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Knobelritters Spielearchiv - Gugong

Art des Spiels: Karteneinsatzspiel
Spieleautor:    Andreas Steding
Verlag:         Game Brewer
Jahrgang:       2018
Spielerzahl:    1 bis 5 Spieler
Alter:          ab 12 Jahren
Dauer:          60 bis 120 Minuten
Preis:          € 49,90

Zielgruppe:     Spielexperten ++

Einleitung

Der Palast der Himmlischen Reinheit (Quanqinggong) ist Teil der Anlage der Verbotenen Stadt im Zentrum Pekings. In "Gugong" (übersetzt: alter Palast) bestechen wir fleißig kaiserliche Beamte, um am Ende sowohl zu einer Audienz im Palast vorgelassen zu werden als auch die meisten Siegpunkte zu haben. Dabei stellt jeder Spieler eine einflussreiche chinesische Familie dar, welche die Beamten in den Regionen besticht, um mit ihren Dienern Aktionen ausführen zu können.

Spielbeschreibung

In "Gugong" dreht sich alles um das Bestechen von Beamten, damit man Aktionen auf dem Spielbrett durchführen kann. Dazu muss jeder Spieler eine Handkarte pro Zug verwenden, wobei zu Spielbeginn jeder insgesamt vier Karten besitzt, was im Laufe des Spiels erhöht werden kann. Eine Runde ist immer dann beendet, wenn alle Spieler keine Handkarten mehr haben. Nach vier Runden endet das Spiel.

Auf jeder Karte ist eine Zahl von 1 bis 9 abgebildet. Zudem liegt in den insgesamt sieben Regionen auf dem Spielplan immer je eine offene Karte aus. Pro Zug muss ein Spieler eine Handkarte gegen eine Karte einer Region eintauschen, damit der dortige Beamte die Aktion freigibt. Ist der Wert der Handkarte höher als der auf dem Spielbrett, dann kann man die Aktion direkt ausführen, ist der Wert der eigenen Karte im Vergleich zu der auf dem Spielbrett gleich oder kleiner, so muss man entweder zwei seiner Diener zurück in den Vorrat oder eine weitere Handkarte auf den Ablagestapel legen, erst dann ist die Aktion freigeschaltet. Die Karte des Spielers wird auf den Spielplan gelegt, die Karte, welche ersetzt wurde, wandert in den Ablagestapel des Spielers und bildet in der folgenden Runde eine der neuen Handkarten, die man zum Bestechen der Beamten verwenden muss.

Pro Region, in der ein Spieler erfolgreich bestochen hat, sind immer zwei Aktionsmöglichkeiten vorgegeben, aus denen eine ausgesucht werden muss. In den meisten Fällen kosten die Aktionen eigene Diener, welche zurück in den Vorrat abgegeben werden. Die Regionen des Spielbretts sind:

Auf fast allen Karten ist außerdem noch eine weitere Aktion abgedruckt, die ebenfalls ausgeführt werden darf.

Haben alle Spieler ihre Handkarten verwendet, endet eine Runde, und die Nachtphase beginnt, in der es je nach Karten im Ablagestapel zusätzliche neue Diener gibt. In der darauf beginnenden Morgenphase erhalten alle Spieler abhängig von der Rundenzahl neue Diener, außerdem werden Reiseplättchen neu aufgefüllt und Dekretboni angewandt.

Fazit

"Gugong" ist ein Kickstarter-Spiel, welches im Mai 2018 mit fast 5000 Unterstützern erfolgreich in einer Standard- sowie Deluxe-Edition in Produktion ging und innerhalb von fünf Monaten ausgeliefert wurde. Für ein Kickstarter mit der vorliegenden Qualität ist dies bereits eine bemerkenswerte Information.

Hinzu kommt ein Thema, welches zwar nicht das erste Mal für ein Brettspiel Verwendung findet, aber bei dem man merkt, dass nicht einfach nur ein Mechanismus über irgendein Thema gestülpt wurde. Der Spieler ist Mitglied einer chinesischen Familie, die kaiserliche Beamte besticht und dann mittels eigener Diener Aktionen durchführt, zudem wollen alle Familien eine Audienz beim Kaiser. Das hat was.

Optisch macht das Spiel alles richtig: Die Illustrationen der Gegenstände auf den Karten ist je nach Zahlenwert unterschiedlich und repräsentiert somit zusätzlich den Wert einer Karte. Überhaupt ist alles farblich stimmig und auch die spielereigene Ablage bereichert mit der Aktionsübersicht sowie der Möglichkeit zur Ablage von Reiseplättchen, Dienern etc. das Spielgeschehen durch eine tadellose Übersichtlichkeit.

Die Aktionsmöglichkeiten der Regionen selbst sind verständlich und die Verzahnung der Mechanismen eingängig. So wird schnell klar, dass ohne Diener keine Aktionen möglich sind und man deren Generierung im Auge behalten muss. Die besseren Aktionen bei den Regionen sind nämlich immer nur durch die Abgabe von Dienern zu bezahlen. Wer fleißig Reiseplättchen sammelt, kann diese während des Spiels umtauschen, im besten Fall sogar gegen Jade, welche in der Endwertung viele Punkte bringt, aber im Spiel selbst schwer zu bekommen ist.

"Gugong" ist sicherlich kein schwieriges Spiel und spielt sich bereits in der ersten Runde recht flüssig, was nicht zuletzt an der sehr gut geschriebenen Anleitung liegt. Auch wenn ein Glücksanteil bei den Karten vorhanden ist, so ist man niemals ganz ohne Aktionsmöglichkeit und kann aus einem Zug immer noch etwas herausholen.

Im Spiel zu zweit ist die chinesische Mauer leider etwas zu schwach und wird etwas zu schnell gewertet. Ein Königsmacher ist sie allerdings nicht. Prinizipiell spielt sich "Gugong" besser ab vier Spielern, da hier der Austausch von Karten auf dem Spielbrett deutlich dynamischer erfolgt, was zudem auch noch mehr Druck bei der Bestechung erzeugt.

Die mir vorliegende Deluxe-Version rundet das Spiel noch einmal in verschiedener Weise ab: Zum einen sind die Karten in Leinen-Optik gehalten; alle Karten, Dekrete, Reiseplättchen, Spielbrett und Spielerablage sind dicker und damit haptisch ansprechender, die Dekrete und Reiseplättchen sind aus Holz und nicht aus Pappe, zudem sind die Diener keine einfachen Holzwürfel sondern ebenfalls Figuren, gleiches gilt für die Doppeldiener. Der Startspielermarker ist eine schwere Goldmünze und der Rundenmarker ein goldener Metalltempel. Weiterhin ist die Spielregel auf dickerem Papier gedruckt. Die Deluxe-Edition wird ebenfalls mit Einsätzen, in die das gesamte spielereigene Material sortiert werden kann, ausgeliefert.

Nick Bornschein

Bewertung: 5 Schilde