten. Bei Karten vom Nachziehstapel (Aktion A) zählt nur der Zahlenwert, bei Karten der offenen Auslage (Aktion B) lediglich ihre Sonderfunktion!

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass bei "Racko" die Anfangskarten zufällig in die Kartenhalter eingeordnet werden, wodurch sich die Aufgabe für manche leichter, für andere schwieriger gestaltet, weil mehr oder weniger Sortiervorgänge notwendig sind. Dies liegt bei "Game of Trains" nicht vor, da sich allen Spielern anfangs eine Waggonreihe in umgekehrter Reihenfolge bietet. Der Glücksanteil ist daher deutlich geringer, wenn auch durch das zufällige Nachziehen immer noch vorhanden.

Bei Aktionsmöglichkeit A kommt es darauf an, abzuwägen an welcher Stelle man die gerade gezogene Karte einordnen soll. Dabei spielt die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Zahlenbereiche eine wichtige Rolle, bei der auch die Waggonreihen der Mitspieler sowie Karten auf dem Ablagestapel berücksichtigt werden wollen.

Bei Aktionsmöglichkeit B wiederum kommt es auf geschicktes taktisches Nützen der Kartenfunktionen an. Aber auch die Regel, dass Karten mit derselben Funktion in der Auslage sofort auf den Ablagestapel wandern, kann zum eigenen Vorteil bzw. gegen die Mitspieler eingesetzt werden.

In einem weiteren Punkt unterscheiden sich beide Spiele. Während "Racko" völlig abstrakt bleibt, wurde "Game of Trains" in ein Thema gekleidet. Dabei ist jeder Waggon auch einzigartig und individuell. Zwar sind die Waggons derselben Kartenfunktion recht ähnlich, so werden etwa auf den Waggons mit dem "Tausch"-Symbol Flugzeuge transportiert, und auf den Waggons mit der Funktion "2 Karten nach links" Baumstämme, aber alle Flugzeuge und Hölzer sind verschieden.

Die Grafik hält aber noch weitere Überraschungen sowie Anspielungen auf diverse Filme und Serien parat. Dem Leser wird sicher das Wortspiel im Titel aufgefallen sein. Tatsächlich weisen viele Details der Illustrationen auf die Kultserie mit dem fast gleichklingenden Titel hin. Bei jeder Partie entdecke ich lustige Einzelheiten, wie einen DeLorean mit deutlich sichtbarem Flux-Kompensator, den Kombi der Ghostbusters u. v. m.

"Game of Trains" ist sicher kein großes Taktikspiel. Mit ungefähr 20 Minuten Spieldauer braucht man dies aber auch nicht zu erwarten. Als kleines nettes Spiel für Zwischendurch oder zum Abschluss eines anstrengenden Spieleabends kann ich es aber durchaus empfehlen.

Franky Bayer

Bewertung: 3 Schilde