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Knobelritters Spielearchiv - Go Gecko Go!

Art des Spiels: Würfel-Laufspiel
Spieleautor:    Jürgen Adams
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2019
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 6 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 29,-

Zielgruppen:    Kinder              ++
                Gelegenheitsspieler ++

Das klingt so wie die Olympischen Sommerspiele der Reptilien: Sein Team - bestehend aus Krokodil, Schildkröte, Frosch und Gecko - vom Startstein den Fluss entlang zuerst bis zum Baumstamm, dem Ziel des Rennes zu bringen. Na dann: Auf die Plätze, fertig,… Los!

Motor des Spiels sind 3 Würfel: zwei Farbwürfel und ein Wetterwürfel. Wer an der Reihe ist, würfelt mit allen 3 Würfeln, sucht sich üblicherweise dann eine gewürfelte Farbe aus und bewegt seinen entsprechenden Spielstein - das rote Krokodil, die blaue Schildkröte, den grünen Frosch oder das gelbe Gecko - entsprechend auf den Wasserplättchen vorwärts.

Auf die Teilnehmer des Rennens wartet jedoch ein paar Hindernisse. So überqueren an 2 Stellen Brücken den Fluss. Diese können nicht einfach so überwunden werden. Die Reptilien können mit Würfeln nur bis knapp vor eine Brücke gezogen werden, aber nie darüber hinaus. Will man ein Tier darüber hinaus bewegen, muss es darunter durch tauchen. Befindet sich ein Tier auf dem Wasserplättchen genau vor einer Brücke, darf man alternativ statt zu würfeln auch "schieben", indem man ein Wasserplättchen über den Startstein in seinen Flusslauf hineinschiebt. Dadurch bewegt sich nicht nur das ausschlaggebende Tier unter der Brücke durch, sondern meist alle eigenen Tiere um eine Position nach vorne.

Die vier Reptilien sind ja - wie ein Blick in "Grzimecks Tierleben" eindeutig beweist - unterschiedlich groß. Aus diesem Grund können die größeren Tiere - Krokodile etwa werden mehrere Hundert Kilo schwer - kleinere auf ihrem Rücken mitschleppen. So kann beispielsweise das titelgebende Gecko - mit seinem Gewicht von gerade mal 50 g - mühelos von jedem anderen Tier "huckepack" genommen und mittransportiert werden. Umgekehrt funktioniert dies aber nicht. Im Gegenteil: Befindet sich auf einem Tier ein größeres, kann das kleinere überhaupt nicht bewegt werden.

Der bereits erwähnte Wetterwürfel sorgt für Abwechslung im Spielgeschehen. Zeigt der Wetterwürfel die Seite "Sonnenschein", dürfen alle Reptilien, die sich auf - blau gekennzeichneten - Schattenfeldern befinden, ein Feld in Richtung Sonne vorwärtsziehen. Reptilien sind als Kaltblüter schließlich auf die wärmenden Sonnenstrahlen angewiesen. Der "Blitz" erlaubt es, statt die Farbwürfel zu nutzen ein Tier seiner Wahl bis hinter das davor platzierte Tier aufzurücken. Der "Regenbogen" wiederum darf zu den Farbwürfeln als beliebige Farbe mit genutzt werden.

Wem es schlussendlich gelingt, als Erster alle seine vier Tiere (egal in welcher Reihenfolge) auf den rettenden Baumstamm am Ende des Flusslaufs zu ziehen, gewinnt das spannende Wettrennen.

"Ein Farbwürfelspiel - das ist doch nur was für Kleinkinder!" - wird sich jetzt so mancher Leser denken. Ohne die drei genannten Sonderregeln besäße "Go Gecko Go!" tatsächlich babyleichte Regeln und könnte locker schon von Vierjährigen gespielt werden. Die Altersangabe lautet jedoch "ab 6 Jahren", und dies ist durchaus gerechtfertigt, denn die Brücken, der Huckepack-Transport und der Wetterwürfel bringen doch nicht nur Abwechslung, sondern auch die eine oder andere taktische Überlegung ins Spiel.

Die Brücken bilden schon mal äußerst interessante Hindernisse. Sie sind nämlich nicht gleich hoch. Für die beiden Brücken stehen insgesamt vier verschiedene Brückenbalken zur Auswahl, die nach Belieben auf die stabilen Brückenpfeiler gesteckt werden. Während unter dem niedrigsten Balken das große Krokodil gerade noch durch passt und allerhöchstens zwei Tiere drunter tauchen können, bietet der höchste Balken unterhalb genug Platz für bis zu 3 Tiere. Was oben ansteht, bleibt beim Schieben einfach an Ort und Stelle und fällt anschließend herunter, entweder auf ein leeres Wasserplättchen oder auf andere Tiere, welche sich dahinter befanden.

Aus taktischer Hinsicht lohnt sich Schieben auf jeden Fall, können dabei doch alle Tiere des eigenen Flusslaufs um 1 Feld vorwärtsbewegt werden. Anderenfalls ist man hingegen doch ein wenig vom Würfelglück abhängig. Doch auch hier ist man nicht auf Verderb und Gedeih dem Zufall ausgeliefert. Zwar sind die Farben der vier Reptilien zwar gleichmäßig auf die beiden Farbwürfel verteilt, dafür bietet allerdings der Wetterwürfel zwei weitere Möglichkeiten, das Schicksal zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

Insbesonders die 2 Seiten mit dem "Regenbogen" bieten den Spielern mehrere Optionen. Da kann man dann schön abwägen, welches Tier man ziehen sollte, welches wohl die taktisch günstigere Möglichkeit ist. Hierbei alle Wahrscheinlichkeiten, alle Konsequenzen zu bedenken, übersteigt die geistigen Fähigkeiten der Jüngsten, da sind schon Sechsjährige voll gefordert, ohne sie allerdings zu überfordern.

Ähnlich verhält es sich mit dem "Blitz", der ja die Gelegenheit bietet, mit einer Figur bis hinter das davor platzierte Tier aufzurücken. Wer es geschickt anstellt, und beispielsweise eine Figur bewusst am Start zurücklässt, kann auf diese Weise eine Menge Felder zurücklegen. Allerdings bilden auch hier die Brücken natürliche Hindernisse, vor der auf jeden Fall angehalten werden muss.

Alles in allem bietet "Go Gecko Go!" genau das richtige Maß an Regeln. Eine überschaubare Anzahl, logisch aufgebaut, weder einschränkend noch unübersichtlich. Auch der Anteil an Glück und Taktik ist ausgewogen und erlaubt spannende Partien für Jung und Alt. genau so soll es auch bei einem guten Kinder- und Familienspiel sein!

Das Spielmaterial verdient noch eine besondere Erwähnung. Der Spielplan ist aus stabilem Karton, mit schönen Vertiefungen, um ein seitliches Verrutschen der Wasserplättchen zu verhindern. Die Brückenpfeiler, die Würfel und die Spielfiguren sind aus Holz. Letztere sind eigentlich Holzquader in vier verschiedenen Größen und Farben, die gut aufeinander gestapelt werden können. Die Gestaltung stammt von der gebürtigen Portugiesin Gabriela Silveira, deren farbenfroher Stil die Kinder sofort zum Losspielen anregt. Mich wundert es daher keinesfalls, dass "Go Gecko Go!" von der Jury zum "Kinderspiel des Jahres 2019" nominiert wurde.

Franky Bayer

Bewertung: 5 Smilies